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Gute Arbeit, Gute Besserung? |
Eine Studie der Universität Leipzig belegt: Arbeitslose sterben früher, sind dafür allerdings länger tot. Offensichtlich scheinen Menschen ohne ein geregeltes Arbeitsleben öfter an Depressionen und Suchterkrankungen zu leiden als Teilnehmer der arbeitenden Bevölkerung im Grunde kaum vorstellbar. In arbeitskritischen Kreisen kommentierte man die Studie mit den Sätzen Es trifft immer die Falschen und Nur die Besten sterben jung. Die bundesdeutschen Arbeitsämter beobachten diese Entwicklung schon seit einigen Jahren mit wachsendem Wohlwollen und bekundeten ihr Interesse nach einem weiteren Ausbau und der maschinellen Fortsetzung eines naturgegeben Vorgangs. Gleichermaßen macht sich auf den Fluren der Arbeitsagenturen die Angst breit. Vor allem jungen Müttern wird in den letzten Monaten verstärktes Misstrauen entgegengebracht. In uralten Richtlinien wird nämlich von der Geburt eines Anti-Arbeiters gesprochen, der mit übermenschlichen Kräften die Welt vom Joch der Arbeit befreien wird. Die Jugendjahre des Conne Islands II: Ein hornalter Hardcore-Flyer. Wenn das Feuer, vom Anti-Arbeiter gelegt, auf die Arbeitsanstalten und -ämter übergreift, dann wird die Lebensdauer der arbeitenden Bevölkerung ebenso beeinträchtigt sein, wie es die Universität zur Zeit für Arbeitslose als bewiesen ansieht. Der Anti-Arbeiter wird zu den so genannten Sozialschmarotzern der Erde aufsteigen und sie im Kampf gegen Zeitarbeit und Arbeitszeit unterstützen. Stirbst Du schon oder arbeitest Du noch? Doch wie sollte man in der so genannten Szene, in der sich unzählige Menschen in festen Gruppen oder als Einzelpersonen der Arbeitskritik verschrieben haben, mit Schmarotzern umgehen, die sich am erreichten, subkulturellen Troge ernähren, aber heimlich oder sogar offen einer geregelten Arbeit nachgehen? Können diese Arbeitsmaden gar das bundesweite Ansehen der Szene beschädigen? Wie soll man reagieren, wenn Teile der arbeitenden Bevölkerung in ehrenamtlichen, selbst geschaffenen Ämtern um soziale Anerkennung betteln, während sie gleichzeitig mindestens acht Stunden am Tag richtig fett Kohle verdienen und für eigene Belange ausgeben? Haben diese Ewiggestrigen überhaupt in solchen Zusammenhängen etwas zu suchen? Wohl kaum! Und eine Säuberungsaktion von bislang ungekanntem Ausmaß sollte die logische Konsequenz auf das fortwährende Eindringen in bislang erkämpfte Freiräume sein. Nur ein toter Arbeiter ist ein guter Arbeiter . der Universität Leipzig zeigen, dass Studien nicht von Dauer sind, das ist die Aufgabe, die kommende Generationen dauerhaft ohne bitteren Beigeschmack wirklich beschäftigen könnte. Arbeitende raus aus kritischen, autonomen, linksalternativen oder ähnlichen Zusammenhängen. Sterbt woanders! Falk www.netzmuetze.de |