Editorial |
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Kleiner Nachruf: Nach ca. zehn Jahren hat sich das Bündnis gegen Rechts
Leipzig ohne Pomp aufgelöst. In den späten 90ern war das BgR eine
der einflussreichsten Antifagruppen. Dem schaumschlagenden Revolutionären
Antifaschismus abhold, hat sie die Dispositionen des Rechtsextremismus im
„normalen" Volk mit dem Begriff Rechter Konsens langer Zeit sehr
wirksam thematisiert. Diesem Begriff fügte sich schließlich der
Aufstand der Anständigen – ein Aufstand des Volkes und der Regierung
gegen den Rechtsextremismus – im beginnenden neuen Jahrtausend nicht
nahtlos ein. Das BgR verlor an Linie und kämpfte in halbjährlichen
Kampagnen an allen Fronten: gegen Arbeit, gegen Überwachung, gegen die
Zivilgesellschaft, gegen Kapitalismus, gegen Europa, für eine radikale
Linke, für Israel, gegen Krieg und deutschen Frieden. Das BgR nahm es
wirklich mit allem auf und hatte zwischenzeitlich sogar plakativ
„Deutschland den Krieg erklärt". Die Einheit in der Vielfalt schien
– von außen betrachtet – die Form zu sein. Am Ende einer
Kampagne gab es fast immer eine Demo mit ungewöhnlich langem Aufruf,
coolem Fronttransparent und dahinter postierten, modern und sportlich
angezogenen entschlossenen jungen Menschen, die etwa „die Festung Europa
stürmen" (Lauti) wollten. Nach solcherlei Furor startete dann eine andere
Kampagne. Bloß im letzten Jahr war es ziemlich ruhig geblieben. H.G.  Bilder |
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Allerorten die Fußball-WM – da können wir uns nicht entziehen
und geben Euch unseren bewährten historischen Rückblick zu den
Phänomenen unserer Zeit. |