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Das bisschen Haushalt | |
Ein Gastbeitrag von Mark KnochenEs wird gespart werden müssen. Das ist die Kernaussage aller innenpolitischen Entscheidungen, die man in den letzten Tagen und Wochen ständig zu hören bekommt. Wo nichts mehr ist, kann nichts ausgegeben werden. Klare wirtschaftliche Regelungen und Gesetze, die jeder mit dem eigenen Geld zu Hause am Küchentisch nachvollziehen kann. Und auch ich muss mir dann immer mal wieder Gedanken über das Geld und dessen Verwendung machen wenn man so will, meinen eigenen Haushaltsplan aufstellen und diesen im nächsten Jahr so gut es geht einhalten. Aus diesem Grund hier also einige Veränderungen, die nicht nur mich betreffen werden:Globale, wirtschaftliche Strukturen machen auch vor meiner Haustür nicht halt, so dass ich dem allgemeinen Sparzwang wohl oder übel folgen muss. Zum einen betrifft das in meinem Falle auch die, ebenfalls schon von der Politik angesprochene, Mehrwertsteuer. Hier kann ich leider den Plänen zu einer zukünftigen Mehrwertsteuererhöhung nicht folgen denn schon um meine wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit aufrechtzuerhalten, sehe ich mich dazu gezwungen, meine künftigen Mehrwertsteuerzahlungen an die Bundesrepublik Deutschland drastisch zu verringern. Meine Haushaltsplanung sieht in diesem Fall vor, dass fortan lediglich mit einer jährlichen Mehrwertsteuer-Pauschalzahlung zu kalkulieren ist. Der Betrag wird nach komplizierten Regelmechanismen berechnet und am Anfang des Jahres dem zuständigen Finanzamt mitgeteilt. Gegen den starken Willen meinerseits, konnte ich dennoch durchsetzen, dass diese Regelung nicht rückwirkend Geltung besitzt. Ebenso sehe ich mich dazu gezwungen, die Einkommenssteuer in Zukunft mit meinem persönlichen Sicherheitshaushalt aufzurechnen. Die weltpolitische Situation und die immer näher kommenden militärischen Konflikte Und selbstverständlich muss sich auch die Wirtschaft mit einigen Sparmaßnahmen meinerseits auseinandersetzen. Ab dem August 2006 werde ich aus sparpolitischen Gründen beim täglichen Konsumverhalten nicht mehr das volle Entgelt bzw. den vollen Preis entrichten. Im Klartext wird das dann so sein, dass ich zwar nach wie vor die Produkte, die ich gerne konsumieren möchte, erwerbe aber entweder nicht mehr zum vollen Preis oder eben ganz und gar kostenlos einfach mitnehme. Denn auch die Investitionen in die Waren des täglichen Bedarfs oder gar in den Kauf von Luxusgütern müssen von meiner Seite her drastisch gesenkt werden selbstverständlich ohne auf die genannten Güter zu verzichten. Ich baue in diesem Fall auf das Verständnis der Produktanbieter und möchte mich nicht aufgehalten wissen, wenn ich meine Sparmaßnahmen beim Einkauf durchsetzen werde. Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen! Und vom ganzen Gürtel-enger-Geschnalle musste ich in den letzten Wochen leider feststellen, dass schlimme Alpträume zu meinen ständigen Begleitern geworden sind. Ich sehe mich dann immer in diesem Zug nach Berlin fahren. In der Hand ein Samurai-Schwert, hinter mir fünfzig Ein-Euro-Jobber, die mir willig in den Bundestag folgen. Und im Parlament angekommen, schwinge ich wie im Arbeitswahn voller Engagement und mit Begeisterung bei der Sache, die scharfe Klinge, schlage wie wild um mich und schreie immer wieder: Da habt ihr die tiefen Einschnitte, da habt ihr die tiefen Einschnitte! Die Ein-Euro-Jobber folgen mir immer noch und wischen emsig das viele Blut von den Sitzen und räumen die abgetrennten Gliedmaßen in blaue Müllsäcke! Restmüll. Und einige übereifrige Arbeiter schwenken mit ihren und mit fremden Armen und Beinen hin und her, schütteln ihre und andere Köpfe und rufen die ganze Zeit voller Hoffnung: Sozial ist, was Arbeit schafft! Für 20 Euro machen wir den ganzen Saal sauber! Meistens wache ich dann auf. Ich sitze ruhig und ausgeglichen in meinem Bett und mein Puls ist vollkommen normal. Und ich weiß, dass ich am Wochenende wieder die Treppe machen muss. Unentgeltlich. Haushalt eben. aufgezeichnet von Falk - www.netzmuetze.de |