Demented Are Go, Phenomenauts, Heartbreakengines
Psychobilly vom feinsten, nicht nur für die ausgemachten Freunde des
Genres, steht uns mit freundlicher Unterstützung des netten
Plattenladens von nebenan ins Haus. Bemerkenswert an dieser Psychoszene ist das
schon seit einiger Zeit zu beobachtende Wachsen derselben hierzulande. Ob Punk
oder Skin oder auch Rollsportler, alle möglichen Leute lassen sich
mittlerweile ein Flat stehen und nehmen auch sonst die Ausdrucksformen dieser
RocknRoll-Spielart an. Angelehnt an die Teds der frühen
fünfziger wird hier ein konservatives Rebellenimage gepflegt, dessen
merkwürdige Begleiterscheinungen man weder verschweigen noch
überbewerten sollte. Es handelt sich beim Psychobilly um eine Art
weiterentwickelten Rockabilly, dessen auch schwarze Wurzeln vom Konsumenten
heutzutage gelegentlich nicht mehr wahrgenommen werden. Oder anders formuliert:
Ohne Chuck Berry hätte es weder Elvis noch die Meteors gegeben, und wenn
P. Paul Fenech den Dixie beschwört, steht das nun mal eher in der
Tradition der Sklaven auf den Baumwollfeldern des amerikanischen Südens,
als in der der Plantagenbesitzer deren Flagge sich nur zu gern auf die Jacke
genäht wird. Verwirrend für den normalen Gutmenschen ist zudem ein
ausgemachter Hang zu Blut, Gewalt und Horror in bester B-Movie-Tradition, der
in Texten und Bühnenoutfits ausgelebt wird. Um es vorsichtig
auszudrücken, die Grenzen des guten Geschmacks werden gelegentlich weit
überschritten, was dann wieder zu Diskussionen und Vorwürfen
führt, die von den Protagonisten dieser Subkultur nicht verstanden werden
können.
Demented Are Go gehören zusammen mit den Meteors zu den Göttern
dieser Subkultur, sind seit ca. zwanzig Jahren aktiv und mit dem besagten
Wachsen der Szene in letzter Zeit wieder zu Ehren gekommen. Stattfinden wird
dieses Konzert in Zusammenarbeit mit Stay Sick, dem freundlichen
Plattenhändler. Stay Psycho.
Kay
|