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Have you heard??? Soul:ution.


SOUL:UTION Tour
Marcus Intalex (Soul:R, Revolve:R, 31 Rec., Metalheadz/UK)
High Contrast (Hospital Rec., Soul:R/UK)
support: Tevatron (Feinkost 13), Francis (Repertoire)

Soul:ution, 27.2k

Die Bedeutung von Marcus Intalex und High Contrast für den aktuellen Drum&Bass hervorzukehren, würde bedeuten, Eulen nach Athen zu tragen. Zu deutlich haben diese beiden Produzenten und DJs mit ihren legendären Veröffentlichungen in den letzten 3-4 Jahren auf sich aufmerksam gemacht.

Marcus Intalex und sein Produktionspartner ST Files, die heute auch gern als M.I.S.T. firmieren, waren bereits in die frühesten Entwicklungen des britischen Drum&Bass involviert. Seit 1991 ist Marcus Intalex DJ, vier Jahre später brachte er seine ersten Veröffentlichungen auf L-Doubles (BBC Radio One) Label Flex heraus. Ermutigt durch das Feedback ging er zur Gründung seines Labels „Intalex Productions“ über. Mit „I like it“ folgte ein veritabler Hit, allerdings wurde das Label aufgrund von Finanzierungsproblemen nach neun Veröffentlichungen eingestellt. Danach folgte lediglich ein kurzes Lebenszeichen in Form von „Plastic /w Future Cut“, ein Ausflug ins Tech-Step-Business. Nach einer Ruhepause von drei Jahren legten Marcus Intalex und ST Files Ende 1999 ein mustergültiges Comeback hin. „How you make me feel“ ließ Fabio und Grooverider in den höchsten Tönen schwärmen. Bereits Monate vor dem Release war es ein Dauerbrenner in der „One in the jungle“-Radioshow auf BBC Radio One. Schließlich war es Doc Scott, der den Tune auf seinem Label „31 Records“ veröffentlichte, zusammen mit „Liquid Fingers“ der Blueprint für zahlreiche Liquid Funk-Stücke, die darauf folgten. Waren Vocal-Tunes vorher eher als Chill-Out-Musik verschrien, wagten sich plötzlich auch altbekannte Haudegen an groovigere Produktionen. Während die anderen ihnen folgten, waren M.I.S.T. allerdings immer einen Schritt voraus. „Just a vision (Rmx)“ und „Midnight (Rmx)“ sollen hier nur stellvertretend für dutzende anderer Produktionen genannt werden, die bereits mit Veröffentlichung Kultstatus erreichten. Mit der Gründung des eigenen Labels Soul:R im Jahr 2001 wurde mit befreundeten Artists wie Sonic & Silver, Marky & XRS, Calibre, D.Kay und High Contrast eine gemeinsame Homebase geschaffen. „Mistical Dub“, „Play on me“, „Warp“, „Closer“, „3am“, „Lover“... sind nur ein kleiner Auszug der brillianten Produktionen, die auf Soul:R erschienen sind. Seit kurzem existiert auch das Sub-Label „Revolve:R“. Mit „Barracuda b/w Freaky“ konnte bereits ein Release begutachtet werden, das von allen Major Playern von Andy C über Hype zu Lee ausgiebig gespielt und gerewindet wurde.
Als DJ lässt sich Marcus Intalex nicht auf einen Stil festlegen, denn „Drum&Bass ist nicht ein Ding, es sind Millionen Sachen. Ein guter DJ sein heißt, alles zu spielen, nicht nur einen Sound, nicht nur einen Produzenten. Alles, solange es gut ist, spiel es verdammt noch mal.“ und „Wenn es hart ist, wenn es schnell ist, wenn es langsam ist oder deep, spiel es. Wenn es eine gute Platte ist, spiel sie am Ende zweimal. Es gibt gute und schlechte Platten. Spiel die guten und schmeiß die schlechten weg.“ (1)

High Contrast ist im Gegensatz zu Marcus Intalex eher noch ein Neuling, wenn auch er mittlerweile seine Meriten verdient hat. Gerademal 23 Lenze jung, begann er mit 17 sein künstlerisches Schaffen. Als Schlüsselsituation wird „Arabian Nights“ (Metalheadz) von J. Majik genannt, das den jungen Lincoln Barret auf die Pfade des Drum&Bass führte. Von da an gab es kein zurück mehr. Durch seine Residency in einem R&B- und Garage-Club in seiner Heimatstadt Cardiff (Wales), kam es auf natürliche Weise, dass bereits seine ersten Produktionsversuche von diesem Garage- und Disko-Vibe lebten, die seine Tunes bis heute auf unnachahmliche Weise auszeichnen. Während andere mit ähnlichen Ansätzen einfach nur Kitsch zustande bringen, entstehen aus den Händen High Contrasts einfach nur Alltime-Classics. In eben dem selben Club lernte er London Electricity kennen, die den jungen Mann gleich unter ihre Fittiche und auf ihrem Label Hospital unter Vertrag nahmen. Seine ersten Stücke auf Hospital waren „Passion“ und „What’s the story“, die ihm halfen, in das Bewußtsein von Dons wie Fabio und Grooverider zu gelangen. Einmal ein gutes Debüt vollbracht, folgten Ende 2001 mit „Make it tonight“ und „Mermaid scar“ zwei weitere Alltime-Faves, die fast alle liebten. Einerseits groovy, doch andererseits mit genügend Druck in den Subbässen versehen, um auch die härteren Gemüter versöhnlich zu stimmen. Ab da gab es keinen Halt. „Return of forever“, „Global love“ und das Album „True Colours“ wurden einmütig geliebt und unterstrichen das musikalische Talent High Contrasts. Zu bemerken wäre, dass er seine Stücke bis dato nur am PC produziert. Keine externen Geräte, nur Software und Plug-In’s. „Music is everything“, „Has it come to this (Rmx)“ (original von The Streets), „Basement track“, „Barcelona (Rmx)“ und „Twilights last gleaming“ sind die jüngsten Stücke von ihm, ein Ausfall ist nicht in Sicht.
Auch von High Contrast kann man DJ-technisch einiges erwarten, abwechslungsreich wird es allemal.

An diesem Abend werden weiterhin Tevatron (Feinkost 13, Leipzig) und Francis (Repertoire, Leipzig) auflegen, um das musikalische Spektrum mit ihrer Definition von Urban Jungle bzw. Knackigen Breaks komplett zu machen. Zu beachten wäre, dass aufgrund zweier Headliner Marcus Intalex bereits 0:00 Uhr beginnen wird. Nicht dass sich hinterher jemand beschwert, sie/er hätte nichts davon gewusst. ;-)

Dreas

(1) Marcus Intalex im Interview mit Repertoire (Januar 2001); nachzulesen auf http://www.breaks.org/interviews/intalex/intalex.html


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last modified: 28.3.2007