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Vergesst Euren Genre-Fetisch! MJ Cole.


ISA (repertoire)
Filburt (smooth pilots)

"mj cole is the soulman at the party, with fire coursing through his veins. You can say fairer than that..." (Gill Peterson, Chef des TALKIN' LOUD Labels)


MC Cole - Sincere, 15.3k MC Cole - Sincere, 15.3k

Ein Zitat, das am besten Mister Matt Coleman beschreibt, wenn es gilt, ihn als Produzenten und DJ vorzustellen, der auf TALKIN' LOUD Records genauso unangetastet neben großen Namen wie 4 HERO steht. Als einstiger Drum & Bass Junkie wurde er Mitte der neunziger Jahre von einem Genre infiziert, das sich den langsameren Breakbeats verschrieb und auf den Namen UK Garage hörte. Ein Musikstil als Mix aus Drum & Bass, House, R&B und Dancehall, der schnell auf der Insel zu dem neuen Ding nach D&B avancierte und bis heute England auch niemals wirklich verlassen hat. Viel weiß man nicht wirklich um die Entwicklung und die Popularität jener Ausprägung urbaner Clubculture in England und anderswo, da UK Garage aka "2Step" immer im Schatten von Drum & Bass auf der einen und House auf der anderen Seite stand und steht. Was nicht weiter schlimm ist und auch keinerlei Wertung bedarf. Doch MJ Cole's Erfolg seines ersten Albums "Sincere", sowohl kommerziell als auch anerkennend bei entsprechenden Popheads und Musikliebhabern, ist wohl dem Umstand zu verdanken, dass er sich zwar immer irgendwie UK Garage beeinflusst einem gewissen Style widmete, jedoch immer die Weitsicht auf die Dinge behielt, um nicht in einem x-beliebigen Szenesumpf in verruchten Kellern steckenzubleiben.
Seine Remixe für Jill Scott, De La Soul, Lamb, Masters at Work, Roots Manuva, Goldie, TLC und selbst für Mariah Carey stehen symptomatisch für seine unverkrampften Umgang mit Musik. Es geht ganz klar nur darum, "if it goes to my ears and my brain likes it,.., then i like", so MJ Cole selbstgeständig. Was hier als plumpe Binsenweisheit daherkommt, stellt allerdings fest, worum es heutzutage noch gehen kann: einen ehrlichen Umgang mit den Gegebenheiten der all umfassenden Beliebigkeit. Ob hier nun zu viel hineininterpretiert wird oder nicht, ein kultureller Ansatz, der ganz simpel feststellt, dass es nur um Musik geht, so offen wie nur möglich, um Ästhetik und Geschmack. Alles andere bleibt außen vor und alle identitären Stylefamilien, nationalen Radioquotenbemühungen oder kulturellen Messages ohne Aussage, als verbliebene leere Inhalte in Musik, all dem seien Klarheit und blanke Beats und Bässe allemal vorzuziehen. Der Ansatz bleibt zwar unformuliert, die Musik steht aber mit ihrem universalistischen Charakter für sich selbst.
Bei MJ COLE konkret dreht sich deshalb alles um Soul, um knackende rockende Beats und Breaks und um kollektives Schwitzen auf der Tanzfläche.
Vergesst Euren Genrefetisch, denn es lohnt sich, von derart gebrochener Coolness als 2 Step getarnt vereinahmt zu werden. Die erste Tanzveranstaltung nach der Sommerpause im Conne Island steht deshalb für garantierten soulful Hörgenuss, der smarter nicht sein kann. Passend dazu stehen ISA und FILBURT für ihre Deepness of Freestyle zur musikalischen Verfügung. Besser geht's nun wirklich nicht.

J.


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last modified: 28.3.2007