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Unkritische Rezeption | |
Boy Sets Fire, Since By Man!
Womit wir auch gleich beim hauptsächlichen Problem mit Bands wie Boys Sets Fire wären. Steht auf der einen Seite berechtigte Kritik an realen Verhältnissen in Gods own Country, fällt uns auf der anderen Seite die unkritische Rezeption des Publikums hierzulande auf die Füsse und auf die Nerven. Ist es auf der einen Seite mehr als legitim, den Abbau von schwer erkämpften Bürgerrechten nach den einschneidenden Ereignissen des 11. September in den USA zu beklagen, ist der normale Konzertbesucher allzuschnell geneigt, seine eigene Verschwörungstheorie aufzumachen und nie ausgeräumte Ressentiments auszuleben. Was dazu führt, dass ein Club wie der unsrige sich zum einen schwer tut mit derartigen Bands und zum anderen sich gegen diverse Anti-Amerikanismen positionieren muss, will er nicht seine eigene Geschichte ad absurdum führen. Fuck Bush-Rufe haben mit Gesellschaftskritik genauso viel zu tun wie meine Oma mit RocknRoll und sie haben in Zeiten eines sich neu konstituierenden Nationalgefühls Schröderscher Prägung in den Köpfen und Mündern sich linksverortender junger Menschen nichts zu suchen, schon gar nicht in unserem Saal. Dass so etwas auch eine fatale Tradition der Linken ist, ich erinnere nur an diverse Antiimperialisten, brauch hier ja wohl nicht weiter ausgeführt werden. Boy Sets Fire begannen als Punkband und schafften sich mit ihrem HC-basierten-Sound eine höchst vergnüglich, wie zeitgemässe Interpretation von Rock. Kay |
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