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Master Of The Beats: Photek. |
Support: Isa (Smooth Operators), Beatnik (2Turn), Booga (Cuba Crew)Mit Rupert Parkes a.k.a. Photek, Special Forces, Studio Pressure und Aquarius wird die Reihe exzellenter Bookings im Bereich Drum & Bass im Conne Island eindrucksvoll fortgesetzt. Glücklich sind diejenigen, die somit einen von zwei Exklusivauftritten Photeks in Deutschland nach fünf Jahren Abstinenz erleben können. Erinnern wir uns. Rupert war neben LTJ Bukem einer der ersten Produzenten, die in der Mitte der 90er am Sound zu erkennen waren. Das mag banal klingen, da heutzutage viele Protagonisten am Klanggerüst ihrer Tracks identifizierbar sind. Der Unterschied: etliche dieser Künstler haben zur selben Zeit wie Rupert angefangen... Daraus könnte man schließen, dass er schon sehr früh wusste, was er wollte. Mit Certificate 18 stand jedoch ein Label hinter ihm, welches nicht nur seine Tunes veröffentlichte, sondern ihn so ausreichend unterstützte, dass Photek bald als einer der versiertesten Produzenten der Szene gelten sollte. Was folgte ist Geschichte: Rupert wird von Virgin gesignt und entgegen allen Unkenrufen vom vermeintlichen Wechsel vom Underground zum Mainstream veröffentlicht er in zwei Jahren die drei wegweisendsten Platten im intelligent Drum and Bass. "The Hidden Camera EP" – in Klang geronnene Urbanität, "Ni-Ten-Ichi-Ryu" – der Chartserfolg der Zweischwertkampfkunst und schließlich "Modus Operandi". DJ Storm (Metalheadz) sagte dazu: "Es gab Zeiten, da musste ich es jeden Tag haben! Das war der letzte Tune vor dem zu Bett gehen. Einen Joint rauchen und ‘Modus Operandi’ - es gibt nichts besseres." In den folgenden Jahren brachte er mit "Form & Function" frühe Singles, diverse Remixe und einige neue Stücke heraus. Seine ausgeprägten technischen Fähigkeiten, seine präzise und sorgfältige Art, Stimmungen zu erzeugen, und nicht zuletzt die Einzigartigkeit seines Science-Fiction-Sounds ließen ihm zum "Master Of The Beats" werden. Im Jahr 2000 machte er genau das, was ein Genie auszeichnet: Rupert Parkes setzte den Kontrapunkt. Er vollendete sein Album "Solaris" und verabschiedete sich vom Drum and Bass, indem er nur ein einziges Stück in diesem Stil veröffentlichte. Warum? "Because drum & bass sounds like gabba to me", sagte er dem Magazin "burn it blue" im März 2001. Stattdessen kreierte er elegische Tracks ohne Beats, um die ihn Massive Attack sicher sehr beneiden. Er dekonstruierte seine aberwitzigen Breaks auf Downtempo Niveau, die damit an ernstzunehmender Schwergewichtigkeit nicht zu überbieten waren. Und er produzierte House! Mit der männlichen Detroit House Diva Robert Owens nahm er zwei Tracks auf, die nicht nur eine persönliche Hommage Ruperts an die Endachtziger darstellten. Er unterstrich damit vor allem den von ihm vorgenommenen Paradigmenwechsel, dass Drum and Bass Produzenten auch Musiker sein können. Als er gefragt wurde, wie er "Solaris" selbst einschätzt, sagte er: "Warm, human and about feeling. It’s not science, it’s not mathematical theory, it’s music." Dass "Mine To Give" mit Robert Owens auch ein Chartserfolg wurde, überraschte dann nicht wirklich. Zwei Jahre später muss Ruperts Eindruck vom Dancefloor bei Drum and Bass Partys nicht mehr gestimmt haben: die pogenden Jungs, die Bier verschütteten und die damit die Mädchen verjagten, bestimmten nicht mehr die Szene. Und auch die Musik hatte sich verändert – es gab nicht mehr nur den einen Bad Company Sound, es gab Einflüsse aus Südamerika (Marky & Patife), melodische und soulige Tracks (Calibre & Marcus Intalex) und vor allem – die Frauen kehrten auf die Tanzfläche zurück. Also entschloss sich Rupert erneut, sich dem Drum and Bass zuzuwenden und tat das auf seine unnachahmliche Weise: "Miracle", "The End", "Babylon" und aktuell "Sidewinder" machten klar, dass Soul nicht "cheesy" sein muss und dass Techno und Breakbeat durchaus miteinander können. Rupert ist also mit seinem Label Photek Productions wieder an vorderster Front – eine Position, die er nicht so schnell hergeben wird. Booga |
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