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Du spürst es immer wieder. Am tiefsten Punkt deines eigenen Ich's . Du weißt um die Lügen, die sie dir auftischen.
Sie wollen dich an ihre Welt fesseln und arbeiten dabei mit allen Verlockungen und Tücken. Sie ziehen dich immer wieder ein Stück näher in ihre Zukunft und in deinem Widerstand geben sie dir das unheimliche Gefühl allein zu sein. Oft genug scheint es ausweglos, du scheinst verloren zu haben, aber der nächste Traum zeigt dir den Weg. Er gibt dir das Lächeln und jeder, der es sieht, soll wissen, daß du nicht zu ihnen gehörst. Er macht dich stärker, sodaß du aufrecht laufen kannst, eine Dimension höher, über ihren mit Sinnlosigkeit vollgestopften Schädeln. Und im Morgengrauen, wenn dein Tag zu Ende geht, pißt du auf ihre verdammte Scheiß-Welt.
Du kennst ihr Schicksal, aber sie wissen nichts von deinem. Sie haben ihre, auf dem Elend anderer errichtete, verdammte, mit künstlicher Fassade umgegebene Wohlstands-Welt.
Es ist die Höhle, direkt unter'm Herz, deine finstere und einsame Zuflucht. Sie können nicht dorthin gelangen. Ein Gewirr aus Mythen und Symbolen versperrt den Weg. Mit dem Mantel des Bösen können sie nichts anfangen, denn ihre vermeintliche Wahrheit stinkt nach Verwesung. Sie werfen dir vor, an Satan zu glauben, dahinter steckt nur die angstvolle Gewißheit, daß du ihnen nicht glaubst. In ihrer Unfähigkeit zu begreifen, erfinden sie die schrecklichsten Phantome. Sie erfinden Wörter und Bilder, um dich bezeichnen zu können. Ihre Worte kann man lesen. Du versuchst deine zu leben. Ihre Farben leuchten nicht in der Dunkelheit, in der du fühlst und denkst. Trotzdem bewerfen sie dich mit ihren schmutzigen Phantasien und grinsen lüstern dabei. Durch den Gebrauch ihrer absurden Konstruktionen wollen sie dich aus deiner letzten Zuflucht holen, dich einordnen oder einfach nur auf dich zeigen können: Seht her! Er ist krank! Ein Verrückter! Er beschmutzt Jesus Christus. Er sagt, unsere Welt stinkt nach Scheiße, unser Land sei eine üble Erfindung und unsere Familien wären nur ein Abbild der generellen Unfähigkeit zu leben. Er will nicht sein wie wir, also muß er ein Ketzer sein. Und indem sie sich einig sind
und dich verdammen, glauben sie an sich und ihre Macht. Aber dieses Lächeln von dir und diese
Augen, in denen deine tiefe Verachtung sichtbar wird... Und für einen kurzen Augenblick
spüren sie die Ohnmacht, mit der sie gegen die Tore deiner Welt anrennen und einfach nicht
kapieren, daß sie angekettet sind, unfähig, dir zu schaden, denn ihr enger Horizont
hält sie gefangen. Und kaum einer kann sich befreien. Auch wissen sie nichts von dem Schritt,
der notwendig ist, ihren Weg zu verlassen, nichts von dem Balast an festgefügten Vorstellungen,
der abgeworfen werden muß, nichts von der Selbstzerfleischung auf der Suche
nach Wahrheit. Sollen sie bleiben, du brauchst sie nicht. Niemanden. Der Doom nimmt dich mit. Langsam
und schleppend auf den Weg in die Dunkelheit deiner Seele - deines Herzens. Und du weißt,
dort, wo du am ehrlichsten zu dir bist, ist ewige Einsamkeit. |