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presseerklärungen

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Pressemitteilung

Leipzig, 04.10.2007
  • 200 Personen auf Kundgebung "gegen die Kriminalisierung linker Kulturprojekte" vor dem Leipziger Amtsgericht
  • Protest gegen die skandalöse und vollkommen unverhältnismäßige Durchsuchung der Räume des Conne Island am 27.09.2007
Rund 200 NutzerInnen und BetreiberInnen des Conne Island beteiligten sich heute gegen 16:00 Uhr an einer Kundgebung vor dem Leipziger Amtsgericht. Die Kundgebung richtete sich gegen die polizeiliche Durchsuchung der Räumlichkeiten des Conne Island am 27.09.2007.

Die TeilnehmerInnen der Kundgebung kritisierten mit Flugblättern, Transparenten und Sprechchören diesen erneuten Versuch der Leipziger Polizei, alternative Kulturprojekte sowie deren MitarbeiterInnen und NutzerInnen zu kriminalisieren.

Hintergrund der am Donnerstag letzter Woche durchgeführten Durchsuchung und Beschlagnahmung von Unterlagen des Projekt Vereins (als Betreiber des Conne Island) ist ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung gegen Unbekannt. Die Durchsuchung der Räume steht in keinem Verhältnis zum derzeitigen Ermittlungsstand, so die Rechtsanwältin des Vereins. Mit der richterlich angeordneten Polizeiaktion werden alle ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unseres Vereins unter Generalverdacht gestellt.

Als skandalös wertet der Vorstand vom Projekt Verein aber auch die Tatsache, dass von Seiten der Polizei keine anderen Wege eingeschlagen wurden, um an die gewünschten Informationen zu gelangen. Der Projekt Verein arbeitet seit Jahren vertrauensvoll mit den städtischen Behörden zusammen und wertet es als Affront, mit einer Hausdurchsuchung überzogen zu werden.

Die TeilnehmerInnen der heutigen Kundgebung gaben ihrer Vermutung Ausdruck, dass Hintergrund der überzogenen polizeilichen Maßnahme der Versuch ist, das kulturelle und politische Engagement des Conne Island zu diskreditieren. Das Conne Island ist über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt als Zentrum für Alternativkultur sowie antirassistisches und antifaschistisches Engagement.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Geschäftsführung

Pressemitteilung

Leipzig, 27.09.2007
  • Skandalöse und vollkommen unverhältnismäßige Durchsuchung der Räume des Conne Island ohne jeglichen Anhaltsgrund
  • Generalverdacht gegen ehrenamtliche Conne Island-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Conne Island prüft die Rechtmäßigkeit der Durchsuchungsanordnung
Am heutigen Vormittag durchsuchten Beamte des Polizeirevier Süd mit richterlicher Anordnung die Räume des soziokulturellen Zentrums "Conne Island" und seines BetreiberInnenvereins, dem Projekt Verein e.V..
Grund für die von der Staatsanwaltschaft Leipzig initiierte Maßnahme ist ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt (!) wegen Körperverletzung, teilten die Beamten auf Nachfrage der Vereinsanwältin den Mitgliedern mit.

Der Verein protestiert auf's Schärfste gegen diese Ermittlungsmethoden, die von vorn herein jegliche Kooperationsbemühungen von unserer Seite ausschließen. Die Durchsuchung der Vereinsräume steht in keinem Verhältnis zum derzeitigen Ermittlungsstand, so die Rechtsanwältin des Vereins, und stellt darüber hinaus alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Generalverdacht.

Das Conne Island als soziokulturelles und bildungspolitisches Zentrum im Leipziger Süden prüft derzeit eine Beschwerde gegen die Ermittlungsbehörden. "Die heutige Durchsuchung stellt zum wiederholten Male den plumpen Versuch dar, die jugendkulturelle und linksalternative Szene des Stadtteils zu kriminalisieren", so der Vorstand des Vereins.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Geschäftsführung

Pressemitteilung

Leipzig, 02.01.2004
  • Protest gegen unverhältnismäßigen Polizei-Einsatz
  • Generalverdacht gegen BesucherInnen der Silvester-Party im Conne Island
In der Silvester-Nacht versuchte die Polizei, gewaltsam in die Räumlichkeiten des Conne Islands einzudringen. Der Einsatzleiter der Polizei vor Ort Herr Schellenberg begründete den Einsatz mit der absurden Behauptung, unter den über 600 Gästen könnten sich polizeilich gesuchte Personen befinden. Vorausgegangen waren dem Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und feiernden Jugendlichen am Connewitzer Kreuz. Auch auf Nachfrage konnte die Polizei allerdings nicht erklären, warum sie davon ausgeht, dass sich ein Teil dieser Jugendlichen anschließend im Conne Island aufgehalten haben soll.

Leipziger Volkszeitung (LVZ), 03.01.2004

Conne Island protestiert
Einsatzkärfte störten Silvesterparty

Der Projekt Verein vom Conne Island hat gestern einen Polizeieinsatz am Neujahrsmorgen kritisiert. Nach den Ausschreitungen am Connewitzer Kreuz sei ein Dutzend Beamter auf das Gelände des alternativen Jugend- und Kulturzentrums gestürmt und habe versucht, gewaltsam in die Räume einzudringen, berichtete Vereinssprecher Martin Eggers. "Der Einsatzleiter begründete das mit der absurden Behauptung, unter den 600 Gästen unserer Silversterparty könnten sich auch polizeilich gesuchte Personen befinden." Der Klub habe dem Begehren nicht nachgegeben. Man setze auf Kooperation, lasse sich aber nicht kriminalisieren, so Eggers. jr
Da es dafür von unserer Seite überhaupt keine Anhaltspunkte gab, protestieren wir ausdrücklich gegen den unverhältnismäßigen Polizeieinsatz auf dem Gelände des Conne Islands. Ca. 10 BeamtInnen der Polizei stürmten das Gelände des alternativen Jugend- und Kulturzentrums und verlangten, in die Räumlichkeiten eingelassen zu werden. Sie begründeten ihr Begehren damit, dass "Gefahr im Verzug" bestehen würde. Dies wurde ihnen nicht gewährt, da uns selbst auf Nachfrage keine Gründe für ein solch schwerwiegenden Eingriff in unseren Veranstaltungsbetrieb genannt wurden. Daraufhin filmte die Polizei auf dem Gelände, zu welchem sie sich unrechtmäßig Zutritt verschafft hatte, BesucherInnen und Gebäude. Auch gegenüber unserem Rechtsanwalt konnte weder der Einsatzleiter vor Ort noch die Polizei-Einsatzzentrale Leipzig das Vorgehen ihrer Einsatzkräfte schlüssig und juristisch haltbar begründen.

Neben der Tatsache, dass die Polizei scheinbar willkürlich die BesucherInnen des Conne Islands kriminalisiert hat – und nicht auch die aller anderen Veranstaltungsorte in unmittelbarer Umgebung –, ist auch die Begründung für den Polizeieinsatz unhaltbar. Bei der Verwendung der Formulierung "Gefahr im Verzug", auf die sich formelhaft bei solchen Einsätzen immer wieder bezogen wird, übersieht man offensichtlich, dass das Sächsische Polizeigesetz grundsätzlich der Gefahrenabwehr dient. Nicht anwendbar ist diese Begründung jedoch bei der nachträglichen Verfolgung mutmaßlicher StraftäterInnen.

Wir gehen davon aus, dass die Auseinandersetzungen am Connewitzer Kreuz von der Polizei dazu genutzt werden sollen, alternative Projekte zu kriminalisieren oder diese ihnen sogar in die Schuhe zu schieben. Der Projekt Verein e.V. betont, dass er weiterhin an der konstruktiven Zusammenarbeit mit den Behörden der Stadt Leipzig interessiert ist - und deswegen umso mehr besorgt und empört über die wiederholte Aufkündigung dieser Kooperation von Seiten der Polizei.

Martin Eggers
Pressesprecher des Projekt Vereins e.V. (Conne Island)

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last modified: 7.10.2007