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das Letzte, 1.2k

Endliche Geschichte


    (Alle in Zeichen gesetzten Worte und Formulierungen sind Zuschreibungen des Autors an teilweise anonyme Personen. Sie sind absichtsvoll geschehen. Sie sollen treffen. Die deutsche Volksseele in der Erinnerung ihrer eigenen Sprache halten. Die benamten Deutschen explizit.)

Wo leben wir? Wo bin ich hier? Im Land der Flutopferkatastrophengeschädigten Toitschen namens Grimmaer Sachsen, Bewohner des seit August bekannten Knotenpunktes mehrerer Binnenwasserstraßen? Im Land, das von Kommissionen beraten, möglicherweise gar regiert wird? Wo ein kürzlich gewählter Kanzler sich mit seinem Fraktionschef streitet, wer die coolere Frisur hat und nebenher die innere Einheit der SPD mit sich selbst einfordert, wohl einmütig, sprich: rückhaltlos, zum Kanzlerprinzip zu stehen? Denn da hat der Geerd dem Gehardt ganz aus dem Sinne gesprochen: Gewählt ist gewählt! Das ist ja das geile an der Demokratie.
Oder kommt da die neue innere Einheitspartei für OST-WEST? Vorerst mit der Deutschland liebenden Zonen-Gabi von den demokratisch modifizierten Sozialisten im Handschlag? Und dann ab auf den Diwan mit dem antikapitalistischen Verkehrsexperten und bekennenden Kriegsgegner Winni Wolf und über eine neue Bahn nach Bagdad gefachsimpelt?
Unser Kanzler Schröder, als antiautoritäres Antibild, dem die Sachsen ober diverse Radiosender schon mal zurufen: „Hör zu Kanzler!“ Das Volk spricht zum Kanzler... ein Antibild eben...
Ein Bild, ein Abziehbild, ersetzbar, eine Maske, eine Charaktermaske? Aber eine, die in der Zeit, vor einem Wahl genannten Finale, schon mal selbstbewusste und seinsvergessene Kampfpropaganda gegen den einen Krieg unternimmt, der, wo die neue Eisenbahnlinie geplant ist!
Oder der Weizsäcker? Der hat auch im Alter nichts vergessen. Sich für keine öffentliche Schandtat zu schade, gibt er jetzt den Chef eines Kuratoriums, welches „Flutopferhilfe“ leistet, und weiß zur Wertschätzung des völkischen Helfersyndroms noch eines genau: So etwas „seit dem Kriegsende“ nicht erlebt zu haben. Da muss man den Mann doch glatt mal fragen: Und davor? Vorher etwa schon mal so was erlebt?
Wenn ich da so ans Hochwasser und meine Freude ob der sensationellen Bilder vom Weißeritzdurchfluteten Dresdener Hauptbahnhof denke, und was für eine deutsche „Welle von Spenden aus allen Teilen der Bevölkerung“ dem folgte, dann ahne ich, dass ein Temperatursturz schnell auch „General Winter“ heißt. „Eintopfsonntag“ und „Winterhilfswerk“ könnten zur x-beliebigen Volksküche werden.
Noch mehr vorsagen aus dem was war? Und der Koch heißt Roland mit Vornamen, regiert in Wiesbaden und weiß genau, dass man sich bei „Reichtum“, „Vermögenssteuer“ und „Stern auf der Brust“ die man scheinbar „trägt“, schon mal „vergaloppieren“ kann. Vor Angst? Vor was? Und „vergaloppieren“? Was ist das überhaupt? Nach Schröders Wahlaufgalopp nun Kochs Vergalopp?
Hoppe, Hoppe Reiter und Eiapopeia vom Himmel; welcher Heine, dessen Bücher nicht verbrannt, kann da noch Lieder schreiben über ein Land, dessen Beginn und Verlauf er nicht ahnen konnte, wir über die Zeit aber wissen, dass es uns nicht immer noch überrascht. Identifiziert, Herr Koch haben mittels eines Sternes die Nazis! Und von denen ist der Chef der, ansonsten zu vielen deutschen Schandtaten potentiell bereiten, verdi-Gewerkschaft nun wohl doch zu unterscheiden. Aber, hatte der Koch nicht schon mal was mit Geld und „Spenden“ von angeblichen Holocaustüberlebenden zu tun? Vielleicht ist der Koch nur seiner Zeit hinterher und hat auf einen philosemitischen Reflex seiner Wiesbadener Abgeordneten insistiert? Deshalb auch das devote: „...vergaloppiert...“? Was immer das „ver...“ für einen deutschen Sinn haben sollte – Falsches Thema? Falscher Zeitpunkt? Falsches Publikum? – der Hessen-Roland weiß es alleine. Jedenfalls hat er Schwein gehabt, dass unter den entrüsteten Wiesbadener Parlamentariern, keine sich erinnernde Deutsche wie Beate Klarsfeld war, die Ende der 60er, den damaligen Bundeskanzler und ehemaligen Propagandisten in Goebbels Diensten, Kurt-Georg Kiesinger auf einem CDU-Parteitag öffentlich ohrfeigte.
Was die Hessen von gleichem Handeln abgehalten hat? Ich weiß es nicht. Neue Deutsche Streitkultur (NDS) etwa, wie sie bundesdeutsche und hessische Politprominenz 1998 in der Paulskirche zu Frankfurt (außer Ignaz Bubis sel. A. und Ida Bubis) durch kritisches, stehendes Klatschen, zu des Deutschen Dichters Walser „Auschwitzkeule“ ausübten? Im Hause des Henkers soll man vom Strick nicht reden; sonst hat man Ressentiment (Adorno) ... deutsche Politiker und deutsche Intelligenzler, jeder Couleur, zeigen gerne auf die Anderen und merken gar nicht das Glashaus Deutschland um sich. Dabei ist es durchsichtig, wie ein Schlangenei etwa, in welchem das komplette Reptil schon sichtbar wird ... Biologistischer Vergleich? Eher biblisch, aber was solls, political correctness grassiert. Ganz nach Themen geordnet. Wie bei den nichtmigrantischen Mädels, die im Sommer die deutschen Binnenlande an der hochwasserfreien Saale bezelteten und vor lauter Behütung ihres potentiellen Opferstatus vergaßen, dass migrantische Männer eben Männer und Migranten, Männer oder Migranten oder das was sie ganz sicher sein sollten Menschen sind, die wenn man sich ihrer Sache annimmt, auch gefragt werden sollten: Welches denn ihre Sache sei?, sonst muss man sie ideologisch und auch physisch aus dem Camp eliminieren.
Sich deutsch verhalten eben, weil es ans eigene Empfinden geht, jenes vom Frausein als neue Form deutschen Daseins. Das ist ganz sicher verallgemeinert, genauso wie die verallgemeinerte Einschätzung des Geschehens auf dem autonomen Thingplatzes, in der „INTERIM“ Nr. 560. So existierten in Saalfeld zwar keine Rassen, aber wenigstens zwei „migrantische Männer“. Auf den Begriff gebracht ... furchterregend die Vorstellung, die bange Frage: wer bin ich? War ich aus Angst nicht zelten? Was unterscheidet einen Mann?
Gut, was war noch? Etwas vorläufig, zeitweiliges ist zu Ende...
Treffen sich zwei Autonome. Sagt das Eine zu dem Anderen: Hast du schon die letzte Interim gelesen? Antwort: Nein! Aber wenn es die Letzte ist lese ich sie wenigstens erstmals.
Immer noch nicht genug? Vielleicht noch ein bisschen Friedens-Angelika Beer gefällig? Tränengerührte, schlaflose Apostelin jeglichen Friedens an sich, nur dessen im Kosovo nicht so ganz, hat sich verliebt. In einen Bundeswehroberstleutnant, Standort Mazedonien! Ja, Ja! Make love not war! Hippietum auf bundesdeutsch. Lang lebe die große Vorsitzende (der GRÜNEN)! Zum Krieg kann man ja „sechzig Jahre nach Stalingrad“ getrost eine differenzierte Sicht haben. Ganz allgemein? Wie auch der Krieg der Deutschen allgemein erst einmal nur ein Krieg war? Und „Stalingrad“ war nur seine Wende? Bis dahin ging es vorwärts und nunmehr eben rückwärts? Hatte sich der Hitler auch und nicht nur in Worten „vergaloppiert“? Als ob die Wehrmachtsverbrecher nicht schon 1941/42 vor Moskau kräftig eine vor die Mütze bekommen hätten. Aber es ging ja um die „Kornkammer Russlands“ wie die Nazis die Ukraine nannten. Oder um das kaukasische und kaspische Erdöl wie bei einem Krieg immer irgendwelche Beute sein muss, oder...? War da vor dem, „Sommerfeldzug“ genannten, zweiten militär-strategischem Vorstoß der Naziwehrmacht auf dem Territorium der schon zu Teilen gewaltsam okkupierten Sowjetunion im Jahr 1942 etwas? Ganz sicher! Jener Feldzug der Naziwehrmacht hatte die Zielstellung der letzten im europäischen Teil der Sowjetunion noch vermuteten Juden „habhaft“ zu werden. Jene „Landser“ die im Winter 1942/43 in der Steppe vor der Stadt Stalingrad jämmerlich verreckten, kannten vielleicht nicht das Protokoll jener „Wannseekonferenz“ genannten Zusammenkunft diverser Nazigrößen, in dem 1942 die beabsichtigte Vernichtung aller europäischen Juden als „Endlösung“ beschrieben wurde. Aber sie vollstreckten noch bis in den frostigen „Kessel von Stalingrad“ willig die Befehle ihrer natürlich rein militärischen Vorgesetzten. Auch ergeben haben sie sich erst mit Genehmigung eines erst kurz zuvor von dem Hitler mit höchsten militärischen Rang bedachten Paulus. Ihre Jammerpost mit reflektorischem Anspruch mag ehrlich oder nicht sein. Sie wurden in Marsch gesetzt um eine barbarische Vernichtungsaktion zu ermöglichen.
Und auch der „Afrikakorps“ genannte Verband der faschistischen Wehrmacht, der bis 1943 in Nordafrika brandschatzte, war keine neuerliche Umsetzung kaiserlich-kolonialer „Kanonenboot-Politik“ und der Suez-Kanal nur die strategische Verschleierung einer Stoßrichtung die den Juden in Nordafrika und im Nahen Osten galt. Auch ihre Vernichtung war im faschistischen Einflussbereich in Nordafrika bereits in Gang gesetzt. Und die „Schlacht von el Alamain“ in der libyschen Wüste als anglo-amerikanische Truppen jenes „Afrikakorps“ strategisch schlugen hat deshalb ebensolche Bedeutung wie Stalingrad, weil hier der Anfang vom Ende eines antisemitischen Vernichtungsfeldzuges, scheinbar phänomenal, gesetzt wurde, der möglicherweise Jerusalem zum Ziel hatte. Auch wenn der Vernichtungswahn in den Lagern nach beiden Niederlagen weiter anhielt, war einer weiteren territorialen Ausweitung zunächst ein Ende gesetzt.
Das den im Einflussbereich Stalins verbliebenen Juden antisemitische Diskriminierung auch weiterhin begegnete denunziert jeglichen emanzipatorischen Anspruch eines Sozialismus heute noch. Die Vernichtung jedoch der zuvor sozial ausgegrenzten und identifizierten Juden, war das Programm der ewig gekränkten Deutschen. So gilt es vielleicht nicht den Sieg der stalin‘schen Sowjetunion bei Stalingrad zu feiern. Briefe von denen, die ihren abgefrorenen Extremitäten nachtrauern statt sich an die zuvor begangenen Verbrechen zu erinnern, gab es wohl von sowjetischer Seite keine nach Hause zu den Verwandten. Für viele hätte der Weg gar über die Front ins Hinterland der Nazis geführt. Dass dort heute auch Deutsche, wenigsten „bei mit dem zeitlichen Abstand möglicher teilweiser, historisch getrennter Betrachtung einzelner Ereignisse im Gesamtkontext des Geschehens zwischen 1933 und 1945“, als OPFER – wahlweise von „Vertreibung“, alliiertem „Bombenterror“, Krieg gegen die „Zivilbevölkerung“ gelten sollen, relativiert nicht nur das eigene Vernichtungsverbrechen, die Täterschaft an den Juden, sondern verschweigt gar, dass solche Handlungen der Alliierten, so sie denn solchen deutschen Sinn hatten, allemal als Kriegsverbrechen der Wehrmacht bereits vorher idealisiert worden waren – „coventrieren“ Stand im Nazijargon für Luftangriffe gegen die Zivilbevölkerung, lange vor den großen, militärischen Angriffen der allierten Bombengeschwader auf das Territorium Deutschlands. Die mangelnde Rücksichtnahme darauf, das irgendjemandem in Dresden, es nicht mehr möglich ist wie einst jeden Morgen beim Verlassen des Hauses einen Blick auf die „schöne“ Frauenkirche zu werfen, jene unschuldig abverlangte Entsagung an deutsches Denken, jene Empfindungsverletzung von: „also ich finde... „ und dann dümmste deutsche Sprüche postuliert, welches sich die Frauenkirche im ganzen Lande wünscht und deshalb auch die großdeutsche Flutopferhilfe, das sei den Alliierten geziehen. Es sollte auch noch eine Weile so bleiben, damit wenigstens die Ruine der eigenen Taten erinnert und keine neue Kirche nur einen Opfermythos – wie den von Versailles etwa – neu nähren kann.
Hatte Richard von Weizsäcker in Wahrheit ein Deja-vu Erlebnis und es vorsichtshalber nur noch nicht auserzählt, weil es ihn als intimen Kenner deutscher Volksgemeinschaft von vor „dem Kriegsende“ ausweisen würde?
Happy Weihnukka und Shalom

Andreas

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last modified: 28.3.2007