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sports, 1.2k

Rettet die Bundesliga.


Die Bild am Sonntag berichtete Mitte Dezember von einer drohenden Pleite der ersten und zweiten Bundesliga. Das vorzeitige Ergebnis, Bayern gleich Meister, wäre nicht weniger als das vorweggenommene Endergebnis. Aber wie geht's dann weiter? Eventuell könnte man die Bundesligavereine verkaufen. Zum Beispiel an reiche Scheichs nach Saudi Arabien. Die Spieler müssten sich ein wenig akklimatisieren, könnten dann aber pünktlich zum Beginn der zweiten Halbserie loslegen. Man könnte weiterhin Samstagabend den Fernseher einschalten und bei Ran die Spiele verfolgen. Nachteilig wären einige Zeit lang wütende Fans, welchen, nachdem ihnen die Stehplätze geklaut wurden, nun endgültig und folgerichtig die heimischen Plätze vor der Bildröhre zugewiesen würden. Aber solcher Frust setzt sich.
Das klingt jetzt alles ein wenig komisch, muss es aber nicht. Besonders Energie Cottbus hat schwer zu knausern, sowohl sportlich als auch finanziell. Einige Spieler und der Vorstand verzichten dort schon auf einen Teil ihres Gehalts. Außerdem hat man am Beispiel FC Wimbledon gesehen, dass sich ein Verein schon mal in eine andere Stadt verkaufen lässt. Zwar hat das einigen Fans wie Adrian, der als Gastautor im Übersteiger berichtete, wehgetan: "Ich konnte es nicht fassen. Man hatte mir meinen Verein gestohlen", aber letztendlich können die Fans dann endlich ihre eigenen Vereine in der untersten Liga mit Stehplätzen gründen: "eine Demonstration des Trotzes gegen den Gier, der uns das Spiel wegnimmt."
Und gerade mit einem Verkauf Energie Cottbus' nach Saudi Arabien wäre nun wirklich allen geholfen: Erstens dem Vorstand, der sich von da an zur Ruhe setzen könnte, zweitens den gegnerischen Mannschaften, die anstatt in den Osten nach Saudi Arabien reisen könnten, drittens den zumeist nichtdeutschen Spielern Cottbus', die keine Angst mehr haben müssten, außerhalb des grünen Rasens plötzlich von ihren Fans verprügelt zu werden und viertens den Fans, die endlich ihre Lieblingsparole "Ausländer raus" umgesetzt sehen. Und Ede Geyer könnte es egal sein, hätte er in Saudi Arabien doch die gleichen Probleme wie hier, mit seiner Mundart verstanden zu werden.
Ganz anders denkt der HSV-Torhüter Piekenhagen, Probleme lösen zu können. Welche Krisenlösung er anpeilt, erschließt sich hoffentlich zumindest denjenigen, welche die Sprache des deutschen Fußballs sprechen: "Wir müssen jetzt endlich den Arsch hochkriegen und die Eier zeigen."

Viel Spaß dabei wünscht Sportfreund
Hannes


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last modified: 28.3.2007