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das letzte, 1.8k
Daniel Cohn-Bendit, das schon immer schwarze ehemalige rote Etwas, und sein „politischer Berater“ Frank Herterich haben nun endlich herausgefunden, daß die Pazifisten von einst gar nicht zu Bellizisten konvertieren müssen. Nein. Andersrum ist angesagt. Schließlich war ja auch Wechsel und so:
„Die Drohung der Nato gegenüber Milosevic wirkte, noch bevor sie vom deutschen Bundestag am letzten Freitag sanktioniert wurde. Für pazifistisch orientierte Abgeordnete konnte so ein Paradox zur Behelfsbrücke werden: Je weniger sie die Entschlossenheit der Nato zur Gewaltanwendung in Frage stellten, um so begründeter war die Hoffnung, daß sich die militärische Aktion zur Eindämmung der Kosovokrise vorerst erübrigen würde.“
Wer kann dazu schon nein sagen, dachte’s sich, und die Freude über diese
„Behelfsbrücke“
stand ihnen im Gesicht: Ob
„pazifistisch“
oder nicht, wichtig ist der Widerstand –
„die militärische Aktion“.

Horst Schneider aus Dresden, ein treuer Leser des Neuen Deutschland ist, ob des großen Triumphes der PDS bei der Bundestagswahl, völlig von den Socken – den roten:
„Alle, die eine starke Opposition in Deutschland für nötig halten, freuen sich, daß nun 36 Bebels und Liebknechts nach besten Kräften die Erwartungen ihrer Wähler erfüllen wollen.“
Klicken für 65K-Bild!seite aus BILD, 11.4k
„pazifistisch oder nicht, wichtig ist der Widerstand...“ – aus BILD vom 23.10.1998
Wenn die
„Bebels und Liebknechts“
von damals
„die Erwartungen ihrer Wähler“
von heute
„erfüllen“
müßten,
wären sie wahrscheinlich die Protagonisten der APO von morgen, weil
„36 Bebels und Liebknechts“
der Gegenwart nun wirklich nichts Gutes bedeuten können.

Sie nennen ihn „Mehmet“ und wollen ihn aus Deutschland rausschmeißen. „Mehmet“ wurde in Deutschland geboren, lebt hier seit 14 Jahren und war vermutlich öfter in der Türkei im Urlaub, als diejenigen Kinder, die keine türkischen Eltern haben. Sie nennen ihn Türke, weil in seinen Adern kein deutsches Blut fließt. Der Junge gilt als Schwerverbrecher, weil sich etliche Delikte in seinem Register auffführen lassen. Die Richter in Bayern haben entschieden, daß der Vierzehnjährige „abgeschoben“ werden soll. Die Leipziger Volkszeitung erklärt das kurz und knapp einem Teil der sächsichen Zonies:
„Münchner Richter haben gestern juristisch korrekt und menschlich verständlich entschieden.“
Merke: Die Menschenwürde deutscher Richter ist unantastbar.

Martin Walser erhielt den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. In seiner Dankesrede stellte er klar, daß die Deutschen von Auschwitz die Schnauze voll haben und die Schläge mit der „Moralkeule“ nicht mehr nur parieren werden, sondern auch vergelten.
Mit Bombe für Bombe, hat er nicht gesagt.
Zuvor hielt FAZens Frank Schirrmacher die Laudatio:
Walsers Nachdenken über Deutschland wurde von keiner Ideolgie angetrieben, sondern war eine produktionsethische Notwendigkeit – Bedingung eines Bewußtseinsprozesses, den er für das nur langsam aus dem Schlaf seiner Zufriedenheit erwachende Land stellvertretend vorwegnahm.“
Das Ethos der Produktion als ideologielose Notwendigkeit muß zum
„Nachdenken über Deutschland“
vehelfen. Erst dann gilt wieder: Deutschland erwache! –
„aus dem Schlaf seiner Zufriedenheit“.
Und 1.200 Gäste spendeten tosenden Beifall.
Nur einer nicht, Ignatz Bubis. Er warf dem Walser „geistige Brandstiftung“ vor und stellte klar, daß Walsers „Moralkeule“ von Leuten wie DVU-Frey und Schönhuber „auch nicht anders“ geschwungen wird.
Warum Bubis das sagte, wußte Tags darauf das Blatt junge Welt. Getreu dessen Motto, „mehr“ zu sein „als eine linke Tageszeitung“, nämlich eine antisemitische obendrein, unterstellte das Blatt dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland wegen seiner Kritik an der Walser-Rede folgendes:
„Nicht die Auseinandersetzung mit dem Faschismus ist die Leitlinie dieser Kritik, sondern das Verhindern dieser Auseinandersetzung.“
Die Juden stehen selbst hinter dem Faschismus, deshalb haben sie den letztendlich auch selbst zu verantworten. Wer als Jude nicht so denkt, wie ein Linker von der jungen Welt, der will die Verhinderung verhindern. Punkt. Aus. Schluß!
Ralf


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last modified: 28.3.2007