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Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#230, Februar 2016
#231, März 2016
#232, April 2016
#233, Mai 2016
#234, September 2016
#235, Oktober 2016
#236, November 2016
#237, Dezember 2016

Aktuelles Heft

INHALT #236

Titelbild
Editorial
• das erste: In Sachsen nichts Neues
• inside out: Ein Schritt vor, zwei zurück
Offener Brief an Talib Kweili
Audio88 & Yassin
KLUB: Electric Island pres. DJ SPRINKLES
KLUB: L'Altro Mondo
Beach Slang
Being As An Ocean + Burning Down Alaska + Capsize + Casey
Sayes: Nicht nur vielleicht-Release-Cafeshow

Autechre

Skateistan – Filmvorführung und Gespräch
A-F-R-O Polo
Offenes Antifa Treffen


25YRS Conne Island & Antifaschistischer Frauenblock Leipzig: Sag mir wo du stehst
25YRS Conne Island & 15YRS Phase 2: Mitten ins Schwarze ist auch vorbei
• review-corner event: Shalom Tristesse: Anmerkungen zu den blinden Flecken der Europa-Diskussionen
• position: Ein anderer Text wäre möglich gewesen
• das letzte: Beate Zschäpes offene Rechnung
Neue Titel im Infoladen

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Editorial

Was war das wieder für ein aufgeregter Monat. Die Veröffentlichung des Plenumstexts Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück hat eine ganze Welle an Reaktionen losgetreten. Neben solidarischen Rückmeldungen, u.a. mehrerer alternativer Clubs, wurden wir auch als »Verräter und Überläufer« beschimpft. Die Leipziger CDU wird ihr eigenes Weltbild nicht mehr verstehen, wenn sie liest, dass unserem »Drecks-Nazi-Laden« empfohlen wurde, »rechtzeitig zu schließen, bevor die AntiFa kommt und dessen Fenster und die eurer Autos ›entglast‹ und die Fassaden eurer Häuser und Wohnungen ›verschönert‹«. Ein anderer bot an, den Text »binnen Minuten« mit Änderungen von »kaum mehr als 3%« so umzuschreiben, »dass er klingt als käme er von Herrn Bachmann und wäre strafrelevant falls zur Veröffentlichung gedacht.« Wir bezweifeln das nicht. Aber nicht des Gehalts der Aussage wegen, sondern weil der Verfasser dieser Zeilen in einem Nachschub direkt die Fähigkeit, Materie und Geist, Täter und Opfer völlig durcheinander zu wirbeln, unter Beweis stellte (»Schon klar, ihr werdet dies nicht einmal in eurem eigenen Kopf zugeben. [...] Der Gedanke würde sofort als Nazi in die dunkelste Ecke eures Hirns abgeschoben werden. Nennen wir es die Gaskammer im Bereich des Okzipitallappens.«). Weniger eindeutig fiel hingegen eine andere Zuschrift aus: »Eigentlich, soviel sei noch gesagt, wollte ich noch schreiben ›viele kämpfen nun umso überzeugter gegen das zu wesentlichen Teilen herbeifantasiertes rechte Phantom mit der gleichen unerschütterlichen Gewissheit, der gleichen unerbittlichen Verbissenheit und Wahnhaftigkeit wie eure Vorfahren gegen das Phantom des sog. ›Weltjudentums‹; ihr glaubt nur, ihr wärt jetzt ganz andere, besser Deutsche geworden, seid aber im Kern immer noch die gleichen, gefährlichen Zwangscharaktere wie seit Wilhelm zwo‹. Aber dann habe ich es doch sein lassen, denn Worte wie ›Weltjudentum‹ werden gerne absichtlich oder aus Ignoranz sinnumkehrend aus dem Zusammenhang gerissen und gezielt missverstanden.« Neben dem hier dokumentierten Wahn gab es allerdings auch konstruktive Anmerkungen: Ein »Geschäftsmann« mit afrikanischer Partnerin und türkischen Freunden - »also kein ›Rassist‹« - sieht im »Refugees-Fuffziger« einen Verstoß gegen Art. 3 des Grundgesetzes, da dies »hier lebende Ausländer und Deutsche« diskriminiere. Darüber hinaus, gibt er zu bedenken, gelte: »Je weniger Eintritt man nimmt desto niveauloseres Publikum hat man.« Doch kein Problem, denn »ein Dresscode«, wenn auch »gerade in der linken Szene sehr schwer« denkbar, »kann da Abhilfe schaffen.« Wenn die Uniformierung der Gäste nicht denkbar ist, könne man immer noch die rassenhygiensche Zusammensetzung des Pulikums kontrollieren und »nur einem bestimmtem Kontingent von Amerikanern, Türken, Arabern etc Einlaß gewähren damit sich alle wohlfühlen und die Gefahr von Ärger deutlich reduziert ist.« Wie war das nochmal mit Art. 3?

Neben schlechten Wortwitzen bei thematischen Übergängen ist das ein zu spätes Erscheinen unseres November-Heftes. Wir verweisen routiniert auf zweite Naturgewalten (Semesterbeginn und Lohnarbeit), rufen aber bei dieser Gelegenheit dazu auf, uns angesichts schwindender personeller Ressourcen zu unterstützen. Also: Wenn ihr Lust auf Redaktionsarbeit und/oder Texte schreiben habt, meldet euch bitte bei uns (newsflyer@conne-island.de). Das wäre neben dem ganzen rassistischen Spam, der uns im Zuge der Veröffentlichung des Plenumstextes Ein Schritt vor, zwei zurück erreichte, eine schöne Abwechslung. Und hey, das Wetter ist eh mies. Wer hingegen mehr auf Handarbeit steht, den bitten wir am 16. November ab 11 Uhr zum Subbotnik vorbeizuschauen. Wie das mit Politik halt so ist: Was im eigenen Leben nicht funktioniert, wird für die gemeinsame Sache eingefordert ("Keep your Island clean!").


Eure Redaktion

23.11.2016
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
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