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#182, Dezember 2010

Aktuelles Heft

INHALT #182

Titelbild
Editorial
• das erste: Unsere Insel stinkt
„ …a Mala Beat is a Mala Beat is a Mala Beat is a…“
Springtoifel
Karnivool, The Intersphere
The Creator: Pete Rock & CL Smooth
Napalm Death, Immolation, Macabre
Hot Christmas Hip Hop Lounge
Paperclip Release Night
We can feel the mountains in our skin and bones
Clash of the Monsters
Weihnachts-Tischtennis-Turnier
Man overboard
Caliban
Snowshower
NYE @ Conne Island
Kritik und Ressentiment
Veranstaltungsanzeigen
Großbaustelle Conne Island
Konzertabsage Maroon
Zur Absage der Veranstaltung mit Justus Wertmüller
• doku: Vielfalt tut gut
• doku: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde
Es gibt tausend gute Gründe
Resultat einer infantilen Inquisition
Zu den Texten in diesem Heft
• review-corner film: Keeping it unreal
• doku: Sizilianische Verhältnisse
• doku: Macker, verpiss Dich!
Sind die Dichotomien unser Unglück?
Anzeigen
Punktsieg für den Antirassismus oder Reproduktion rassistischer Ausgrenzung?
• das letzte: Voll leer

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Macker, verpiss Dich!

In den letzten Ausgaben der Orange Times wurde viel geschrieben über die Freiräume, die wir uns in den letzten Jahren erkämpft haben und die dazu beitrugen, dass Ultras für uns das wurde, was es derzeit ist. Das beinhaltet, dass wir die Möglichkeit haben uns frei zu bewegen, uns so gut es geht zu verwirklichen und vor allem auch, dass wir innerhalb dieser Freiräume eine Akzeptanz geschaffen haben, die es notwendig macht, das Wort Ultras, vor allem in seinem subkulturellem Zusammenhang mit Kreativität und mit Leben zu erfüllen. Dies beruht auch auf dem Respekt der Leute, den wir mit viel Mühe und in einigen Kämpfen aufgebuat haben. Sei es im Bezug auf unseren eigenen Verein BSG Chemie, das Fanprojekt oder andere elementare Dingen. Der Erfolg unserer Bemühungen ruht aber auch auf dem Respekt, den wir anderen Personen, Freundeskreisen und Projekten gegenüber an den Tag gelegt haben. Denn nur mit einem respektvollen Umgang ist es möglich, aufbauend auf Unterschieden und Gemeinsamkeiten, Schnittmengen zu finden, die alle – und damit auch uns – in der Zukunft und ihrer Ungewissheit voranbringen werden. Leider haben diese doch recht einfachen Grundlagen des Zusammenlebens immer noch nicht alle Personen aus unseren Kreisen verstanden und so kommt es immer wieder zu Ausfällen verbaler und nonverbaler Natur, die so einfach nicht zu dulden sind!
So auch am Freitag vor einer Woche, als einige Leute unserer Kurve in ihrer Abendgestaltung einen Besuch im linken Projekt B12 ins Auge fassten, diesen nach reichlich Alkoholkonsum auch in die Tat umsetzten und dabei jegliche sinnvolle Formen des menschlichen Umgangs vergessen zu scheinen haben. Neben sexistischen Prollerein, dummen Sprüchen und dem sogenannten „angrapschen“ wurde zum zweifelhaften Höhepunkt eine Soli-Kasse geklaut. Aus einem linken Projekt wohlgemerkt. Offen traten die Personen als Chemiker, zum Teil auch als Diablos auf und wurden entsprechend als solche erkannt. Einige besaßen sogar noch die ungerechtfertigte Dreistigkeit und haben ihr Fehlverhalten nicht im Ansatz eingesehen oder setzten sogar zu Drohungen an. Zwar wurde mittlerweile zumindest das Geld zurückgezahlt, aber der Vorfall schlug natürlich zurecht hohe Wellen, tut dies auch immer noch und wird es in den nächsten Wochen weiterhin tun. Für uns natürlich mit einem potentiell sehr schlechten Ausgang und das nur, weil Einige unentschuldbarerweise ihren Hormonhaushalt (in diesem Fall Testosteron) nicht im Griff haben oder nicht verstanden haben, dass solch ein Verhalten nirgendwo akzeptabel ist.
Soviel zur Beschreibung der Tatsachen, die natürlich auch bei uns intern einige Diskussionen und Bestürzung hervorgerufen haben. Dass wir uns von solchem Verhalten in aller Form distanzieren und uns im Rahmen unsere Möglichkeiten auch dafür entschuldigen, sollte klar sein. Auch wenn es scheinbar noch nicht bei jedem angekommen zu sein scheint, für uns als Verein, als Kurve, aber auch als Gruppe, das hat sich in den letzten Jahren sehr klar herauskristallisiert, ist ein respektvoller und damit freundschaftlicher Umgang fernab von dem fußballtypischen Verhalten anderer Fanszenen sehr wichtig – egal ob beim Fußball, beim „Ausgehen“ am Abend und vor allem beim Bewegen innerhalb der Strukturen, die uns Leipzig mit seinen Projekten, Vereinen und Clubs bietet. Teilweise arbeiten Leute von uns in den genannten Institutionen mit, um sie zum einen mitzugestalten und zum anderen auch zu unterstützen. Als Chemiefans und als Ultras – als Menschen und Individuen.
Ebenso ist unser Anspruch, unseren Block und damit euch zu „sozialisieren“, euch neue Wege aufzuzeigen, euch zu zeigen, wie ihr euch selbst verwirklichen könnt, und euch darauf hinzuweisen, dass das Leben mehr sein kann und muss als stures Arbeiten und am Wochenende Danebenbenehmen. Es soll deutlich werden, dass ihr dieses Verwirklichen der eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht über eine konstruierte Identität eines Vereins oder einer Gruppe in das reale Leben übertragen sollt, sondern über euch selbst als Individuum. Dies ist natürlich auch mit einer gewissen Selbstregulierung verbunden, die bedeutet, aufeinander einzuwirken, wenn jemandem die Regeln nicht in der Form klar sind, wie sie es sein müssten, die aber auch heißt, selbst über das eigene Verhalten nachzudenken und es entsprechend zu reflektieren. Sollte dieses „System“, das auch Verantwortung für jeden und jede einzelne Person beinhaltet, nicht mehr funktionieren, weil der Horizont einzelner Charaktere nicht dafür auszureichen scheint, um zu erkennen, was adäquates Verhalten ist, müssen diese aus unseren Kreisen eben ausgeschlossen werden und gehen. Das klingt für manche vielleicht hart, ist aber nur konsequent, wenn es darum geht, eigene Freiräume und die anderer zu schützen und zu achten. Wer dies nicht versteht, hat in unseren Zusammenhängen keinen Platz!

Kein Schritt zurück!

Diablos – Ultras Chemie Leipzig am 28. Oktober 2010

 

30.11.2010
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