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#162, Februar 2009
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Aktuelles Heft

INHALT #169

Titelbild
Peter
Editorial
• das erste: Bis auf die nackte Haut
Purple Rain
MITTE01
The Legacy, Daggers, Lasting Traces
Ich bin reines Dynamit....
Intro Intim
Sights and Sounds, Men Eater
Mouse on Mars
Sun Of A Bastard Tour
Street Dogs, Civet, Lousy
Moutique Ensemble
Eskimo Joe
Die Fussballmatrix
Station 17
Demo-Aftershow-Party
Hellnightstour
Absu, Pantheon I, Razor of Occam, Zoroaster
electric island
Celan, Dyse, Ulme, Exits to Freeways
Veranstaltungsanzeigen
• ABC: R wie Rassismustheorie
• ABC: H wie Historikerstreit
• review-corner film: Inglourious Basterds
• review-corner film: Die Partei, die Partei, die hat immer recht...
• leserInnenbrief: Das Ende des Nationalsozialismus feiern!
20 Jahre antideutsch-antifaschistischer Widerstandskampf
• doku: Jahresbericht 2008
Anzeigen
• das letzte: In eigener Sache

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In eigener Sache

Sehr geehrter Herr Sanford Minster (cqinspector@digitalapathy.net),

vielen Dank für ihre Mail. Ich weiß es zu schätzen, dass sie mich persönlich anschreiben, ist doch gerade in Zeiten digitalen Informationsaustauschs die Versuchung groß, bequeme, aber für die Empfängerschaft höchst lästige Massenmails – sog. SPAMs – zu verschicken. Auch finde ich es lobenswert, dass sie mir ihr medizinisches Fachwissen so offen zur Verfügung stellen; wissen wir doch alle um die vollen Wartezimmer und die allgemeinen Probleme beim Privatkauf rezeptpflichtiger oder verbotener Substanzen. Bitte gestatten sie mir trotzdem einige Nachfragen und Korrekturen.

In ihrem Betreff schreiben sie „Weihnachten ist Potenz-Zeit“. Das ist so nicht ganz korrekt. Es ist die Zeit der Liebe. Und dass man diese nicht so einfach für Geld kaufen kann wie bspw. Viagra für € 0,89 pro Pille, muss ich Ihnen ja nicht erzählen. Liebe kostet schließlich gut und gerne mal € 50 für 30 Minuten.

Zudem passen die Hauptprotagonisten der Feiertage nur sehr schwer zu ihrer „Potenz-Zeit“-Deutung. Jesus und Santa in diese Ecke zu drängen entspricht weder den historischen, noch den von der Süssigkeitenindustrie erfundenen Tatsachen. Jesus von Nazareth war sicherlich ein unehelich gezeugter Bastard, schätzte die Gesellschaft von Huren und seiner „Jünger“ und war für seine Taschenspielertricks berühmt, nur unterschlagen sie, dass es damals noch gar kein Viagra gegeben hat. Die Menschen mussten das damals ganz ursprünglich, ungezwungen und naturnah mit Alkohol machen.

Und auch der allseits beliebte Santa will, trotz auf den ersten Blick offenkundiger Bezüge, nicht so recht ins Bild eines potenzschwachen Lüstlings passen, bei dem es im „Bett nicht mehr wie früher“ läuft. Zugegebenermaßen weiß man von Santa, dass er viel fliegt (und die Strahlenbelastung in höherer Atmosphäre ist sehr groß), doch macht ihn das höchstens unfruchtbar und erhöht sein Krebsrisiko. Auf die Durchblutung sollte es keinen Einfluss haben. Man kann annehmen, dass er als Erfindung einer Kokain-Limonade vertreibenden Firma nicht auf ihre Produkte angewiesen ist und auch ohne Pillen „einfach gerne laengeren und intensiveren Sex“ praktiziert. Denken sie an den großen Sack! Die Rute! Die Liste mit unartigen Kindern!

Zu guter Letzt haben mich noch andere Widersprüchlichkeiten ihrer Mail stutzen lassen. Sie schreiben „Das Leben ist zu kurz - geniessen Sie das in vollen Zuegen“. Dieser Fehler ist ihnen sicherlich gar nicht aufgefallen. Ich mag Kurt Cobain nämlich gar nicht. Nein ehrlich. Sein „zu kurzes Leben“, sein Tod also, hatte nicht nur das glückliche Ende von Nirvana zur Folge, sondern auch die Geburt der Foo Fighters und so gebührt ihm posthum vielleicht für diese einzige Sache doch noch Dank! Sollten sie ihr Geschäftskonzept weiter verfeinern, schreiben sie bitte in Zukunft korrekterweise „Das Leben anderer Menschen“.

So möchte ich ihnen trotzdem noch einmal für ihre Aufmerksamkeit und Offenheit danken und bitte sie als letztes nur um die Überprüfung meiner Daten in ihrem Verzeichnis. Fälschlicherweise enden sie mit den Worten „Bestellen Sie jetzt und vergessen Sie Ihre Enttäuschungen, anhaltende Versagensängste und wiederholte peinliche Situationen!“. Das ist sehr nett, kommt aber leider zu spät. Ich gehe nicht mehr zur Schule.

Mit freundlichen Grüßen,

Udo Fröhliche

22.09.2009
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