home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[16][<<][>>]

das letzte, 1.8k
Einige Worte noch an unsere Freunde vom Testkreis Aktionsstop. Also Separatisten in Tahiti nutzen Euch Trottel, die Ihr da gegen Frankreich seid, um ihre nationalistischen Gelüste auszuleben. Wo da die explizite Verbindung zu den Atomtests sein soll, geht eben nur den Moralisten auf, und ihrem Wahn vom „Selbstbestimmungsrecht der Völker“. So entblödet sich der AKTIONSKREIS TESTSTOP immer unerträglicher. Mitte Oktober haben sie sogar die „politische Vernunft beerdigt“, Begriffe wie Heuchler und „Meuchler“ verwechselt und in der Monatsschrift KLAROFIX gemeint: „Erst mal kann man da wenig machen“. Oh doch, man kann. Zum Beispiel folgende Feststellung kapieren: Ökologisch ist ökologisch. Moralisch ist moralisch. Politisch ist politisch. Und suchet Ihr nach dem Sinn Eurer Proteste, ich kann ihn Euch liefern. Schreibt also obige Feststellung 100 mal! So habt Ihr wenigstens wahre Gründe gegen Atomtests zu sein. Aus ehrlicher persönlicher Betroffenheit.
Zu erwarten, daß diese „Proteste“ aus Richtung Uni kämen, kanalisiert ein gewisser Marko Martin, 25, in der „rechtspopulistischen“ WOCHENPOST: „Langweilige Studenten? Es gibt Leute, die engagiert sind, etwa bei Greenpeace, Amnesty... Ich kenne niemanden aus meiner Generation, der den Ehrgeiz hätte, die Welt erklären geschweige denn retten zu wollen.“ Und deshalb schreibt Professor Peter Grottian in der JUNGEN WELT: „Eine Jugendrevolte systematisch zu schüren ist Bürger- und Bürgerinnenpflicht.“ Doch halt, die 1.Pflicht heißt Ruhe. Das die selbst Professoren in Sinnkrisen stürzen muß, beweißt auf ein neues der PDS-Historiker Werner Bramke aus Leipzig: „Selbstverständlich habe ich nicht ‘wer ‘Nazis raus’ rufe, der sei sprachlich nicht weit von der Forderung nach einem judenfreien Deutschland entfernt’ gesagt. Stattdessen sagte ich, daß die ... Aufforderung, Wurzen ‘nazifrei’ zu machen, in fataler Weise an die Sprache der Nazis erinnere, die von ‘judenfreien’ Städten berichtet hatten.“ Erkenne die Unterschiede und du gewinnst eine Tagesfahrt nach Wurzen inklusive einem dreistündigen Einfach-so-rumstehen-in-klischeehaftem-linken-Outfit direkt in Wurzens Innenstadt. Dann versteht man auch, warum die Nazis nur „berichtet“ haben. Aber typisch PDS. Genauso, wie die grandiose Erleuchtung, die LEIPZIGS NEUE - LINKE ZEITUNG FüR POLITIK UND KULTUR kam: „Daß zwei Personen, die die gleiche Veranstaltung besuchen, anschließend unterschiedliche Sichten auf deren Verlauf und Ergebnis, vielleicht auch von ihrer Vorgeschichte haben, ist nicht ungewöhnlich. Dies erst recht, wenn sie zum Diskussionsgegenstand verschiedene Standpunkte haben.“ Sagt’s und muß sich fragen lassen, wie bei solch opportunistischen Tendenzen die PDS als Kaderschmiede der Zonis eine Zukunft haben soll; zumal die Früchte langsam anfangen zu reifen:
Im bundesweiten ANTIFA-INFOBLATT zeigen „die Ereignisse in Roskilde“ anläßlich des ‘95er Hess-Marsches der Nazis „einmal mehr, daß die Verankerung politischer Ideen und Aktionen in der Bevölkerung unerläßlich ist.“ Armes deutsches Volk, die blöden Antifas wollen immer dazu gehören. Aber tröste dich, der PRäSIDENT DER BUNDESANSTALT FüR ARBEIT, Bernhard Jagoda, erahnt die glorreiche Zukunft: „Die Beschäftigung in Ostdeutschland wird weiter wachsen, ein Nivaeu wie zu DDR-Zeiten aber nicht mehr erreichen.“ Also, jetzt mal langsam. Wie hat der das ‘rausgekriegt bei soviel Beschäftigung mit der Beschäftigung? Ein Mann, nicht von dieser Welt, oder was? Wenn ja, dann kann er sich freuen:
Vom 18. bis zum 22.Juni 1997 wird der 27. Deutsche Evangelische Kirchentag in Leipzig stattfinden. „Der Veranstalter erwartet 120.000 Gäste.“ Das macht also bei einer Einwohnerzahl von ca. 400 000 einen Schnitt von 33,3 v.H. eines gesamten Gutmenschen auf einen Leipziger! Hilfe! Und das Motto lautet - kein Witz - „Leipzig ist Kultur“. Wenn das aber so ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder vom 18. bis 22. Juni 1997 finden in Leipzig Chaos-Tage statt oder Leipzig muß leider im Vorfeld gesprengt werden. Sorry.
Leider können wir aus dem PERSONA NON GRATA - MUZIK UND COMIX, einem Leipziger Fanzine dafür keine Anregungen entnehmen. Erstens, ist es nicht „von Gott dem Herrn verfaßt“, zweitens, fehlt ihm eine „angemessene gesellschaftliche Basis“, drittens, obliegt es ihm leider nicht, „durch populäre Ausdrucks- und Vermittlungsformen ein zahlenmäßig relevantes Publikum zu erreichen“, denn die Macher sind eine „mit Spezialwissen ausgestattete Randgruppe“, viertens, „ohne Vision bleibt alles beim alten, nämlich bei ausschließlicher Betrachtung der gesellschaftlichen Gegebenheiten.“ Und das genau, liebes PNG, prädestiniert Euch - herzlichen Glückwunsch - zur kulturellen Gestaltung des 27. Evangelischen Kirchentages. Alles Gute. Visionen gibt’s da nämlich Jutesäckeweise.
Kommen wir zu Gefährlicherem. „Fünf, sechs DJ/Techno-Bücher sind um Aufarbeitung und Standpunkte bemüht. Daß es sich dabei ausnahmslos um deutschsprachige Originalausgaben handelt, fällt kaum noch auf. Zur BPM-Reflexion braucht’s offenbar keine anglo-amerikanischen Vorturner mehr.“ Schreibt Ralf Niemczyk in SPEX und die FAZ sekundiert: „Wenn die Lehre der deutschen Sprache auf Kosten der Kulturarbeit gefördert werden muß, mag es dafür, nicht nur in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, gute Gründe geben. Die Rede von der ‘Wiederaufnahme und Vertiefung der historischen Kulturbeziehungen’ ist keine Phrase. Und nicht jeder, der auf deutsch nach dem Bahnhof fragen lernt, ist für Deutschland gewonnen.“ Wer da immer noch Bahnhof versteht, dem sei das Zeug des Durs Grünbein anempfohlen, das ihm die „wichtigste literarische Auszeichnung Deutschlands“ (SPIEGEL), den BüCHNER-PREIS, einbrachte: „In einem Gedicht der ‘Schädelbasislektion’ ist beiläufig von ‘Holocaust’ die Rede, der den ‘grauen Zellen’ im ‘Großhirn droht’“.
Dummheit? Nein, nein. Grünbein: „Ich fühle mich eigentlich wie ein Afrikaner, der aus dem innersten Mali nach Paris kommt.“ Und deshalb: „Bei den Utopien, so wie ich sie kennengelernt habe, wurde immer zuerst die Seele gesucht, und am Ende blieb der Körper auf der Strecke. Die Französische Revolution und die Oktoberrevolution endeten damit, daß Hunderttausende massakriert wurden. Mir ist das Opfer eines einzigen Menschen so ungeheuerlich, daß mich alles andere nicht mehr interessiert.“ Siehe da, ein Gutmensch! Was sonst.
Rüdiger Voss, Sprecher des CDU-WIRTSCHAFTSRATES ist da eher Realist: „Mißbrauch beginnt schon da, wo Bürger überproportional Gebrauch von Leistungen machen, die ihnen das Sozialsystem zugesteht.“
Und zuguterletzt nochmal an die Adresse unseres Atomtestkreises. Um die „deutsch-französische Achse als Motor der Gemeinschaft zu stärken“ werden Deutschland und Frankreich anfang 1996 der Regierungskonferenz zur Überprüfung des Maastrichter Vertrages „einen wegweisenden Impuls verleihen“. „In Bonn und Paris sieht man darin offenbar auch eine Möglichkeit, die in den letzten Wochen gelegentlich aus dem Takt geratene deutsch-französische Zusammenarbeit wiederherzustellen.“ (FAZ) Unter anderem wird der „Impuls der Stärkung der bisher als unbefriedigend empfundenen Gemeinsamen Außen-und Sicherheitspolitik (GASP)“ dienen. Wem die Konvergenzkriterien für die EU-Währungsunion etwas sagen sollten, weiß - einmal mehr - was es heißt, wenn Kohl und Chirac davon reden, daß die anderen EU-Mitglieder ermutigt werden sollen, „auf den deutsch-französischen Wagen zu springen“. So läuft’s. Ralf

home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[16][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007