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Das Letzte


I love DDR, 61.6k

Zwischen antideutschsprachiger Antifa-Recherche und großem Aufsatz liegt der kleine Unterschied, der wo beinhalten tut, dass man ersteres konnte, um letzteres aber nicht mal wusste. In der „sozialistischen Tageszeitung“ macht der Antifa-Experte Carsten Hübner den Lesern das Gefühl für den Aufsatz praktisch erfahrbar.
    Auf der ganzen Welt ist der „barmherzige Samariter“ ein Inbegriff für Selbstlosigkeit und Nächstenliebe. Doch in seiner Heimat sitzt das kleine Volk der Samaritaner nicht nur zwischen allen Stühlen, sondern auch auf einem Pulverfass.
Weil im Nahen Osten schon ein Funke genügt, um die Lunte am Pulverfass in Brand zu setzen, wenn nicht allein ein Tropfen auf das Ölfass genügt, die sich immer schneller drehende Gewaltspirale in einen Flächenbrand zu verwandeln, welcher dann auch die hiesige Wirtschaft ins Trudeln bringen kann, wobei wir dann wieder nicht sagen dürfen, welches erwählte Volk das zu verantworten hat.


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Ganz der Aufklärung verpflichtet, warnt die Freie Presse das Volk:
    Wenn Sex nur noch zum Störfaktor wird
Wenn wer die von jedwedem Geist und Anstand befreite Freie Presse regelmäßig inhaliert, wird ihm nicht mehr zu erklären sein, dass die Überschrift besagt, das Sex immer ein Störfaktor ist, wie auch der Untertitel unten rum für keine Freude sorgt.
    Neue Studie: Erotik in der Fernsehwerbung kann beim Zuschauer ganz schön in die Hose gehen.
So denn überhaupt noch was geht. Andererseits ist es wahr, kurz daneben ist auch vorbei. Wenn auch ganz schön.


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Zwei, drei ehemalige Schlaglöcher weiter macht sich ein Zoten-Zoni namens Micha Schneider in einem der hierorts üblichen Leipziger Drecksblätter so was von keinen Gedanken.
    Fakten können sicher vermittelt werden, damit vielleicht nicht mehr Adenauer und Honecker verwechselt werden.
Sicher. Vielleicht.
    So wie die Sicht nach der Zeit des millionenfachen Todes durch den Nationalsozialismus zwischen Autobahn und Konzentrationslager liegt, so zeigt sich ein DDR-Bild zwischen ungetrübter Freude im FDGB-Ferienheim und Stasi-Knast.
Autobahn und FDGB-Ferienheim, Konzentrationslager und Stasi-Knast.
Vielleicht, aber eben nicht sicher, erlebe ich noch den Tag, an welchem ein gütiger Gott einen strafenden Blitz auf jene hauptamtlich Verantwortlichen der SED-Kreisleitung Leipzig wirft, die diese Brut, und in dem Micha Schneider findet sich der „hässliche Ostdeutsche“ als strafendes Abbild, werden und wachsen ließen.
Nie mehr würde ich nach diesem Erlebnis, den Erich Milka mit der Gabriele Henkel verwechseln.
Sicher? Na ja, vielleicht.


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Die Radio-Luxemburg-Stiftung gehört der Partei Die Linke. Der Stiftungs-Vorsteher hört zwar auf den Namen Brie, ist aber nur der Bruder von dem Verquerdenker, welcher aber recht eigentlich betrachtet, nur ein anders auch nicht denken Könnender ist, wie wir rosaroten Kuschelsozialisten sagen.
Die Stiftung nun hat als Buch „Risse im Empire“ von Rainer Rilling zur Auslieferung gebracht. Risse im Empire? Warum nicht Risse in der Schüssel? Warum – darum:
    Welche Politik after Bush wird kommen?
Es wird womöglich ein Schiff kommen, wie es im Lied heißt. Und das bringt mir den Einen.
Vielleicht müssen wir auch alle schwul werden, wenn nicht sogar homosexuell. After diss alles. Hauptsache ist doch, dass die Politik noch kommt, wenn es auch, wie man in der Freie Presse zu schreiben beliebt, ganz schön in die Hose geht.


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Die Frau Leserin hat ein Anliegen, das wo sie in einem Briefe aufnotieren tut, welches ihre sozialistische Tageszeitung abzudrucken sich die junge Freiheit nimmt.
    Mein Thema: „Die Verhunzung der deutschen Sprache“.
Damit ist sie vermeintlich recht allein.
    Ich suche Verbündete: in der Akademie der Künste, im Umfeld des Deutschen Theaters wie auch im Familien- und Freundeskreis.
Wer sich so müht und tut und macht, der soll belohnt werden. Gleich nebenan holt sich und ihr der Hans-Dieter Schütt (open mind) schon mal einen runter.
    Sprachen sterben aus. Na und? Auch das mächtige Latein ist längst eine sehr tote Sprache.
Zwar ist sehr tot sehr blöd, auch bezüglich der Lebenserwartung, bestätigt aber die Gewissheit der Abteilung „Alte Lateiner“ innerhalb der Arbeiterbewegung: ND lesen und sterben – müssen.

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Vielleicht geht der Krug zu Fuß zum Brunnen bis er bricht, der Krug. Die Finanzkrise ist der ideale Zeitpunkt für eine Inflation der Phrasen. Noch der letzte Horst-Moni vom Westfalen-Blatt darf einmal, weil er bislang noch nicht hat können. Nun aber geht’s.
    Muss das Kind eigentlich immer erst in den Brunnen gefallen sein?
Besser wäre es gewesen, dass Balg mit dem schmutzigen Badewasser auszuschütten. Selbstverständlich muss es nicht immer erst das Kind sein, ansonsten aber schon. Zumindest eigentlich.

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Wenn die Bezahlsender ARD und ZDF sowie zwei weitere leider nicht geschlossene Anstalten deutsche Fernsehpreise vergeben, ist Schlimmstes zu befürchten. Doch siehe, alles war wie es sich gehört. Ein Hackfressenauflauf mit viel Gesindel. Völlig richtig wurde zu Deutschlands beliebtester Schauspielerin eine gehirnblondierte Dame namens Ferres. Sie hatte sich in dem Zweiteiler „Die Frau vom Bahnhof Zoo“ in die Herzen von Ihresgleichen gestöhnt.
Als dann noch Marcel Reich-Ranicki seine jahrelang eingeübte Rolle als Pausenclown des ZDF gab, waren alle zufrieden. Auch die Westdeutsche Allgemeine Zeitung hatte einen guten Eindruck gewonnen und vergab Bestnoten.

Aber sich ein reinrassiges Kulturgewächs ans Mikro zu holen, das nicht mehr viel zu verlieren hat, ist eben nicht ohne Risiko.
    Reinrassig. Es ist aber nicht ohne Risiko, derlei zu sagen, denn es muss „rasserein“ heißen. Aber den guten Willen wollen wir anerkennen.
Gunnar Schubert

Der Autor ist langjähriges Fördermitglied des Jungmännerkultur- und -bildungswerks „AGGRO Dresden“. Dortselbst ist der praktizierende Kuschelrocker zuständig für die Nachwuchsförderung im Bereich Soft Metal.

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last modified: 21.10.2008