 Kirchenasyl für Eva Herman |
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Eva(1), beliebteste Nachrichtensprecherin im Fernsehen, Schlagergöttin und ganz Frau, wollte sich im letzten Jahr ganz auf ihre Autorinnenkarriere besinnen und keine News mehr für den NDR verlesen, sich in die Kajüte zurückzuziehen und ... schreiben. Verständlich, ihr erster Titel, „Das Eva Prinzip“ war ein echter Erfolg. Umfragen zufolge finden die Hälfte aller Deutschen wie sie, dass Werten wie Familie, Heim und Kinderkriegen „gerade in der heutigen Zeit“ wieder besondere Bedeutung zukommen soll. Von soviel Rückenwind beflügelt, schifft sie an allen Untiefen vorbei, an Sireneninseln mit kreischenden Alices und Strudeln mit bösartigen (und „zu 70% kinderlosen!“) Journalisten, die der Guten Böses wollen. So geht sie am schönen Ostseestrand vor Anker und verteilt heimlich in den Buchläden ihr zweites Büchlein, „Das Prinzip Arche Noah“. Alles ist noch viel schlimmer geworden. Die Familie geht ganz die Elbe runter, es muss was getan werden. Also baut sie für uns eine Arche und erklärt uns, dass ja damals (unter Hitler und so...) doch nicht alles schlecht war, zum Bleistift dass die Frau mit dem Kind und der Mann beschützt und so... Die 68er haben mit ihrem Emanzipationsgedöns für den gesellschaftspolitischen Salat gesorgt, den wir jetzt alle Essen dürfen! Danke. Mit einem in Heiligendamm gecharterten Tretboot rudert sie dann heftig rückwärts, fühlt sich falsch verstanden, treibt aber immer weiter in die Untiefen des Ostseegewässers ab. Bloß weil sie die Nazizeit zu Felde geführt hat und alles ist ja aus dem Zusammenhang gerissen worden ... . Freunde von früher wenden sich von ihr ab, wollen nichts mehr von ihr wissen. Die Leute von „Laut gegen Nazis“ zum Beispiel sind solche Heuchler, einst hat Eva für die noch Kästner-Texte vom Teleprompter abgelesen!(2) Aber es gibt auch Ausnahmen, so den hübschen Jan Hofer (der Typ, – wer kennt ihn eigentlich nicht? – der aussieht wie eine Mischung aus Alain Delon, als Smutje in „Nur die Sonne war Zeuge“ und Herrn Kaiser von der Hamburg-Mannheimer). Jan – alter Tagesschau-Kollege – geht schon davon aus, „dass die Eva wieder Nachrichten vorlesen wird“, wie er der BUNTEn steckt. Auch ihr (wenig eifersüchtiger) vierter Ehemann kommt seiner Beschützerrolle nach und findet ihre Thesen noch gut, auch wenn sie nicht wie er heißen will und damit schon ein bisschen gegen ihre eigenen „Prinzipien“ verstößt. Zuflucht findet sie jetzt nur noch auf Bohrinseln, oder in einem katholischen Gotteshaus, dass Leuten mit traditionellen Wertvorstellungen gerne die Pforten weitet. Ein ganz (wirklich!) schönes solches gotisches steht am Rhein, in Köln. Dort wirkt ein Mann, der zwar unverheiratet ist, aber – wenn er nicht gerade in Rom beim ersten schwarzen Papst weilt – auch sehr wichtige Dinge unters jecke Volk bringt, damit auf hoher See nicht alles aus dem Ruder läuft, welches er aber im Hauptschiff seines Doms fest in den blassädrigen Händen hält. Sein Prinzip: Gottlose Kultur ist ohne Mitte, verkommt zum Ritual und ist entartet! Möglicherweise teilt Eva diese Ansicht und stößt sich nicht an irgendwelchen schlimmen 
Wörtern, „bloß“ weil ... naja das hatten wir ja schon.Kritik wird hier jedoch sehr schnell zurückgewiesen, da fragt auch keiner ständig nach. Nachher zweifelt noch jemand dran, dass Jesus hetero war! Ich fordere Kirchenasyl für Eva Herman! Rosa Anmerkungen (1) 1983 heiratete Eva Feldker den Autohändler Werner Herrmann, den sie 1980 kennen gelernt hatte. Nach der Scheidung 1988 behielt sie dessen Nachnamen, verkürzte aber die Schreibweise um je ein „r“ und „n“. (2) Für „Laut gegen Nazis“ hat sie einst mit ihrer wunderschönen Stimme Kästner-Texte direkt vom Teleprompter eingelesen. Was ihr in der Arbeitslosigkeit hilft, kann nur der Glaube an eine bessere, geordnetere Zukunft sein. Mit ein wenig Glück kann sie an den Wrackteilen der „Aurora“ rettenden Anker werfen. |