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Eigentlich ist allen nur langweilig


Und genau deshalb, um diese Langeweile jeden Tag aufs Neue zu bekämpfen, „passieren“ alle möglichen Dinge auf dieser Welt. Die Einen bauen aus Langeweile Handy, Andere kaufen diese dann ebenfalls aus Langeweile, die Einen lesen aus Langeweile irgendwelche Texte, die Andere aus Langeweile geschrieben haben. Wieder Andere haben aus Langeweile komplexe Gesellschaftsformen entworfen, vielleicht sogar nur deshalb, um möglichst viele andere Menschen in ein System einzubinden, welches die Langeweile strukturieren soll – und den Gelangweilten eine Aufgabe zuweist. Blöd nur, dass der tägliche Überlebenskampf in diesem Gesellschafts-System – so anstrengend er auch sein mag, und so fordernd er auch oftmals ist – selbst diese Lebensaufgabe, das Überleben als solches, langweilt zunehmend. Immer muss ständig irgendwas gemacht werden, schlimmer noch, nicht einmal irgendwas ist „genehm“, es müssen bestimmte Aufgaben gelöst werden, damit das Überleben gesichert werden kann - wie in einem Computerspiel. Computerspiele habe den Vorteil, dass dabei zumindest die Möglichkeit besteht, für einen kurzen Augenblick die Langeweile zu vergessen. Leben ist langweilig! Oder um es mit einem Zitat der Band „R.O.H.“ zu sagen: „Wie kriege ich die Zeit bis zu meiner Beerdigung rum“. Damit wäre im Prinzip so alles gesagt, was das Leben ausmacht. Jegliche, an den Haaren herbeigezogene sogenannte „eigene Interessen“ dienen letztlich auch nur der Bekämpfung der eigenen Langeweile. Dieses schwammige „etwas erreichen zu wollen oder müssen“ kann – selbstverständlich bei entsprechender Naivität des Betreffenden – dazu benutzt werden, sich die Langeweile schön zu reden, aber wie sagt man so schön: GEGEN DAS VERGESSEN!
Das Warten auf das eigene Ende wird durch solcherlei Selbstfindungs-Dingens lediglich „gefühlt“ verkürzt. Monatelange Weltreisen, die Suche nach Arbeit, Arbeit an sich und all der ganze Wahnsinn – nur damit einem selbst nicht langweilig ist bzw. dass man vergessen möge, wie öde das alles doch ist. In diesem Zusammenhang kann man durchaus davon sprechen, dass der Tod eine Erlösung ist, oder – wieder mit einem Zitat einer anderen Band: „Meine Generation zum sterben bereit, die meisten tun mir nicht mal leid.“
Generell ein Zitat, welches man so unterschreiben könnte, wenn es denn für alle ausgelegt werden würde. Wenn man sich bewusst macht, dass das Leben ohnehin nur ein „dummer“ Zufall ist, dann wird es letztlich vollkommen egal – und das ZURECHT! Und dass sich Neugeborene – zum Beispiel – aufgrund mangelnder geistiger und körperlicher Fähigkeiten in Erwartung eines Lebens voller Langeweile nicht einfach selbst wieder von dieser Welt verabschieden können – ja dass noch nicht einmal die Möglichkeit dazu besteht – ist mit Sicherheit mehr als nur eine Nachlässigkeit der Natur. Über eine großangelegte Rückrufaktion in diesem Zusammenhang nachzudenken, wäre zumindest mal ein neuer Ansatz.
In den meisten Fällen versuchen die Menschen also in der Suche nach einem „Sinn des Lebens“ die eigenen Langeweile zu überspielen. Mal mehr oder weniger engagiert sucht man nach dem Kern, nach dem eigentlichen Zweck des eigenen Seins und findet ihn nicht. Als Entschuldigung halten dann „die Suche selbst“ oder Sprüche wie „der Weg ist das Ziel“ her. Ich denke, das auch nur aus dem Grund, dass das Leben eine sinnlose Suche ist, zum Beispiel Ostern erfunden wurde. Wenigstens einmal im Jahr soll der Mensch etwas finden können – und wenn es nur verpackte Schokolade ist, die andere Menschen produziert und in buntes Papier gewickelt haben. Um ihrer eigenen Langeweile wegen.
Wollte man sich nun einmal wirklich ganz kurz vorstellen, dass WIR, als die Erde oder die ganze Welt nur Teil eines gigantischen Computerspiel sind (siehe z.B. DIE SIMS) – dann hätte der ganze Schwachsinn zumindest eine beruhigend Komponente: Sollten wir alle nur ein konfuses „Game“ sein, so hat vielleicht irgendjemand anderes für diesen Scheiß bezahlt. In welcher Form auch immer!

Postkarte Deutsche Artillerie, 40.1k


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Falkwww.netzmuetze.de

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last modified: 28.3.2007