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Das Letzte



Darum bin ich Verkäufer! Ein Angestellter packt aus!
Ein Gastbeitrag von XXX (Name bekannt)

Warum ich Verkäufer bin? Weil ich nirgends anderswo diesen Kick bekomme, mit meiner eigenen Arbeit Geld zu verdienen und nebenbei freundlich die Anfragen der Kunden zu beantworten.
Im richtigen Leben bin ich Hooligan und extrem gewalttätig. Jeden Tag Randale, Blut, Knochenbrüche. Alleine oder in der Gruppe, Schläge gehören einfach dazu. Von meinen Freunden ahnt keiner etwas von meiner Parallelwelt als Verkäufer. Meine Frau, meine Kinder denken immer noch, dass ich jeden Tag die Sau raus lasse und auf andere einschlage. Denen will ich die Illusion nicht rauben. Dass es am Wochenende heftig wird, wusste ich schon vorher. Da sind immer die meisten Kunden im meinem kleinen Lebensmittelgeschäft. Die sprechen sich manchmal schon Tage vorher ab und kommen dann alle am Samstag zwischen 10.00 Uhr und 12.00 Uhr. Wenn ich alle zu ihrer Zufriedenheit bedient habe, dann bin ich richtig glücklich. Und dann, nach Feierabend, wieder Gewalt und Krawall. Alltag als Hooligan.


Keine Macht den Drogen!
Vor kurzem schrieb der unvergleichliche F.J. Wagner in seiner ebensolchen Kolumne „Post von Wagner“ über den verstorbenen Fürst von Monaco: „Er war der Fürst des sich langsam bräunenden Körpers. Er war der Vater der Sonnencreme.“ Nach einigen Stunden der Fassungslosigkeit rufe ich nun F.J.Wagner aufmunterend zu: „Oh, F.J.Wagner, Du bist der Bruder des Rausches und der Cousin des Wahnsinns. Du bist der Vater des Vergessens (noch vor dem Überlegen), Du bist das schreibende Wachkoma, die Spitze des Irrsinns und Flachheit einer Grillzange“. Weiter so.


Einen an den Waffen haben ...
Spiegel-Online kommentiert den Alleingang des Bundeskanzlers in der China-Politik folgendermaßen: „Schröders einsamer Kampf für die Aufhebung des Waffenembargos gegen China kommt nicht überraschend. Die Unterdrückung der Menschen in kommunistischen Diktaturen hat ihn nie sonderlich gekümmert.“ Und damit hat der Spiegel nicht ganz unrecht. Viel wichtiger wäre es, dass Schröder sich mehr und mehr um die Unterdrückung der Menschen im eigenen Land kümmert.


Gegen das Wissen
Laut einem Artikel von Spiegel-Online wird derzeit ein 15jähriger Schüler vom Oldenbourg Schulbuchverlag möglicherweise auf Schadensersatz verklagt. Der Schüler stellte „immer wieder auf verschiedenen Providern“ Caesar-Übersetzungen ins Internet. Der Verlag fürchtet nun um den Absatz seiner Schulbücher und dass der Marktwert der Bücher gegen Null sinken könnte.

Grund genug also, sich bei eben diesem Verlag zu bewerben und nach einer lässigen Arbeitsstelle zu gieren:

Sehr geehrte Damen und Herren,

über einen Artikel von Spiegel-Online wurde ich auf Ihr Unternehmen aufmerksam.
Das Beispiel des 15jährigen Schülers, der „eigene Übersetzungen des Latein-Lehrbuchs Cursus Continuus“ im Internet veröffentlichte, macht deutlich, dass hier offenkundiger Handlungsbedarf besteht.
Ich bewerbe mich daher bei Ihnen um eine Stelle als Internet-Fahnder. Im Rahmen meiner Tätigkeit werde ich für Sie das gesamte Internet nach relevanten Inhalten durchsuchen. Alle Webseiten, die Inhalte veröffentlichen, welche den Marktwert Ihrer Schulbücher schmälern, werde ich umgehend an Sie weiterleiten, damit Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen können.
Sollte z.B. eine Internet-Seite folgenden Inhalt anbieten: „1 + 1 = 2“, so stellt die Veröffentlichung dieser Aufgabe und der entsprechenden Lösung eine Bedrohung für den Marktwert der Mathematik-Schulbücher dar und es gilt, dagegen vorzugehen.
Als Anhaltspunkt möchte ich hier vielleicht auch noch die vielen kommerziellen Webseiten zur Sprache bringen, die sogar mit kompletten Hausarbeiten, Diplomarbeiten und Referaten (gleich zu welchem Thema) den Inhalten Ihrer Schulbücher vorgreifen und Ihrem Verlag möglicherweise erheblichen Schaden zufügen könnten.
Vielleicht ist es rechtlich auch möglich, jegliche Veröffentlichung von Wissen zu unterbinden, um dem Marktwert von Schulbüchern auf Dauer überhaupt noch eine Chance einzuräumen. Oder die Schüler und Schülerinnen werden dazu verpflichtet, jeweils nach ca. 3 Jahren ihr erworbenes Wissen (welches ja den Marktwert Ihrer Schulbücher angreift) wieder zu vergessen. So müssten dann die Schüler und Schülerinnen vielleicht in zweites Mal die entsprechenden Schulbücher käuflich erwerben und sich finanziell an der Erhaltung Ihres Verlages beteiligen.

Gerne komme ich zu einem persönlichen Gespräch in Ihr Unternehmen

Mit freundlichen Grüßen


Die neuen Mauerschützen
Nach dem Ende des real existierenden Sozialismus glaubte man sich befreit von Mauerschützen und innerdeutscher Grenze. Doch die Realität sieht anders aus. Tausende neue Befehlsempfänger mit Sicherheitsauftrag und der Befugnis zu töten, arbeiten Tag für Tag an der unübersehbaren Grenze, die sich mitten in Deutschland gebildet hat.
Denn die Angestellten der Arbeitsagentur sind die Mauerschützen der Neuzeit. Sie schützen die innerdeutsche Grenze zwischen denen, die Arbeit haben und denen, die arbeiten sollen. Ab und zu wird ein Grenzübertritt gemeldet, ab und zu werden Menschen abgeschossen. Doch hauptsächlich achten die Arbeitsberater oder -vermittler streng darüber, dass keine Grenzverletzungen geschehen können.


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last modified: 28.3.2007