home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[110][<<][>>]



Im Folgenden dokumentieren wir eine Glosse zur Tötung des Terrorführers Scheich Jassin. Entnommen ist der Text der Homepage von Henryk M. Broder.
dokumentation, 1.1k

Er verdiente den Tod
wie kaum ein anderer


Terrorführer Scheich Jassin, 27.8k Mein Lieblingsprofessor pflegte zu sagen: »Wann immer sie zweifeln, was zu unternehmen ist: fragen sie die Europäer. Und tun sie dann das Gegenteil.«

Der Rauch der Raketen hatte sich kaum gelegt, da begannen die Verurteilungen auf Israel einzuprasseln. Erwartungsgemäß schnell war Frankreich. Es folgten die Schweiz, die komplette EU und der Vatikan. Dann jene Regierungen, die bekanntlich traditionell Menschen- und Völkerrecht als oberstes Staatsziel betrachten: Iran, Ägypten und, ja, der Jemen. Schließlich auch noch Tony Blair, der die »vom israelischen Militär praktizierten gezielten Anschläge auf Menschen« anprangerte (Wie war das noch mit dem »decapitation strike« im Irak? Jagen nicht auch britische Kommandos Bin Laden?).

Die Rheinische Post lieferte tags drauf das wohl abstruseste Dokument. In biblischem Duktus erweckt der Text den Eindruck, es handele sich um ein Gleichnis aus dem Jassin-Evangelium: »Eine typische Begebenheit« beschreibend, schildert Charles A. Landsmann, wie Jassins Bodyguard einem hungernden Kind den gesamten Kühlschrank-Inhalt des Terrorführers schenkt. »Weil es der Scheich so will. Er hat uns befohlen, den Hungernden alle unsere Lebensmittel zu geben.« – »So ist der Scheich (...)«.
So weit der – nicht nur – europäische Wahnsinn. Die Wahrheit ist: Jassin verdiente den Tod wie kaum ein anderer. Der Scheich war eine der widerlichsten Figuren des internationalen Terrorismus. Allein während der »Al-Aqsa-Intifada« verübte die Hamas unter seiner Führung 425 Anschläge auf Israelis. An Jassins Händen klebt das Blut von mindestens 377 Israelis, die die Hamas seit 2000 getötet hat. Er ist verantwortlich für den bestialischen Angriff auf die Dolfinarium-Diskothek in Tel Aviv. Seine Terroristen töteten auch 15 Israelis, die in Jerusalem zu Mittag Pizza essen wollten. Das Pessach-Massaker von 2002 geht ebenfalls auf das Konto seiner Organisation. Jassins letzte Opfer waren zehn Arbeiter des Hafens von Aschdod. 2076 Menschen wurden seit 2000 bei Hamas-Anschlägen verletzt. Viele davon verloren ihr Augenlicht, Arme und Beine wurden zerfetzt. Die Leben vieler Opfer sind zerstört, auch wenn sie überlebt haben. Jassin hat alle diese heimtückischen Attacken inspiriert, oftmals orchestriert und immer gefeiert. Er hat seine Position missbraucht, um eine ganze Generation von Palästinensern das Hassen zu lehren. Der Scheich kannte nur ein Lebensziel: die Zerstörung des Staates Israel. Für ihn war jeder Israeli, jeder Jude, jeder Ungläubige ein Feind, der zu töten ist.

Dass Jassin nun endlich tot ist, ist nicht nur ein Sieg im Krieg gegen den Terrorismus. Es ist auch ein moralischer Lichtblick. Denn der Tod des Terroristen macht deutlich: Keiner, der das Töten von Juden zu seinem Lebensinhalt macht, ist sicher. Nie und nirgends. Was für eine befriedigende Gewissheit: Israels heimtückische Feinde haben keine ruhige Minute. Als der Apache-Bordschütze am Montagmorgen auf den Feuer-Knopf drückte, war es ein Moment wie Entebbe 1976. Oder die »Operation Zorn Gottes« nach dem Anschlag bei den Olympischen Spielen 1972. Der lange Arm Israels von damals und heute ist Symbol dafür, dass es Gerechtigkeit gibt. Mörder kommen nicht ungeschoren davon.

»Wenn dich jemand umbringen will, so stehe du früher auf und töte ihn zuerst«, heißt es im Talmud. Nach dieser Maxime handelt Israel. Weil es muss. Weil man nur so mit Terroristen umgehen kann. Es existiert kein Spielraum für Verhandlungen mit totalitären Islamisten, für die es nur ein absolutes Ziel gibt: die Vernichtung Israels und anschließend die Endlösung der »Ungläubigen-Frage«.

Es besteht kein Zweifel, dass wir gemeinsam mit Israel und den USA bedroht werden von Fanatikern, die unsere Art zu leben vernichten wollen. Israel kämpft seit vielen Jahren einen Stellvertreterkrieg: Wenn Islamisten Israelis töten, sind auch wir gemeint, Demokratie, Freiheit, die Werte des Westens. Längst nehmen Islamisten Europäer auch direkt ins Visier – Djerba, Bali, Istanbul und zuletzt Madrid machen brutal klar, dass wir uns im Krieg befinden.

Dieser wird nicht allein durch die gezielte Tötung Jassins und anderer gewonnen. Der Sieg über den Islamismus kann nur errungen werden, wenn ihm der Nährboden entzogen wird – durch den Sturz jener Regime, die den Terror züchten, um das Volk von ihrem eigenen Machtmissbrauch und Versagen abzulenken.

In Europa sieht man das offenbar anders. Hier glaubt mancher, man müsse sich nur heftig genug von Israel und den USA distanzieren, um Sicherheit zu erkaufen. Dabei müsste der Kontinent wissen, wohin Appeasement gegenüber totalitären Aggressoren führt. Der Fall Spaniens ist ein Menetekel für Europa. Das leuchtende Gegenbild dazu war Israels Schlag am Montag voriger Woche. Wie die Dinge derzeit stehen, sind Israel und die USA die einzige Hoffnung der Westlichen Welt.

Rolf Behrens


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[110][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007