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Editorial

Alles neu macht der Mai - und zur Freude aller bringt er einen CONNE ISLAND - NEWS Flyer gleich mit dazu. Das dieser nicht durch die Gegebenheiten eines Frühlingsmonates entstanden ist, versteht sich. Deshalb erachten wir es als notwendig, ein bißchen was über die Entstehungsgeschichte und das "Was!; Warum!; Wofür!" zu erzählen.
Irgendwann in den tristen Wintermonaten des Jahres 1993 fand im Cafe vom CONNE ISLAND eine, wie wir finden, wegweisende Diskussion unter dem Motto: Wer oder Was ist das CONNE ISLAND?" statt. Es ging nicht nur um eine allgemeine Vorstellung des Projektvereines e. V., sondern darum wie die Leute ihre Arbeit im Projekt verstehen, wie sie Stellung nehmen zu solchen schwerwiegenden Vorwürfen wie "Eliteladen" und "Kommerzschuppen". Die Diskussion, welche bisher intern in den Strukturen gelaufen ist, wurde in eine breitere, öffentlichere, dem Interesse entsprechende Ebene gehoben. Aus der Welt geschafft wurden diese Vorwürfe natürlich nicht, dies lag vielleicht auch daran, daß CONNE ISLAND - Kritiker nicht anwesend waren (weil sie den Laden boykottieren?).
Das hauptsächliche Problem lag in der unterschiedlichen Betrachtungsweise, wenn nicht gar in der grundsätzlichen Meinungsverschiedenheit über Gegenkultur und Politikanspruch und deren Zusammenhang in einem selbstbestimmten Laden.
Hier sollen jetzt keine Erörterungs- und Rechtfertigungstiraden folgen, weil uns das an dieser Stelle nicht notwendig erscheint , nur soviel! Wir gehören zu einer Gruppe von Leuten, die teilweise erst seit kurzem im Projekt mitarbeiten und können deshalb nicht zu Vorwürfen Stellung nehmen, die aus einer Zeit stammen, in der wir noch keinen Einblick in die "Materie" hatten. Außerdem sind diese teilweise stark personifiziert und werden an anderer Stelle (z. B. Klarofix) diskutiert. In Zukunft bietet sich der News Flyer für solche Auseinandersetzungen natürlich an. Unsere Vorstellungen von Gegenkultur und politischen Anspruch entstammen nicht einer hierarchischen Aufdoktroierung durch machtbessesene Projektführer und sind, wenn überhaupt bei jedem Einzelnen konkretisiert und ausdrückbar (manche haben eben gewisse Dinge im Kopf oder im Herzen, können darüber aber nicht stundenlang polemisieren), widersprüchlich und diskussionswürdig, gehen aber soweit mit dem bisherigen CONNE ISLAND Projekt konform, daß es für uns nicht allzu problematisch war, hier einzusteigen. Fakt ist eins. Der Projektverein bietet eine Chance für die, welche Freiräume nicht nur erleben und ausnutzen, sondern mitgestalten wollen. Die Chance sich und seine Vorstellung von unbestimmten, subkulturellen, antifaschistischen u.s.w. Leben mit einzubringen. Der Konsens, der über all diesen, keinesfalls lächerlich gemeinten, Attributen steht, ist etwas Sinnvolles zu machen.
Daß Leute, die schon länger im CONNE ISLAND mitmachen, erkannt haben, daß es wichtig ist Verantwortung abzugeben, um eben nicht elitär zu werden und das jedeR, der mit dem Laden zu tun hat,ein bißchen das Gefühl haben muß, es ist auch ein Projekt,gezielt für sie und ihn, kann eigentlich nur positiv gewertet werden. Inwiefern dies umsetzbar ist, wird sich zeigen.
Noch ein paar Worte zur Struktur des Vereins. Wie der Name schon sagt "Projektverein e. V.", geht es hier allgemein erst mal um Projekte. Diese sind Konzerte, das Cafe, die Skeateboardanlage, der Kinderspielplatz, das Musikstudio, diverse Proberäume, eine Selbsthilfewerkstatt, der Freizeitraum und dann noch das gesamte Gelände mit Volleyballplatz, Lagerfeuer u. v. m. Neu bzw. am Entstehen sind die LeBuMeLa (Lesebude-Medienladen) der "Club" , die Frauengruppe und natürlich der News Flyer. Auf einige dieser Projekte wird in den hoffentlich folgenden Ausgaben vom CEE-IEH noch näher eingegangen werden.
Im Verein sind zwei Personen hauptamtlich beschäftigt, hinzu kommt eine Zivistelle und im Laufe des Jahres acht ABM-Stellen. Auch soll ein Mitarbeiter aus den Einnahmen der Projekte finanziert werden. All diese Stellen sind von Leuten besetzt, die aus der "Szene" stammen und es dürfte wohl jedeRm klar sein, daß hier nicht die große Kohle verdient wird.
Und dann gibt es da eben noch viele, die mitmachen, sich in Projekte einbringen oder einfach so dabei sind. Alle Probleme, die im Zusammenhang mit dem CONNE ISLAND stehen und nicht durch den routinemäßigen Betrieb der Projekte geklärt wurden, kommen montags 18.00 Uhr im C.I. zur Sprache. Das bedeutet, da sitzen dann Alle, die irgendwie im Projekt integriert sind (manchmal fehlt auch eineR - ist ja klar!), aber auch Interessierte, welche irgend eine Sache im Zusammenhang mit dem Projekt bewegt. Wenn man so will,ist dieses Montagsplenum für die Entscheidungsfindung verantwortlich, abgesehen von den Entscheidungen, die jedeR im Rahmen ihrer/seiner Mitarbeit trifft, von denen, die die Projekte treffen mal abgesehen.
Und nun zum CEE-IEH. Der Name soll möglichst irgendeine Assoziation zum CONNE ISLAND hervorrufen. Trotz intensivster Bemühungen, uns fiel wirklich nichts Besseres ein. Deshalb ist der Gedanke an eine Namensänderung noch nicht verworfen.
Der News Flyer ist das Werk von Leuten,die, wie schon gesagt, erst seit ein paar Monaten im CONNE ISLAND mitmachen und auch noch nie an vergleichbaren Flyers oder Zines rumgebastelt haben. Dies ist sozusagen eine kleine Entschuldigung im Voraus für Unzulänglichkeiten, die im Zusammenhang mit fehlender Routine und Erfahrung stehen.
Die konkrete Idee das CEE-IEH zu machen, entstammte sowohl aus den Erfahrungen mit den Reaktionsheften und früherer C.I.- Flyer, wurde aber auch von anderen schon länger im Projekt mitwirkenden Leuten angeregt und unterstützt, obwohl über Funktion und Anspruch eines solchen Heftes widersprüchliche Meinungen existieren. Einig wurden wir uns darin, das Ding zu machen und zwar nicht ausschließlich als "Promo-Teil" zu Gunsten voller Konzerte. Nein, das CEE-IEH soll gleichzeitig auch Sprachrohr vom und fürs CONNE ISLAND werden.
Es soll Fragen, die im Zusammenhang mit dem Projekt stehen und die wir als problematisierungswürdig erachten, versuchen zu erklären bzw. zu ergründen. Weiterhin soll es den kulturellen Anspruch in Verbindung mit der politischen Realität näher beleuchten und vielleicht ein klein wenig Lebensgefühl mit rüberbringen. Darüber hinaus möchten wir ein Angebot schaffen, bei den sogenannten "Konsumenten" von Konzerten oder vom Cafe Interesse zu wecken oder den Einstieg für das eine oder andere Projekt zu erleichtern. Da dies im Rahmen eines News Flyer ziemlich kompliziert ist, bitten wir zum einem Kritiker nicht in jedem Heft nach konkreten Statements zu suchen, zum anderen ist dies für uns sowohl Problem als auch Ansporn (oder Anspruch).
Das CEE-IEH soll monatlich erscheinen und wird größtenteils bei Konzerten verteilt werden. Es wird also auf ein Publikum treffen, daß sich hauptsächlich über ein musikspezifisches Angebot mit dem CONNE ISLAND identifiziert. Da dieses weit gefächert ist,wird also auch das Heft dieser "Szenierung" unterliegen. Den größten Teil werden Konzert-Nach und Vorschau einnehmen. Es soll aber auch spezifisch auf Musikszenen eingegangen werden, sofern sich dies anbietet. In diesem Heft befindet sich ein Streit-Gespräch über das BIOHAZARD-Konzert im C.I.. Wir haben uns für diese Form des Disputs entschieden, weil es falsch wäre, zu diesem brisanten Thema nur eine Meinung anzubieten und damit einen Konsens zu suggerieren, der so nicht vorhanden ist. Somit ist es also die beste Möglichkeit, mehrere Standpunkte im konkreten Diskussionsprozeß zu betrachten und vielleicht auch noch ein biß chen Werbung für mehr Toleranz in der "ist es nun noch Hardcore oder nicht mehr "- Szene.
Alles andere Wichtige steht eigentlich im Heft, außer wer die Comics macht, denn dies ist bis jetzt noch Künstlergeheimnis. Der Typ auf dem Cover ist Schröder und wird so ein bißchen für das Heft und den Laden stehen. Ach so, wenn ihr Kritik mit Inhalt und Form des Heftes verbindet, dann schreibt an uns! Alles wird gut, das CEE-IEH-Team!

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last modified: 28.3.2007