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Die Party-Ska-Band


The Trojans

The Trojans, 17.6k Als die PR-Abteilung des Conne Island eine geeignete Formulierung zur Ankündigung der Trojans suchte, fiel die Wahl schließlich auf „die Party-Ska-Band“. Nun ja, bei welcher guten Ska-Band ist schließlich keine Party – aber andererseits stimmt es natürlich und diese Band lässt sich auch gar nicht so einfach auf ein knappes Statement reduzieren.
The Trojans, gegründet 1986 (!), haben die gesamte Entwicklung des sogenannten 3rd-Wave-Ska seit den späten achtzigern hautnah miterlebt, von den ersten Ska-Festivals in London an, waren immer präsent und sind ihrem eigenwilligen Stil treu geblieben. Gut möglich, dass viele von Euch die Trojans schon mal irgendwo gesehen haben (z.B. vor einigen Jahren im Anker; der Abend endete damals mit einem ziemlichen Besäufnis mit einigen Bandmitgliedern in einem Grünauer Plattenbau-“Hotel“). Ihr ausgefallenes Outfit sollte in Erinnerung geblieben sein, und selbst wenn – wie ich finde – sie in den ganzen Jahren keinen wirklichen Hit gelandet haben, so kann man sich die Band durchaus immer wieder mal ansehen: sie können spielen, machen eine gute Show, sind sympathisch und trinkfest – was will mensch mehr?
Kopf der Bande ist Gaz Mayall, Sohn der Blues-Legende John Mayall. Gaz führte in den späten achtzigern oder frühen neunzigern eines der damals besten Label für traditionelle Ska-Acts, u.a. erschien die Erstauflage der legendären LP, die Laurel Aitken mit den Potato5 eingespielt hat, auf Gaz’s Rockin’ Records. Außerdem ist er Eigner der wahrscheinlich vollständigsten Sammlung von in England erschienenen Singles mit jamaikanischer Musik aus den sechzigern. Diese Schätze hat er auf einer Tape-Reihe veröffentlicht, die ich Sammlern und ernsthaft Interessierten nur empfehlen kann. Die Tapes sind nicht gerade preiswert und derzeit ausschließlich über Reggaerevive.de (Achtung! Werbung!) in Hamburg zu beziehen, aber es lohnt sich!
Ansonsten haben sie ihren Stil gelegentlich als Gaelic Ska bezeichnet. Bin kein Experte für keltisches Brauchtum, aber die Mischung aus Off-Beat und Folklore-Elementen ist doch recht erfrischend und wäre sicher noch wirksamer, wenn sie in all den Jahren mal einen richtigen Sänger verpflichtet hätten, dessen Stimme diese Berufsbezeichnung auch tatsächlich rechtfertigt.
Nichtsdestotrotz ist es für unter der Woche ziemlich angenehme Mucke zum Biertrinken und Ihr könnt Euch schon mal ein bisschen für die Easter Ska Jam warmschunkeln.

Peanut Vendor


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last modified: 28.3.2007