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Rücksichtloses Propeller-Pogo


Biohazard, Caliban, Do Or Die, Terror

OK. Es ist 1. Mai. Die üblichen Festakte sind im vollen Gange. Es ist die erste laue Sommernacht – sozusagen heiß – und BIOHAZARD mosht in Connewitz eine Mucke. Ich hab heute noch den Chorus „Music’s for you and me – Not the fucking Industry“ des Songs „Business“ ihres 92’ Albums „Urban Discipline“ in meinem Ohr. Das ganze Album lief damals (und sicher nicht nur bei mir) bis zum Erbrechen. Sicherlich auch heute nicht jedermann/frau’s Sache, im musikalischen wie politischen Sinne. Ihr solltet euch auf jeden Fall das Streitgespräch zum BIOHAZARD Konzert im aller ersten CEE IEH zu Gemüte führen. Damals schlugen die Wellen für heutige Empfindungen sehr hoch. Sie waren aber die erste Herde, die das Gemisch aus Hardcore/Metall/Hip-Hop/Crossover populär machten. Nach über zehn Jahren und sieben Longplayern sind sie immer noch authentischer als Langweiler, Coolmaker und „Ich-hatte-eine-so-schwere-High-Scool-Zeit“-Machos wie Limp Bizkit, Linkin Park oder Papa Roach, die sich heute in Biohazards Fußstapfen sonnen. Oder bin ich einfach nur alt geworden?
Als Vorband entern Caliban aus Dortmund die Bühne. Die Band existiert seit 1997 und hat in diesem Zeitraum drei Full Length Alben herausgebracht. Musikalisch erwartet uns Metalcore in einer selten so gut dargereichten Form. Dabei kann man durchaus noch Hardcore-Roots innerhalb der Songs erkennen. Schnelle Death-Metal Parts wechseln sich mit rhythmischen moshigen Stellen ab. Der Gesang zeichnet sich hauptsächlich durch Grunz und Keif Vocals aus. Auf ihrem aktuellen Album „Shadow Hearts“ kommen noch melodisch gesungene Passagen, die mich ein wenig an Poisen the Well erinnern, hinzu. Besonders hinweisen möchte ich auf die hervorragenden Lifequalitäten von Caliban. Diese erinnern mich an die Kraft und Energie, die SE-Newschool-Bands Mitte und Ende der Neunziger zelebrierten. Negativ fiel mir übertriebenes, rücksichtloses Propeller-Pogo und hochfliegende Beine bei einigen Shows ihres Publikums ins Auge. Deshalb noch mal an dieser Stelle: der Pit ist kein Boxring, darum könnt ihr euren Zahnschutz zu Hause lassen.

Twity und Brossi

Biohazard, 27.4k


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last modified: 28.3.2007