|
 |
 Na, ich will den Teufel ja nicht gleich an die Wand malen, doch betrachte ich mir den Werdegang der Beatsteaks, wird mir schon etwas mulmig in der Magengegend. „48/49“ – ihr erster Longplayer – erreicht über die Jahre absoluten Kultstatus (zumindest in meiner Sammlung an Tonträgern). Mit „Launched“ wurde Jahre später eine softe, sprich hier massenkompatible Platte nicht nur eingespielt, sondern fett promotet und in einschlägigen Medien gehypt. Davon kann man halten, was man will. Fakt ist, der kommerzielle Erfolg blieb trotz einer Vielzahl an Konzerten auch im europäischen Ausland aus und es wurde lange Zeit ruhig um die Berliner. Nun sind die Jungs „total happy“ über den entstandenen Deal mit Epitaph. Außerdem gelang es, Ex-Faith No More-Member Billy Gould für die Produktion der neuen Platte „Living Targets“ zu gewinnen. Die Marschrichtung scheint klar, die Beatsteaks melden Ambitionen auf den „Indie Olymp“ an. Nur um den Erfolg solch hochgestochener Ziele zu verdeutlichen, sei hier erwähnt, dass auch ein Rudi Völler mit seiner DFB-Elf die WM gewinnen möchte und doch wird dem noch lange nicht so sein. Und den Beatsteaks nützt es auch nichts, wenn dank Epitaph ihre Platte nun weltweit in den Regalen steht und sie dann doch keiner kauft. Wie dem auch sei, ich hoffe nur, dass sich die äußerst sympathischen Beatsteaks die Lorbeeren nicht zu hoch gehängt haben und eine weitere schweinegeile Band der Musikindustrie zum Opfer fällt. Schade wäre das. Nicht zuletzt, weil der neue, vorliegende Tonträger sicher seine Qualitäten aufzuweisen hat. Im unverwechselbaren Beatsteaks Gewand wird eine gute halbe Stunde gerockt und gerollt. Einen absoluten Hit – der zwar etwas aus der Reihe tanzt – konnte ich ebenfalls herausfiltern. Einziger Wermutstropfen – „Meterware“ sucht man leider vergebens. In jedem Fall steht uns ein heisser Abend ins Haus. Appetizer REVOLVER, Main Cost BEATSTEAKS – have a nice time. Biene |
|