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Das Zoro und seine Perspektive

Ich mußte mal wieder nicht lange suchen um Stoff für einen Artikel zu finden, der kompatibel für diesen Flyer sein könnte. Wir haben uns am Anfang unseres daseins vorgenommen Probleme in der "Szene" aufzugreifen und etwas näher zu beleuchten, man könnte das durchaus als Öffentlichkeitsarbeit begreifen (in diesem Sinne: Hallo Öffentlichkeit!). Der "heiße" Stoff um den es sich momentan dreht hat mit der Perspektive des Atelierhauses Zoro zu tun. Für denjenigen unter euch, bei dem es nicht sofort klingelt, ein paar Stichworte: Konzerte (Plakate klebend an Hauswänden o.ä. täglich zu finden) - Extremtanz - Cafe - Tätowierungsstudio - Druckerei - Kinderladen - usw.

Das Zoro könnte man im gutbürgerlichen Sinne als reinen "Szeneladen" (von der Szene für die Szene) bezeichnen, wo Dreadlocks und bunte Typen genauso selbstverständlich sind wie Bierkonsum in Bayern.
Und genau das Projekt wird jetzt vom Ordnungsamt belästigt. Ich werde euch heute ersteinmal die mir bekannten Fakten aufschreiben und hinterher noch etwas Senf von mir dazu geben.

Also am 07.02. im Ordnungsamt gab es den ersten Gesprächstermin mit einem gewissen Herr Zimmermann, dessen Rolle ich leider noch nicht ganz durchschaut habe. Dieser etwa 45jährige Mensch arbeitete ständig mit all seinen vorhandenen Wurstfingern und immer wenn er hätte konkreter werden müssen zählte er die Vorwürfe des ach so gerechten Ordnungsamtes gegenüber dem Zoro auf.

  1. Lärmbelästigung, durch Gespräche von Zorobesuchern
  2. Lärmbelästigung, durch angeblich einfahrende Autos
  3. Zustand der sanitären Einrichtungen
  4. Keine Fluchtwege im Konzertsaal vorhanden

Kurz gesagt, es war allen klar, der Mann würde seine Kompetenz mit den Wörtern Ja o. Nein schon überschritten haben. Trotz der so hoffnungslosen Gesprächsrunde kamen doch ein paar Ergebnisse herraus. Herr Zimmermann macht einen neuen Termin aus zu einer sogenannten großen Runde mit zuständigen Politikern der Stadt, mit Vertretern des Kultur- Jugend- Ordnungsamtes und Jugendpolitischen Sprechern der Fraktionen im Stadtparlament. Die vorgeworfene Lärmbelästigung wird bei einen der nächsten Konzerte fachgerecht gemessen und als Letztes noch ein nicht wiedergutzumachender Versprecher von Herrn Zimmermann: "Die Politiker der Stadt Leipzig halten eh nicht viel von Connewitz", aber das ist ja zum Glück nichts neues.
Das Jugendsamt bemüht sich trotzdem um ein Ausweichobjetk irgendwo in der Pampa, welches das Zoro aber ablehnen wird.

Meine nicht zu unterdrückende Vermutung kommt aus einer ganz anderen Richtung, da die Wünsche des Ordnungsamtes ohne Projektumzug um einiges unkomplizierter zu realisieren wären. Connewitz und die darin befindlichen Projekte sollen gesplitet und auf die ganze Stadt verteilt werden. Dezentralisierung heiße das gerade aktuelle Schlagwort bei den Stadtobersten. Ist ja keine schlechte Überlegung, da es hier tatsächlich noch eine funktionierende, selbstständige, "schlagkräftige" Jugend gibt.

Poldi


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last modified: 28.3.2007