home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[9][<<][>>]

Besetzerinnenkongreß

12.-14.Mai 1995 in Leipzig

Im Rahmen des BesetzerInnenkongresses, der wie bekanntlich vom 12. bis zum 14. Mai 1995 in Leipzig stattfinden wird, zeigen wir im März folgende Filme zur Vorbereitung und Einstimmung.
Mittwoch, 1. März 1995, 19.00 Uhr im Conne Island, Koburger Str. 3
"Sag niemals nie"
Kollektiv Mainzer Str., Berlin 1991, 100 min.
Das kollektiv hergestellte Video beschreibt die Geschichte der Hausbesetzungen im Osten Berlins, die Probleme des Zusammenlebens im Haus und in der Straße, die Verteidigung gegen die Faschoangriffe, das Ambiente des Tuntentowers und des Frauen- und Lesbenhauses, die verschiedenen Demos, die Hinhaltetaktik der Wohungsbaugesellschaft und - klar - den zwei Tage andauernden Straßen- und Häuserkampf um die "Mainzer".
Donnerstag (!), 9.März, 19.00 Uhr, Frauenkulturzentrum, Braustr. 17
"Die Bankrotterklärung - Mütter in der Szene"
Medienwerkstatt Freiburg, 1982, 55 min
Die Film erzählt von einer Frau, die sich jahrelang als aktives Mitglied der Szene betätigt hat (Hausbesetzungen, erste linke Kneipe Freiburgs, politische Gruppen usw.). Diese Frau entschied sich eines Tages, ein Kind zu bekommen. Sie fühlt sich stark, lebt in Zusammenhängen, die ein Rahmen zu sein scheinen für ein Kind. Sie hat eine Beziehung und eine Gruppe. Was soll schiefgehen?
Es läuft eine Menge schief. Es ist weniger die Beziehung, die kaputt geht und die Wohngruppe, die sich auflöst - und andere einkalkulierbare Risiken. Es geht vielmehr um die Szene, um den Rahmen, um die erlebte Unfähigkeit, Mütter und Kinder zur Kenntnis zu nehmen, zu akzeptieren, geschweige denn, sie in den eigenen Reihen zu integrieren. Die Tabuisierung als "Bankrotterklärung" eines kümmerlichen Haufens, der sich Szene nennt.

Dieser Film thematisiert die offene Wunde der "Szene" in der gegenwärtigen Situation, welche sich auf einen Vergnügungspark reduziert hat, in dem man(n) sich 2 bis 3 Jahre austobt, um dann wieder in der Normalität zu verschwinden.


Mittwoch, 15. März, 19.00 Uhr, Villa, Karl-Tauchnitz-Str. 3
"Kubat-Dreieck"
Kubaxe/RVZ, 1988, 45 min.
Wir befinden uns im Jahre 1988 n. Chr.: Ganz Westberlin ist von der Obrigkeit besetzt... ganz Westberlin? Nein! Ein von unbeugsamen KubaxInnen bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Es geht auch um die Verhinderung des Baus der Westtangente, die sechsspurig durch eins der letzten innerstädtischen Biotope führen soll, aber in erster Linie verteidigen die tapferen KubaxInnen einen Freiraum, in dem sie ihre Vorstellungen von einem selbstbestimmten Leben ausprobieren wollen. Die Obrigkeit tyrannisiert das Gelände der KubaxInnen, da sie es nicht räumen können, weil es auf dem Grenzstreifen zur DDR liegt. Doch das Dorf gibt nicht auf, wehrt sich erbittert... und schlägt zurück! Erst als das Gebiet nach 6 Wochen an die damalige Staatsgewalt übergeht, können die Bullen das Gelände hemmungslos plattwalzen. Doch die über 200 KubaxInnen sind gewitzt, sie lassen sich nicht so leicht fangen. In Ermangelung eines Zaubertrankes tun sie das Unwegbare: sie retten sich durch einen gewagten Sprung über die Mauer in den Osten...
Mittwoch, 22. März, 19.00 Uhr, Lichtwirtschaft, Stöckartstr. 11
"St. Pauli - Hafenstraße, Nr. 7"
MPZ, 1994, 60 min.
Es geht um die Entwicklung des Lebens in 12 Jahren Hafenstraße. Das Film gibt Auskunft über die Erfahrungen, Bedürfnisse, Notwendigkeiten und Widersprüche, die existieren. Er macht deutlich, warum die Häuser in die Hand der BewohnerInnen gehören und warum auf dem Bauwagenplatz die Pläne der Genossenschaft besser sind als die städtischen Bauvorhaben. Der Film läßt Menschen erzählen, die in der Hafenstraße leben & arbeiten und zeigt Ausschnitte aus ihrem Alltag. Er gibt keine schnellen und allgemeingültigen Antworten, sondern verlangt im Gegenteil die Diskussion. Eine Voraussetzung, um sich gemeinsam handlungsfähig zu machen für die eigenen Ziele und Kämpfe.
Mittwoch, 29. März, 19.00 Uhr, ZORO, Bornaische Str. 54 HH
"Neun Tage hinter Barrikaden"
Tlorfilm Kopenhagen, 1987, 55 min.
Im September 1986 war Kopenhagen Schauplatz einer Aktion, die wohl nicht nur für Dänemark einzigartig war, sondern auch in der BRD Schlagzeilen machte. Es geht um das damals seit über 3 Jahren besetzte Haus in der Ryesgade 58, in dem rund 60 Leute lebten. Die Besitzerin, eine Wohungsbaugesellschaft namens UNGBO, will abreißen lassen. Die angekündigte Räumung steht kurz bevor; sie ist für den folgenden Tag angekündigt, wird aber noch 9 Tage auf sich warten lassen, denn das Haus wird offensiv verteidigt: drei Straßenzüge werden verbarrikadiert und geraten so für 9 Tage unter die völlige Kontrolle der HausbesetzerInnen. Hier beginnt der Film der dänischen Gruppe, die während dieser Tage bei (fast) allen Aktionen und Alltagssituationen filmen konnte.
Anschließend zu den Filmen wollen wir über das Gesehene diskutieren - und uns Gedanken über Themen machen, die auf dem BesetzerInnenkongreß schwerpunktmäßig eine Rolle spielen werden:
  • Verweigerungshaltung und Freiraumkultur - Projekte, 1. März
  • Frauen in autonomen Zusammenhängen/ besetzten Häusern, 9. März
  • Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen, 15. März
  • Kiezpolitik und Öffentlichkeitsarbeit, 22. März
  • BesetzerInnenräte, 29. März
(kurze Themenvorstellung, siehe auch Klarofix 2/95)
Freitag, 24. März:
Benefiz-Disco
in der Lichtwirtschaft und Könich Heinz (siehe Plakate). Für Tanzfaule, ihr könnt auch spenden...
Wir brauchen wirklich dringend Geld für die Vorbereitung und Durchführung des Kongresses:
Kontonr. ??????????, BLZ 860.555.92, Stadtsparkasse Leipzig

Mitarbeit ist natürlich auch sehr erwünscht...
nach wie vor: jeden Dienstag im Conne Island, 20.00 Uhr
Adresse:

BesetzerInnenkongreß, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig, Telefon und Fax: 0341-311044

home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[9][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007