home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[75][<<][>>]

FÄLLT AUS!
Angelic Upstarts, 7.1k

&

Skint, 2.4k

 
Freut euch, Freunde des gepflegten Streetpunks, wir starten einen zweiten Versuch. Der erste Gig der Upstarts in unserer heiligen Halle war ja trotz der Mühen des Ersatzsängers eigentlich nur ein Halber. Mensi hatte damals kurz vor Tourbeginn einen Motorradunfall.
Die Geschichte dieser Band ist schon oft erzählt worden, trotzdem hier nochmals einige Highlights. Angefangen haben sie 1977 mit der ersten Welle der Streetpunks. Die Texte und Statements der Upstarts waren und sind, wie man es von einer Punkband erwarten darf gegen Polizeigewalt, Nazispinner und so weiter. Schon ihre erste Veröffentlichung sorgte für einen mittleren Skandal. Wer kennt nicht das göttliche „Police Oppression“? Dieser Song und das auf der A-Seite dieser Single zu findende „Murder of little Towers“ sorgten 1978 für ein faktisches Auftrittsverbot in England, da kein Veranstalter aus Angst vor Ausschreitungen die Band buchen wollte. Ihre Affinität zur „Working Class“ machte die Band zu einem idealen Rezeptionsobjekt für die Linke, dummerweise aber auch für diverse Nazis, was zu für derartige Combos fast schon typische Verwicklungen sorgte. Die National Front Skins griffen Gigs der Band an, nachdem sie herausgefunden hatten, daß die Songs „England“ und „Lonely Man of Spandau“ durchaus nicht in ihr verschobenes Weltbild passten. In der linken Szene war die Einsicht darüber, daß, wenn jemand Songs über England schreibt, nicht notwendigerweise ein Nationalist dahinter steht, schwer durchzusetzen. Angreifbar bleiben ihre Songs durchaus, einer ihrer größten Irrtümer war wohl die Hymne „Solidarity“, eine Hommage an die polnische Solidarnosc-Bewegung – und was aus dieser geworden ist oder was diese immer war, dürfte hinlänglich bekannt sein. „Solidarity“ wurde später mit verändertem, kritischen Text auf einem Live-Album veröffentlicht. Eine Sache muß man unseren Helden aber lassen, Antifaschisten waren sie immer. „Red Till Death“ war wohl der deutlichste Song in dieser Hinsicht. Am Ende noch ein Statement der Upstarts: „I’m working Class and I’m proud/I’m working class and I’m loud/I hate the trendy lefties and their middle class elite/who run from the fascists/instead of kicking in their teeth“. Wie sich die Verehrung für den doppelt freien Lohnarbeiter mit der Existenz als Pubbesitzer, also mithin als Kleinkapitalist, verträgt, steht auf einem anderen Blatt, aber vielleicht frage ich Mensi nach dem Gig mal danach...
Eröffnen wird den Abend übrigens die irische Punkband Skint.

KAY
 
Skint saufend, 14.7k

home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[75][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007