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Hat Hardcore noch eine Zukunft?

Hardcore hat sich in den letzten Jahren immer mehr vom Underground- dasein losgesagt und ist zu einer Konsumenten-Musik mit Videos auf MTV, hohen Plattenauflagen und eigenen Radiosendungen verkommen. ES geht nur noch darum wer hat welche limitierte Single oder wer hat welches T-Shirt oder wer war in diesem oder jenem Konzert. Dies geht sogar soweit das Kids, sich die Musik nur noch in Discos oder auf Platte anhören und nicht mehr zu den Live-acts kommen. Die Leute haben völlig vergessen das hinter Hardcore mehr steht als nur die Musik.

Ich weiß noch genau, als ich 1990 mein erstes Hardcore Konzert sah, damals fand ich auch nur die Musik geil, aber ich begann später mich auch mit der Musik auseinanderzusetzen. So daß ich erkannte das hinter Hardcore Toleranz, eine Gemeinschaft sein, sowie Antifaschismus steht. Außerdem kamen viele Straight-edge Bands aus Ami-Land nach Europa, die sich gegen Massentierhaltung und gegen Tierversuche einsetzten, so daß ich dadurch Beeinflußt zum Vegetarier wurde. Für mich gehört auch dazu das Hardcore-gigs immer Club Konzerte sind, wo man als Besucher noch einen gewissen Bezug zu der Band hat, die auf der Bühne steht.
Hardcore ist vorallem beeinflußt durch die Ami-Bands, durch die Hardcore in den letzten Jahren zu einer Cult-Richtung unter der Jugend geworden ist, so daß sich viele jetzt cultmäßig kurze Haare haben, Hardcore Klamotten tragen, einen Hardcorebart haben und Vegetarier oder Veganer sind. Sie indentifizieren sich nur noch über die Musik und nicht mehr mit den Texten oder der Kultur die dahinter steht.

Andererseits ist es sogar soweit, das sich alternative Clubs gegenseitig bekriegen, wer die volleren und besseren HC-Gigs bietet, so daß nur noch große Acts, meist aus Ami-Land geholt werden und kleine Bands aus Belgien, Deutschland oder Schweden fast völlig vergessen werden. Diese Clubs machen natürlich auch die Hardcoreszene kaputt, den viele HCler gehen gerne auch zu kleineren relativ unbekannten Bands. Ich glaube Clubs in denen kleine und große Acts präsentiert werden, könnten wider eine Hardcore-Kultur fördern.

Außerdem sollte man sich auch mehr mit den Bands beschäftigen die man holt, denn viele von den großen Ami-Bands haben eine schlechte Vergangenheit (wie Warzone, Agnostic Front, Slapshot) und da sollte man sich auch nicht mit plakativen Aussagen gegen Faschismus (nur in Europa) zufrieden geben, sondern vorher klarstellen, aus welchen Verhältnissen sie kommen, auch wen sie die HC -Szene mit aufgebaut haben, den durch diese Gerüchteküche um die Bands wird viel zerstört in der Hardcoreszene.
Golfer
PS: Viele von den älteren HClern sollten sich mal überlegen, wie sie angefangen haben, die Musik zu hören, so daß sie vielleicht ihre Arroganz gegenüber Jüngeren unterlassen könnten, denn dies hat nichts zu tun damit, wofür Hardcore steht.


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last modified: 28.3.2007