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lemon d, dillinja, 10.4k
Es wird wieder ‘wicked’ im Haus. Die Metalheadz-Homies schlechthin sind da. Zwei der hochgehandelsten Namen und heißbegehrtesten Drum&Bass-Seelen ever wollen euch die volle Ladung Funk vor den Latz knallen. Dann mal los...

Drum&Bass macht Spaß – wieder, geht sozusagen gelockert in eine neue Runde der Selbstverständlichkeit und fühlt sich pudelwohl dabei. Die längere Phase der stets rotierenden Erregung, bezüglich eines Styles, der jegliches Hochkochen sicher verdient hat, aber teilweise kurz vor dem Überkochen war, ist einer nachvollziehbaren Normalität gewichen. Das ist sehr angenehm so, hatte man doch manchmal das Gefühl, etwas außer Puste zu sein, weil ständig nur knallharte Dinger die Langzeitwirkung eines Tracks doch auf ein Minimum beschränkten.
Keine Angst, der Drum&Bass Flavour besteht weiter, ist sozusagen nur smoother geworden, anstatt Schlag auf Schlag dir einen neuen Hit reinzudrehen. Das Wiederkehren der Substanz von Tracks und die gleichzeitige Konsolidierung einer Szene läßt dabei nicht nur mein Herz wieder etwas höher schlagen.
Verkrustete Strukturen aufzudecken, daß war auch irgendwie immer das Ding von Lemon D & Dillinja. Möglichst obsessiv ultra-tiefe Frequenzen ausloten und unter präzisen Techno-Anleihen, vermischt mit der Robustheit gesampelter Hip Hop-Beats, dem Stereotyp ein Bein stellen. Nebenbei kann da auch mal, wie im Falle Dillinja, ein fetter Faith No More, Björk- oder Jeru The Damaja-Remix rausspringen. Stets präsent ist dabei die neue großstädtische Funk-Rezeption, oder besser eine Art apokalyptischer Rebell-Funk, mal clever, mal bösartig und manchmal einfach nur wunderschööön durchstrukturiert.
Das alles hat weniger, wenn nicht sogar überhaupt nichts, mit vertrackten Indie-Elektronikern zu tun, die Drum&Bass in seiner filigranen Leichtigkeit als Antithese zur restlichen Musikwelt begreifen. Vielmehr sind Lemon D & Dillinja die astreinen Rudeboys, die zwar ‘nervöse’ Lösungen bevorzugen, aber in erster Linie das Haus rocken wollen. Bei einer Millenium-Hysterie, die momentan ihres gleichen sucht, ist das zwar manchmal mit dem up-to-date-Sein ziemlich schwer, trotzdem finden die beiden die glaubwürdigste Lösung hinsichtlich futuristischer Soundästhetik, die locker zwischen Mothership und Monster-Paranoia dahingleitet.
„Valve“, das Label der Beiden soll, hinsichtlich dieser Sound-Intentionen als Schlüssel für weitere Spielereien der Beiden dienen – bekanntermaßen geht ja bei Metalheadz momentan nicht mehr viel. Wider aller Gefahr der Standardisierung soll hier der wirklich heiße Scheiß rauskommen – urban-style-music für Bassboxenkiller. Das da einiges geht, dessen bin ich mir sicher.
Gekonnt unterstützt wird die Vendetta durch die Welt des Drum&Bass durch den Altmeister Malcolm, dem smarten Zapotek und Conne Island Homeboy Windy, nicht zu vergessen am Mic Tom E.T.
Sebastian



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last modified: 28.3.2007