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unicycleman, 2.2k

Würdig umrahmt und begleitet von DJ Markus Welby und Malcolm

Die interessante Konstellation von Original und Fälschung an einem Wochenende drängte sich auf, wenn man – kladderadatsch – Unicycleman unverhohlener Dinge mit Andi Dorau vergliche. Da das jedoch ersteren nicht gerecht würde, bleibt es hier auch vermeidlich.foto, 8.7k
Die Leipziger Unicycleman wohlgemerkt, stehen für den seltenen Fall hiesiger Ansiedelei, die sich nicht in den Sumpf einer Musiker-Heimatfront hat ziehen lassen. Das ist besonders gut, weil Pop nunmal global ist und auch so behandelt werden möchte. Umso seltsamer mutet es an, wenn ihr Joint Venture „CD/ Vinyl“ – einem Doppel aus CD und Platte – auf dem Silberling „national tracks“ zum besten gibt. Aus dem globalen Denken lokales Handeln abzuleiten – anderes möchte ich ihnen an dieser Stelle dann doch nicht unterstellen –, hat sich seit Gorbatschows Glasnost als schlechter Treppenwitz erwiesen. Praktisch wird dieser ja auch in Leipzig alljährlich mit dem IG-Rock-Wettbwerb bemüht.
Leider hat sich das Trio diesem nicht verweigert, was ja immer bedeuten kann, daß man Schaden fürs Leben nimmt.
Irgendwie haben sie den Schaden doch von sich abwenden können. Zumindest wissen das diejenigen, die das Potential der Band dank intensiverer Beschäftigung mit Pop in einem angemessenen Rahmen einschätzen können. Dieser Rahmen besteht aus der Referenzialität aus altem (und) und neuem Scheiß. Er reicht von Disco über Dizgo, frühachtziger Dilletantismus bis zum Antipathieempfinden gegenüber bewußtem Kitsch als der hohen Schule des künstlerischen Suizids.
Verständlich, daß eine konzertsozialisierte Band wie die hier auch von der Sorge getrieben ist, ja auch mehr zu bieten, als ein dämliches Konzert für stereotype Hornochsen. Der „Entertainment“-Begriff ist der Fixpunkt und Maßstab zugleich. Ralf

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last modified: 28.3.2007