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lyrical poetry · No. Solo.
DJ StyleWarz · DJ Malcolm
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ultra plus non, 7.3k
Wieder einmal stellt sich die Frage, ob Hip Hop in Deutschland neu definiert werden muß. Lyrical Poetry hieße die Antwort, wären sie nicht so repräsentativ.
Abstraktion als Hip Hop-Element scheint sich in gleicher Weise außerhalb wie innerhalb der Hip Hop-Szene wachsender Beliebtheit zu erfreuen. Das ist natürlich für regelmäßige Cee Ieh-Leser nichts neues und tendenziell längst beschlossene Sache. Differenzierungen lassen sich dabei durchaus an den Rückgriffen bzw. Zugriffen auf Rap oder Nicht-Rap ablesen. Nähern sich die einen ausschließlich über die Techniken des Deejayens, liefern die anderen kollektiv entstandene Produkte, als explizite Hip Hop-Weiterentwicklung.
Letzteres führten erst jüngst die Absoluten Beginner mit Bravour vor (siehe September-Cee Ieh). Und sie stehen damit nicht allein, was hier nicht die aktuelle Single der Fantas meint, sondern die Bremer Lyrical Poetry (LP). Deren neues Werk „Nonplusultra“ setzt stilistische Reduzierungen im Zusammenspiel mit partikularen Rückgriffen auf andere Soundfelder gekonnt um.
„Neue Optionen“ für Hip Hop konstatiert das Magazin des Indigo-Vertriebes. Diese werden hier wohlweißlich zum Programm. Versatzstücke aus Dub, Industrial und New Electronica bieten die willkommene Ergänzung zum „sehr sparsamen“ Einsatz des Samplers.
Drei Jahre haben sie sich für „Nonplusultra“ Zeit gelassen. Unterbrochen nur durch die 94er Maxi „Entziehe Dich dem Staat“. Ihre 1993 erschienene Platte „S.M.I.L.E“ (Sub Up) traf damals fatalerweise mit dem Durchstart des leidlichen Crossover zusammen und brachte ihnen falsche Lorbeeren ein. Dabei tourten sie doch schon 1992 mit Gang Starr und unterstrichen damit eindeutig ihre Hip Hop-verortete qualitative Sonderrolle.
Live verstärken sie sich mit DJ Style Warz, der, wenn schon nicht von No Remorze, spätetstens als Resident-DJ der Hip Hop-Sendung „Freestyle“ (Viva) bekannt sein dürfte. Seine begnadeter DJ-Stil ist ja immer wieder Anlaß für staunde Blicke von Leuten mit verwöhnten Ohren.
Aus Berlin kommen No. Solo. Als indirektes Nachfolgeprojekt der sagenumwobenen Down Town Lyrics existiert das „dreidimensionale Trio“ inzwischen schon einige Zeit. Auftritte u.a. mit den Stereo MC’s brachten „die Reimfähigkeit in allen Lebenslagen“. Die „kraftvolle, ironische und Vibe-gespickte Weise“ begreift das Trio als Dokument ihres eigenen Werdeganges.
Last But Not Least natürlich die Erwähnung unseres DJ Malcolm. Vor einiger Zeit noch als „Paddelboot“ der lokalen DJ-Szene bezeichnet, ist er inzwischen zum respektablen Dampfer gereift. Und er ist, das sei hier gesagt, auf dem besten Weg zum hiesigen Flagschiff. Daß das nur Eingweihte zu wissen scheinen, ist dabei nicht unbedingt ein Nachteil. (Der Werdegang von DJ Oppossum beweist das.) Ralf


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last modified: 28.3.2007