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rotation, 2.0k
up in arms, 1.9k
„Rotation“, so heißt der erste Silberling der Leipziger Crossover Band „Up in Arms“, die sie uns am 2.12. im Conne Island mit Überraschungsgästen präsentieren. Crossover natürlich nicht in dem Sinne, wie er nach Erreichen seines Höhepunktes nun gut vermarktet wird, sondern mehr von den Roots her. Gemeint ist jahrelange Verbundenheit einzelner Bandmitglieder zu einem gewissen Punk- bzw. HardcoreSpektrum und das Mitwirken in HipHop-Kreisen einzelner Mitglieder der Band in früheren Jahren, wo die H.C.-Szene noch gar nichts von dieser Musik hören wollte. Bands wie „Up in Arms“ zeigen mit „Rotation“, daß sie musikalisch wie politisch nicht stehen geblieben sind und nach wie vor ein Garant für Party sind. Mitentscheidend ist natürlich der Background, sprich der Ort wo, „Up in Arms“ Konzerte geben. Das Conne Island oder das „Zoro“ haben für mich den besten Background für eine Release Party einer solchen Band, ohne da vielleicht eine „IG- Rock“-Schiene zu fahren!! marterpfahl, 2.2k

Im Sommer ‘92 führte das Schicksal den Gitarristen Reudnitz (Schwarzer Kanal), den Basser Schnö (D.M.B.), den Schreihals York und den Groove-Drummer Jose (Angry Lizards) zu ein, zwei Proben zusammen. Aus einer fixen Idee entwickelte sich bald das Projekt „Up in Arms“. Einige Monate später vervollständigte Tommi, als ehemaliger „Tishvaisings“ und „Deflorations“ Gitarrist, die Crew. Es wird ausnahmslos in Connewitz (Leipzig) gewohnt und gelebt. Dort stinkt es genauso nach Scheisse wie überall, aber es hat mehr Leute, die mit daran riechen...!! Musikalisch ist es immer schwer, sich für eine gängige Schublade zu entscheiden, aber „Hard-Core meet’s HipHop“ ist vielleicht etwas zu plump für „Up in Arms“, obwohl sich ein gewisser Groove nicht leugnen läßt. Ähnlichkeiten mit „Quicksand“ und „Neurosis“ sind zwar nicht beabsichtigt, Vergleiche werden aber öfters gezogen. Unzählige Konzerte, größtenteils bei Tierschutz- und Antifa-Veranstaltungen, in den umliegenden Regionen aber auch in der Schweiz, in Westdeutschland, Tschechien, Polen und Holland machten „Up in Arms“ zu einer routiernierten und kraftvollen Live Band. Ende ‘93 entstanden dann auch schon die erste 7inch nebst Demotape. Nun, zwei Jahre später, ist unter anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten und mühevoller Kleinarbeit endlich die erste LP/CD entstanden. „Rotation“ wird ab November ‘95 erhältlich sein. Die Texte erscheinen auf den ersten Blick sehr pessimistisch, aber in den Köpfen der Zuhörer soll nicht nur Hass sondern auch Gegenteiliges erzeugt werden. Ganz einfach: Geh raus auf die Straße, kauf dir eine Zeitung und schau, wieviel unlogischer Quatsch an einem Tag passiert. Jeder, der noch nicht ganz erblindet ist und noch zwischen den Zeilen lesen kann, muß langsam mitbekommen, daß viele Sachen einfach unheimlich gegen den Baum laufen und das nicht nur hier. In der ganzen Welt haben sich in diesen Augenblick Millionen Menschen aus unerfindlichen oder nichtigen Gründen in den Harren und das nicht erst seit gestern. So, daß wir annehmen, daß der Mensch selbst der größte Fehler der Evolution ist, aber seine egoistische Eigenschaften sorgen dafür, daß er nicht mehr allzulange auf dem Erdball weilen wird. Aber nicht das soll unser Ziel sein, vielmehr wollen „Up In Arms“ ihre angestaute Wut darüber rauslassen und möglichst Viele daran teilhaben lassen. Denn wir alle sind gezwungen, Kompromisse einzugehen und über das tote Gleis mitzufahren, durch eine vom Menschen erbaute Scheinwelt und das wahrscheinlich bis zur Selbstzerstörung. Ja, das Leben stinkt, hat aber noch gute Seiten, denn eine wichtige Eigenschaft ist uns geblieben, die Liebe. Sie könnte vielleicht einen Teil der Fragen beantworten und vielleicht hält sie gar den fortschreitenden Stumpfsinn etwas auf. All das soll in die Texte von „Up in Arms“ einfließen und das, was noch so anliegt.


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last modified: 28.3.2007