home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[126][<<][>>]

Only three letters: M.E.D.


Medaphoar / Count Bass / Emanon
Support:
DJ Skala & Scientist
("Vergiss niemals" EP Prelistning)

Medaphoar, 15.0k

Ein Westcoast-MC zeichnet sich schon seit einiger Zeit nicht mehr durch den typischen Sound der G-Funk oder frühen Dr. Dre-Ära aus, vielmehr lässt sich durch die ausgedehnten Verbindungen zu vielen anderen Producern und deren Einflüsse meist nur noch anhand der Biographie oder dem musikalischen Umfeld erkennen, wo der Künstler ursprünglich seine Wurzeln hat.
Dabei zählt Stones Throw (ST) zu den innovativsten und mittlerweile auch auflagenstärksten Indie-Labels rund um das sonnige Kalifornien. Kritiker allerdings werfen den ST-Produktionen den allgewärtigen Einfluss von Madlib und die damit verbundene Eingleisigkeit vor, dass das aber nicht zwangsläufig immer so sein muss, und wenn, dann auch seine Berechtigung hat, zeigt sich zum Beispiel an MEDaphoar.
Erstmals als Gast auf Lootpacks „Da Antidote“ 1999 aufgetreten, erschienen in den folgenden sechs Jahren etwas über 20 Tracks von und mit M.E.D., unter anderem mit Wildchild, Madlib (natürlich), Quasimoto und Declaime, aber nie eine eigene, größere Zusammenfassung in Form einer LP.
2005 und auf der „Push/Can't hold on“-Welle nach Deutschland schwimmend, erscheint endlich „Push comes to shove“ mit Beats der Stones Throw-Artists Click und Just Blaze, die sich eher für Hit-kompatible Beats wie „Breathe“ (Fabolous 2004) verantwortlich zeigen. Als Gast konnte MED neben J Dilla keinen Geringeren als Diamond D, den alltime heavyweighter, für sein Projekt interessieren.

MEDs Texte reflektieren die Mischung aus täglichen Stress als einfacher „Schwarzer“ in Oxnard und dem Nachtleben von Los Angeles in einer technisch hervorragenden Umsetzung. Das URB Magazine beschrieb es mit „perforating wordplay and extraterrestrial breath control“, womit man vielleicht etwas übertreibt, aber das auch nur in Hinblick auf die Formulierung, nicht aber was die Skills von Medaphoar betrifft.
All das spricht für einen sehr guten Indie-MC, wie es sie, anders als in Deutschland, in den Staaten zuhauf zu finden gibt, wäre da nicht der angesprochene Madlib-Einfluss. Denn auch wenn sich direkt kein klarer Stones Throw-Style in all den Produktionen der letzten Jahre abgezeichnet hat, außer jener, sich durch Entwicklung ständig neu zu erfinden, ist da dieser kleine Tick Genialität in jeder Produktion, die aus jedem Track ein ST Original macht.

Stones Throw, 3.1k Zu erwarten ist eine Mischung aus soullastigen, jazzigen, aber auch modern-synthetisierten Einflüssen mit einem souveränen MC und Entertainer als zentraler Punkt. So we can't hold on …

Scientist


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[126][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007