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Zu den Lassie Singers

„Hölläh!“, fistelten erregt mehrere junge Menschen neulich, als sie - die ersten von über 500 erwarteten KonzertbesucherInnen - unten am Ankündigungsplakat „LASSIE-SINGERS“ vorbeiliefen, „geil“ klang es nach, als sie Richtung „snapcase“ dann im Saal verschwanden.

Komische Mischung, aber geht gut rein. Das ist es überhaupt mit den Lassie-Singers, der allerernstesten Band des Nach-NDW-Deutschland.

Ein Mist, ich mußte mir natürlich noch den spex-Artikel zu den riot-grrrls reinziehen, da ist mir mal wieder jemand zuvorgekommen und hat alles schon gesagt, was ich sagen wollte: „antideutsches riot-girl-Unternehmen“, „Entertainment-Chanteusen“, daß sie ihre „apodiktischen Lebensweisheiten (...) ausbalanciert“ in die Menge knüppeln, und: „versuchÝs doch mal mit F.J. Krüger“, dem zweiten NDW-Frontman neben Herbert, dem Fehlfärbebassisten aus meinen Jugendjahren. Neben C.C. Hügelsheim und Almut Schummel steht der sowieso richtig auf Scheibe und den Brettern, die uns die Welt bedeuten: Kein Abgesang auf NDW und kein Ton von deren Scheitern, aber du denkst gerne zurück an „Berlinberlinberlinberlinberlin...“.

A propos Ton: Ein Teil vom Rest der Band ist uns auch schon bekannt aus anderen musikalischen Zusammenhängen, die in wohltönenden Scherben auf dem Weg zurückblieben, den wir gegangen sind (bis ans Ende... und wir werden die Sonne sehn...). Hach...!

Aber eines hat vor mir noch keiner über die „Popperlen“ (CI-Konzertkalender) gesagt: Sie sind eitel, wahnsinnig eitel. Sie wollen umschmeichelt werden, am liebsten von einem sich nach ganz vorne drängenden Mob, der etwa folgendes Ritual begeht, das schon in Karlsruhe und Hamburg zu verbrüderungstaumelähnlichen Szenen zwischen stage und floor geführt haben soll: Zunächst mal läßt man sie all ihre neuen songs abruppen, die eh schon jeder aus dem Eiskeller-Cafe kennt (und ein paar mehr, die wohl „aus Platzgründen“ nicht auf die neue CD geschmiedet wurden), und dann, wenn die da oben schon ganz zittrig sind, brüllt man: „Pär - chen - lü - ge! (dacapodacapo)“, woraufhin sie, wie etwas irritiert, antworten werden: „Ach, ihr wollt doch nur den alten Scheiß hören...!“ Dann wieder der Mob: „Alter Scheiß! Alter Scheiß!...“ und dann setztÝs uns die alten hits.

Roli, spar schon mal für den Kasten Vitamalz - in Chemnitz, Dresden, Halle und Erfurt, Suhl, Berlin, Eisenhüttenstadt und Plauen trainiern sie schon, die Teenies, die nie „Ärzte“ hörten, für das große Mob-Programm am 24. Juni im Eiskeller, und ihre Zahl hat die 500 längst überschritten...

bahbsd

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last modified: 28.3.2007