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Adolescente Rebellion im Retrostile


The Montesas

The Montesas, 27.9k

Tanzanleitung:

Der Slop
Das Paar steht sich mit leicht gegrätschten Füßen gegenüber. Tanzausführung: Schneller drehende Beckenbewegungen als beim Twist, Zurückrutschen mit dem Fuß, Auswärtsdrehen der Fußspitze, Arme dabei abwinkeln.

Der Beat
Dieser Tanz verlangt neuartige Beinbewegungen, ein rhythmisches Beugen und Strecken der Beine mit gleichzeitigen Oberkörperbewegungen. Eine Abart ist der gehüpfte Beat, der Jump-Beat.

Der Twist
Das Besondere an diesem Tanz sind die drehenden Beckenbewegungen in leichter Kniebeuge. Es gibt einen Fersen-, Knie- und Hüfttwist mit und ohne Knieheben. Typische Tanzfiguren sind: Grundschritt, Drehungen, Korkenzieher.

Der Surf
Aus Hawaii stammende, tänzerische Nachahmung der beim surfen angewandten Becken- und Beinbewegungen. Der Surf enthält auch pantomimische Elemente, die als selbständige Tänze wie Hitch-Hiker, Searching, Tahitian auftreten können.

Der Jerk
Er war 1965 der erste Soul-Tanz. Die Übersetzung bedeutet „Die Zuckung“. Tanzausführung: Vor- und Zurückwippen des Beckens; es wird auch der Oberkörper mit einbezogen. Es sind verschiedene Arten des Jerks bekannt, wie z.B. der Pony Jerk oder der Cool Jerk.

Der Boogaloo
Die schon im Jerk ausgeführten Bewegungen des Oberkörpers und der Hüfte werden verfeinert. Er war 1967 aktuell und ist mit dem Funky Broadway verwandt.

Der Shake
Er wird auch Frug genannt. Der Name und die Tanzart kommen von einer religiösen Sekte aus Nordamerika, den Shakern. Tanzausführung: Seitliches Verschieben des Beckens und Anheben der Hüfte. Durch die Shake-Bewegung wird der Schultergürtel der Tanzenden lockerer. Es werden Armbewegungen wie beim Lassoschwingen oder Peitschenknallen oder bestimmte Hüftbewegungen (Bump-Shake) gemacht.
Anfang der 60iger, als der Rock’n’Roll schon gezähmt schien, Elvis als GI in Landsberg diente, schwappte eine neuartige Musik aus England auf den Kontinent – der Beat.
Neue Ausdrucksformen adolescenter Rebellion brachen sich ihre Bahn, das Establishment und alle anderen alten Säcke waren entsetzt und mit langen Haaren konnte man sich noch wirklich Ärger einhandeln. Combos wie die Beatles und The Kinks bestimmten das Lebensgefühl. Unsere Eltern experimentierten mit Minirock, Blue Jeans und Drogen – stellenweise hatte dieses Aufbegehren sogar eine politische Dimension (z.B. bei den legendären Beatkrawallen in Leipzig) ohne das die Protagonisten dieses wollten.
Das war vor fast 40 Jahren und ist etwa solange her, wie die französische Revolution oder der Punk. Und dennoch wohnt dieser Musik, genau wie allen anderen Retrostilen auch im Jahre 2004 eine merkwürdige Faszination inne. Mag es daran liegen, dass Gitarrenmusik ohne elektronische Effekte eine gewisse Authentizität ausstrahlt, oder man übersättigt ist von den Produkten der Unterhaltungsindustrie, die sich mangels neuer Einfälle ebenfalls an den alten Zeiten orientiert.
Die Montesas haben den Rockabilly, den Rocksteady, den Ska, den Soul und nicht zu vergessen den Beat verinnerlicht und wissen diese Formen aufs allerbeste umzusetzen. Durch ihre Kleidung sind sie eine Augenweide, auch für eure Mütter. Sie schaffen es regelmässig ihr Publikum zu ekstatischem Abhotten zu bewegen, auch wenn heutzutage kaum noch jemand den Shake, den Twist oder den Locomotion zu tanzen vermag. Und wer sie bei der letztjährigen Summer Safari erleben konnte, weiss was ich meine. Am 13.3. werden die Montesas hier ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Abgerundet wird dieser Abend übrigens durch den Godfather of Soul, nein nicht James Brown, sondern unseren Local Hero Peanut Vendor.

Kay


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last modified: 28.3.2007