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das Letzte, 1.2k

Ein Querschnitt. Gelähmt, bitte!


Realität macht krank. Den Rollstuhl zahlt die Kasse nicht.


Friedensdemo, 29.2k

Teilnehmer der Friedensdemonstration am 20.03.2003 (No-Birds-Day) in Leipzig.
Randale am ersten Mai. Gegen die Vermummung der so genannten autonomen Banden konnte dieses Jahr selbst die Polizei nicht ausreichend vorgehen. Aus Angst vor einer Ansteckung mit der gefährlichen Lungenseuche SARS hatten die Jugendlichen auf das Tragen von Mundschutztüchern bestanden. Die Demonstrationsteilnehmer warben mit dem Slogan „Keine Infizierung – keine Identifizierung“. Als Soundtrack hatten sich die Autonomen angeblich eines alten Punk-Klassikers angenommen und ließen sich aus dem Hintergrund – passend zur „Action“ – permanent mit dem bekanntem Song „Polizei, SARS“ beschallen. Die einzigen, die an diesem Tag wirklich einen guten Job ablieferten, waren die Journalisten von N24. Dort hatte nämlich jemand, in welcher Voraussicht auch immer, offenbar eine mehrstündige Live-Berichterstattung zu den Mai-Krawallen angesetzt. Die Reporter des sensationsorientierten Senders waren denn auch die ganze Zeit auf der Suche nach erlebnisorientierten Jugendlichen und verloren selbst immer mehr die Orientierung. Spätestens um 21.00 Uhr konnten sie ihre Enttäuschung über die wenigen Krawalle weder verbergen, noch in neue Worte fassen. Wir bedanken uns daher für einen heiteren Abend voll spontaner Stand up Comedy.

„Herr der Ringe“ jetzt auch in Leipzig. Wolfgang „Frodo“ Tiefensee hat die große, olympische Aufgabe nun also wirklich übertragen bekommen und versprach, die Sache diesmal richtig ernst zu nehmen. Offenbar will man diesmal im Rathaus alles korrekt machen. Daher ist man froh, dass man nun statt dem magischen einen, sogar fünf Ringe habe, „um sie zu knechten.“ Allerdings weiß man auch in den Zimmern der städtischen Regierung um die schwere Herausforderung. „Eine ganze Stadt zu kontrollieren sei an sich nicht schwierig“, so ein Mitarbeiter der Stadt, der verständlicherweise unerkannt bleiben möchte. „Aber eine Stadt zu kontrollieren, deren Bewohner vollkommen debil bei jeder Gelegenheit mit der Lokalzeitung in bereitstehende Fernsehkameras winken, das ist eine andere Sache.“ An dieser Stelle daher noch einmal zur Klarstellung: Leipzig ist noch nicht der offizielle Austragungsort der Olympischen Spiele 2012. Die Stadt hat im Prinzip – bis zur endgültigen Entscheidung des IOC – lediglich eine ABM-Stelle für zwei Jahre genehmigt bekommen. Aber immerhin, welcher Arbeitslose kann das schon von sich behaupten.

Goldgrube Terrorismus. Eine unbekannte Organisation meldete angeblich den Terror als Patent an. Ein Patent des Grauens, welches alle Rechte an globalem Terrorismus, der Art der Ausführung, der Wahl des Anschlagziels und der Wahl der Waffen beinhaltet. Ein zusätzliches Schreiben der Patentanmelder begründet den ungewöhnlichen und Aufsehen erregenden Schritt: „Wir lassen uns nicht das Wort ‘Terror’ oder ‘Terrorismus’ patentieren oder schützen. Es geht uns um den Anschlag an sich. Die Kreativität und die Ideen, die dahinter stehen. Wir sind der Meinung, das hier der Grundsatz des geistigen Eigentums anzuwenden ist.“ Sollte das Patent bestätigt werden, so steht es der Organisation dann jederzeit frei, die Verantwortlichen zukünftiger Anschläge zu verklagen und in diesem Zusammenhang auch Schadensersatz zu fordern. Im Grunde auch ein Schritt, der möglicherweise die Zahl der terroristischen Aktivitäten eindämmen könnte. Politiker aller Parteien nahmen diese Initiative begeistert auf: „Wer arbeiten will, der findet auch einen Weg!“

Arbeit nun endlich offiziell anerkannte Droge. Nach langem Kampf ist die inzwischen gesellschaftlich akzeptierte Lohnarbeit in die Kategorie der gefährlichen Tätigkeiten aufgenommen worden. Trotzdem ist bislang noch kein Rückgang des Arbeitsmissbrauches festzustellen. Betroffene berichten häufig, dass die Sucht mit einzelnen Überstunden beginnt. Später könne man dieses perfide Verlangen kaum noch selbst steuern und sei im Prinzip ständig auf der Suche nach neuer Arbeit. Während der Staat bei den Erkrankten mit Hilfe von Lohnsteuer noch kräftig mitkassiert, unterstützen die Dealer der Arbeitsämter die Sucht der Leidtragenden. Mit Hilfe von so genannten Stellen-Informations-Systemen (SIS) sollen die Süchtigen so schnell wie möglich mit neuem Arbeitsstoff versorgt werden. Doch Hoffnung ist in Sicht. Bis April 2003 sollen sich schon ca. 4,5 Millionen Menschen von der Droge losgesagt haben. Aber bei vielen Menschen sind die Entzugserscheinungen offenbar zu groß. Diese Kreaturen sind leider inzwischen schon wieder auf der Suche nach neuer, Verderben bringender Arbeit.

Neue Rentenreform in Sicht. In Österreich stirbt ein 66 Jahre alter Mann an einem Katzenbiss. Dem Mann schwollen beide Arme beträchtlich an und trotz einer doppelten Amputation starb er. Arbeiten hätte er ja ohne die Arme sowieso nicht mehr können. Die Mehrheit der deutschen Politiker lobte die finanzielle Weitsicht und das Verantwortungsgefühl der Katze für die gesamte Gesellschaft. Angeblich plant eine bundesweit organisierte Initiative „Rentner mit Katze – spart Kohle wie Atze!“ die Überführung der effektiven Rentner-Killer-Katze nach Deutschland. Hier sollen dann im großen Stil Nachkommen dieser seltenen Katzenart gezüchtet werden. Schon jetzt läuft ein Motivationsprogramm, das sämtlichen Rentnern das Zusammenleben mit Katzen schmackhaft machen soll. Süß, oder?

Verkehrte Welt ist es, wenn z.B. Gerhard Schröder während seiner Reformtour zum wiederholten Male ankündigt, dass die „Zeiten des Überflusses“ vorbei sind, und „Herr drei Oi!“ – Moi Froind Stoiber – zur Solidarität mit den Arbeitslosen aufruft. Wenn die Grünen die Möglichkeiten überprüfen würden, um überdimensionale, künstliche Benzin-Seen in Naturschutzgebieten zu Erholungsräumen zu deklarieren und wenn die gesamte FDP Fallschirmspringen lernen würde. Wenn Gerhard Schröder heimlich daran arbeitet, Hannover zur Hauptstadt der Bundesrepublik zu erklären und wenn Helmut Kohl urplötzlich feststellen würde, dass er eigentlich NUR mit Wein zu genießen ist. Oder wenn F. J. Wagner seinen Job bei der BILD-Zeitung an den Nagel hängt und sich mit seinem Konzept „Post von Wagner“ als Briefträger-ICH-AG selbständig macht ... und wem das jetzt alles zu viel war, der/die sollte sich auch nächsten Monat das CEE IEH besorgen – und wenn es „Das Letzte“ ist, was ihr versteht.

Falk

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last modified: 28.3.2007