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Reaktion auf Schwarwel's Brief

"Gemessen an den Gesamtinteressen der Stadt Leipzig ist die mediengerechte Debatte um alternative Jugendkultur in Connewitz überzogen und leidet an einer außerordentlichen Schieflage."
(Presserklärung der CDU-Stadtratsfraktion zur 'Connewitz Debatte' vom 28.3.95)

"Weiterhin wird durch die expressive Berichterstattung über die Distille der falsche Eindruck erweckt, die Distillery sei der einzige Ort der Stadt, den Jugendliche frequentieren, um tanzen zu gehen."
(Offener Brief von Schwarwel, Katrin Jankowicz, Ronny Günzel, Uwe Schmidt vom 8.3.95)

Mein lieber Herr Gesangsverein,

da hat aber jemand tief in die Scheiße gegriffen. Dem Schuster rät man ja, er solle bei seinen Leisten bleiben. Hätte dieser "offene Brief" das Niveau der CDU-Stadtratsfraktion wenigstens übertroffen, ließe sich ja über die Vielschichtigkeit eines l`art pour l`art diskutieren. So aber bleibt Kulturidiot gleich Kulturidiot. Warum und wofür er eigentlich macht und "unabhängig", wie unser Schwarwelchen da formuliert, veranstaltet, läßt sich so gesehen nur mit einer Form von Onanie gleichsetzen, die man nicht mal der CDU-Stadtratsfraktion vorwerfen kann. Der geht es ja wenigstens noch um eine "Messung an den Gesamtinteressen der Stadt Leipzig", was da nichts weiter heißen soll wie:`Gesamtinteresse ist, was nicht Chaoten genannt wird -und zwar von unseren WählernŽ.

Nun, Don Quichote Schwarwel, niemand will Dir Deine Windmühle wegnehmen. Aber dann als Kassandra getarnt an die Öffentlichkeit zu treten, und dann nicht einmal als Lobbyist des Bundes der Steuerzahler (Denn selbst der wehrt sich noch dagegen, wenn der Staat plötzlich auf der Matte steht und seine Kralle aufhält. Und das nicht etwa, aus blühendem Antiimperialismus, sondern als schlichter Vertreter seiner Erdenbürger.) stellt Dich selbst noch unter CDU-Niveau.

Das mit der "Entrüstung" über die Bereitstellung öffentlicher Gelder an Nichtsteuerzahler ist auch ziemlich wichtig, wie uns scheint, verlangt jedoch einiges an konsequenz von Dir. Erstens, warum wird bei Dir im Laden (Basement) nicht konrolliert, ob Deine Kunden auch mit ihrem versteuerten Selbstverdienst einkaufen, es könnten ja auch Sozialschmarotzer darunter sein, die auf unser aller Kosten leben. Selbiges gilt für die Honorare Deiner bilder und Comics uns last but not lest seinDn "nuabhangg erVanstaltungen mit den tollen Sponsoren, die sich Dank Deines Steuereifers an den Kopf greifen wer denduie zumindest ziehen sich das Geld aus der Steuererklärung zurück.

Mach Dir mal Gedanken über Kategorien wie "mittelständisches Unternehmen", Du Quatschkopf.
Wir können verstehen, warum Du Medien als ein "offenes Forum" verstehst, schließ lich willst Du Dich ja auch zu Tode amüsieren und nicht wir. Blauäugigkeit und Naivität stehen Dir nicht schlecht, auch wenn für Dich nicht neu ist, wie Du schreibst, "daß die Stadtplaner zu vergessen scheinen, das kinder und Jugenbdliche...noch etwas anderes unternehmen wollen und müssen."Aber da das ja alles " nicht neu" ist, wird sich das ja auch alles im Selbstlauf ergeben.Wozu also intervenieren, wozu also klar stellen, daß es Grenzen der Zumutbarkeit gibt, he? Bei Deinem Verständnis von Kultur wird uns Anmgst und bange. Wir wünschen Dir dafür Seehofers Sozialabbau in geballter Ladung an den Hals, Du Wurm!

Reiche Dir die Hand mit Wassermann und Tschense, die begreifen Verantwortung auch nur" ordnungspolitisch". Wir aber nicht. Und die Distillery auch nicht. Und das Zoro auch nicht. Und die Elastic auch nicht.Und die "Connewitzer Linke" erst recht nicht! Wer stellt sich da gegen das "freie Unternehmertum"? Finde mal zu Relationen zurück, mit denen Du alltäglich konfrontiert bist. "wer sich nicht wehrt, macht was verkehrt", hieß es mal auf einer Demo in Connewitz. Wenn Du schon einen Ausflug in die Ökonomie verirrtermaßen wagst, dann beschäftige Dich mal mit Kategorien des ungehemmten Kapitalflusses. Wenn es den so ohne weiteres gebe, wärst Du nämlich einer der ersten, den es samt Deines Lädchens hinwegspülen würde, Du vereinzelter Tropf.

Die völlig blanken Insider- und Brett-Vor-Dem-Kopf- Ausführungen zu unserem Conne Island sprechen Bände für Deinen Einzelkämpferstatus, Don Quichote. Daß Deine kulturellen Aktivitäten im Vakuum ablau,fen war uns vorher nicht bekannt. Uns aber tatsächlich mit dem Terminus der "politischen Schulung" zu kommen, schlägt dem Fass den Boden aus.

Was kann wohl mehr "selbstzweck" sein, als Dein unflätiger "offener Brief",hm? Wir sagens Dir: Nicht viel!


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last modified: 28.3.2007