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Jahresbericht 2004 |
vom Projekt Verein e.V.Rückblick und PerspektivischesIm Rückblick war das Jahr 2004 für den Projekt Verein ein erfolgreiches. So konnte der Rechtsstreit mit dem Finanzamt um die Gemeinnützigkeit des Vereins konstruktiv geklärt und erneut eine Rahmenvereinbarung zur institutionellen Förderung mit der Stadt Leipzig abgeschlossen werden. Auch gemessen an der inhaltlichen Grundkonzeption des Vereins konnte im Jahresgang den selbstgesteckten Zielen weitgehend entsprochen werden. Sorge bereitete jedoch der schon im Jahr 2003 begonnene und im Jahr 2004 anhaltende Trend zu Preissteigerungen für Konzerte, Veranstaltungen und in der Gastronomie. So konnten die Eintrittspreise im Jahr 2004 zwar konstant gehalten werden, jedoch bei deutlicher Verringerung der Gewinnspanne. Durchschnittlich liegt der Preis für eine Konzertkarte mittlerweile über 10.-Euro und lässt die Erschließung neuer Strömungen in den verschiedenen Musikbereichen als schwierig erscheinen. Projekte wie "Kleine Bühne" oder spezielle Angebote für die Altersgruppe der 14-18 jährigen lassen sich nur durch öffentliche Förderung preisstabil im untersten Segment umsetzen. Eine Anpassung der Eintrittspreise in diesen Bereichen würde zwangsläufig zum Fernbleiben des Publikums führen. Erstmals konnte 2004 in Kooperation mit der "public information platform" (Internetportal www.public-ip.org) und weiteren Initiativen ein gänzlich neues Medium erschlossen werden. Seit dem Sommer 2004 gibt es das "Radio Island", eine monatliche Internetradiosendung. Diese ist im Internet präsent (radio.conne-island.de oder public-ip.org) und wird bundesweit über die Stationen verschiedener Freier Radiostationen ausgestrahlt, z.B. in Halle, Hamburg, Köln. Die Sendungen haben zum Ziel, kulturelle und kulturpolitische Phänomene zu beleuchten und akustisch aufzuarbeiten. Unterstützt wurde dieses Projekt durch die Stiftung "Jugend für Europa". Die hohe Anzahl der auch 2004 am Conne Island kontinuierlich und ehrenamtlich Tätigen (ca. 150 Personen) und die Anzahl von 111 Mitgliedern im Projekt Verein e.V. belegen die Attraktivität der Angebote des Conne Island und die grundsätzlich offene Struktur. Sie sind die elementare Basis für das Funktionieren des Conne Island. Das ehrenamtliche Engagement ist dabei nicht als selbstverständlich zu betrachten, sondern Resultat beständiger Vermittlungsarbeit des Vereins. Insbesondere an der Beteiligung bei der Durchführung von Konzert- und Tanzveranstaltungen sowie beim Betrieb des offenen Kinder- und Jugendtreffs fällt der Generationswechsel im Conne Island ins Auge. Ein Aufrücken Jüngerer in wichtige Verantwortungsbereiche des Vereins wie etwa Booking, Öffentlichkeitsarbeit oder Unterstützung in der Lohn- und Finanzbuchhaltung gestaltet sich jedoch schwierig. Dennoch ist es laut Beschlüssen des Vereins wichtig und für die langfristige Arbeit des Conne Island notwendig, den Generationswechsel voranzutreiben. Veranstaltungsspektrum in 2004 Auch im vergangenen Kalenderjahr war das Conne Island Wirkungsstätte der weitgefächerten Facetten von Jugendpopkultur. Hauptaugenmerk lag dabei auf der gleichberechtigten und kontinuierlichen Präsentation der verschiedenen Subkulturen. Wenngleich der Fokus auch auf die Etablierung kleiner, weniger bekannter Sparten gerichtet wurde, so waren es auch in 2004 vor allem die überregionalen bis internationalen Künstlerinnen und Künstler, die das Programm des Conne Island prägten. Als Highlights des vergangenen Jahres zählten dabei ohne Zweifel die Auftritte der Hamburger Band "Blumfeld", der international anerkannten Formation "Mouse on Mars", den jamaikanischen Reggaelegenden "Sly&Robbie" oder aber der Hardcoregrößen von "Sick of it All". Auftritte von diesen Formaten sind keine Selbstverständlichkeit, sondern Ausdruck des langjährigen Bemühens um die verschiedenen kulturellen Sparten und eine Referenz für die Attraktivität des Conne Islands auch für Künstlerinnen und Künstler. Die bereits seit 2002 begonnene Fokussierung auf amerikanischen HipHop wurde 2004 eindrucksvoll durch die Auftritte beispielsweise von "Bahamadia" oder "Jeru the Damaja" fortgeführt. Doch auch lokale Formationen wie etwa das Soundsystem "Style Confusion" oder Leipziger HipHopbands fanden ihren Platz im Programm des Conne Island. In Vordergrund stand dabei immer ein ausgewogenes Weiterführen etablierter Kultursparten und die Einführung innovativer, jüngerer Jugendkulturen. Die Spanne reicht da von internationalen Größen bis hin zu lokalen Formationen. Als etabliert gelten dem Verein die Musiksparten die in kontinuierlichen Veranstaltungsreihen im Conne Island präsentiert werden. Neben den sehr populären Jugendkulturen der HipHop-, der Drum&Bass- oder aber der Hardcoreszene gehören dazu auch folgende Sparten: Punk, Oi!, Ska/Rocksteady, Rock&Roll, Northern Soul, Reggae/DanceHall, Jungle, Dub, House und Gitarren-Pop. Wenngleich nicht in Form von kontinuierlichen Veranstaltungsreihen, aber dennoch als Aufbauprojekte präsent im Conne Island sind die Sparten NuJazz, 2Step/UK Garage/Grime, Psychobilly, Neo-Country und weitere Subsparten. Darüber fand auch im Jahr 2004 die visuelle Begleitung insbesondere elektronischer Tanzveranstaltungen ihren regelmäßigen Einsatz. Die angestrebte breitere Etablierung einer 2Step/Uk Garage/Grime-Veranstaltungsreihe ist leider an der geringen Publikumsresonanz und an den Gagenforderungen internationaler Künsterinnen und Künstler gescheitert. Dennoch wird der Verein weiterhin bestrebt sein auch diese Sparte nach Möglichkeit zu bedienen. Als neue kontinuierliche Veranstaltungsreihe konnte in 2004 die sog. Electric Island Reihe gestartet werden. Dabei wird versucht die verschiedenen elektronischen Subgenres zu einer Tanzversanstaltung zusammenzuführen. Die steigende Resonanz bestätigt das Konzept. Mit der skizzierten Breite des kulturellen Schaffens konnte das Conne Island auch in 2004 dem Ruf, das Zentrum für populäre Jugend-, Pop- und Subkulturen in Leipzig, der Region und Sachsen zu sein, gerecht werden. Großen Anteil haben daran auch die traditionellen jährlichen Veranstaltungen wie die "Easter Ska Jam", die "Claus Ska Jam" zu Weihnachten, die "Kopflast HipHop Jam", oder die große "Sunshower" Open Air Sommerparty. Kennzeichnend für das Conne Island ist die übergreifende Verbindung von kulturellen und sportlichen Events. So fanden auch 2004 das traditionelle Volleyballturnier, die Weihnachtstischtennisturniere sowie ein Beachsoccerturnier statt. Erstmalig wurde 2004 ein Tennisturnier ausgerichtet. Bekannt ist das Conne Island durch seine große Outdoor-Skateanlage sowie die Indoor-Miniramps. Diese Anlagen sind auch 2004 wieder Schauplatz für zwei große Skateboardcontests geworden, den bereits erwähnten "Little Sista Skatecontest" und dem sog. "Brettkampf". Ein kulturelles Highlight war ebenso die Veranstaltung "Kopflast". Eine Jam für HipHopper/-innen, Skater/-innen, Graffitikünstler/-innen, B-Girls and B-Boys. Alles in allem fanden im Jahr 2004 147 öffentliche und 5 geschlossene Veranstaltungen statt. Im Vergleich zum Jahr 2003 stellt dies einen leichten Anstieg dar. Dennoch war in 2004 die Tendenz feststellbar, dass bedingt durch den immens gestiegenen Preisdruck Veranstaltungen immer häufiger mit größerem finanziellen Risiken verbunden sind oder im Ausnahmefall nicht durchführbar erscheinen. Ein Versuch, dennoch auch weniger populäre Projekte zu befördern, ist die finanziell vom Kulturamt gestützte Veranstaltungsreihe "kleine Bühne" mit 11 Konzerten im vergangenen Jahr. Ergänzt wurden die Veranstaltungen des Conne Island durch zahlreiche Koproduktionen etwa mit dem "Roten Stern Leipzig", dem Label "Velocity Sounds", den "Skinheads Leipzig" oder der Künstlerformation "S.U.F.F.". Ebenfalls als Mitglied in einem übergreifenden Vorbereitungskreis war das Conne Island Mitveranstalter des sog. "Ladyfestes". Mit kulturellen und inhaltlichen Veranstaltungen, Filmen und Konzerten ging es in diesem Zusammenhang vor allem um das Self-Enpowernment von Frauen in kulturellen Szenen. Das meint über die Problematisierung der Unterrepräsentation von Frauen eben auch in kulturellen Szenen eine Aneignungsstrategie nach dem Vorbild der US-amerikanischen Riot Grrrl-Bewegung. Daher wurden für diese Veranstaltung Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die diese Problematik reflektiert und einen praktischen oder künstlerischen Umgang damit gefunden haben. Von jeher ist es die alltägliche Praxis im Conne Island, dass sich die Angebote unter kulturellen, sozialen, jugendarbeiterischen und politischen Prämissen gegenseitig bedingen. Dies ist die Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit des Vereins im speziellen und soziokultureller Zentren im allgemeinen. Gerade auf dem Feld der subkulturellen, sportlichen und sozialen Integration von Kindern- und Jugendlichen, sowie auf dem Feld der Jugend- und Erwachsenenbildung, zur Herausbildung verantwortungsvoller, selbstständiger, kritischer Persönlichkeiten liegt der Wert des übergreifenden Ansatzes. Konzeptionell ist dies so angelegt, dass sich aktive (Konzert-, Sport-, Bildungsveranstaltungen) und niedrigschwellig, passive Angebote (Spielhölle, Infoladen, Computerpool, offener Kinder und Jugendtreff) gegenseitig ergänzen. Aktiv bezeichnet in diesem Zusammenhang all jene Angebote, die durch Interessierte und engagierte Leute selber gestaltet werden können. Dies schafft eine hohe Attraktivität und bündelt die vorhandenen Mittel, indem sich beide Säulen personell und logistisch stützen. Die offenen Angebote im Conne Island Zu den niedrigschwelligen Angeboten des offenen Kinder- und Jugendtreffs zählen die 6 Tag in der Woche geöffneten Räume der sog. Spielhölle mit Kicker und Billardplatte, der Infoladen, der Computerpool in der sog. Lesebude, das Cafe, sowie die sportlichen Anlagen (Volleyballplatz, Streetballanlage). Der Infoladen mit seiner umfangreichen Bibliothek und einem umfangreichen Zeitschriftenangebot wurde im Jahr 2004 mit dem alternativen Medienpreis für seine langjährige Arbeit ausgezeichnet. Die wichtigsten sportlichen Elemente im Conne Island sind ohne Frage der open air Skatepark sowie die indoor Minirampen. Diese entwicklten in den letzten Jahren, insbesondere in den Sommermonaten eine eindrucksvolle Anziehungskraft auf immer breitere Nutzerschichten. Das Altersspektrum der Nutzerinnen und Nutzer hat sich inzwischen deutlich erweitert (6-35 Jahre. Darüber hinaus wurde der Trainingsraum im Jahr 2004 weiter ausgebaut und es finden mittlerweile regelmäßig Kurse statt. Insgesamt nutzten im Jahr 2004 ca. 100.750 Personen die Angebote des Projekt Verein e.V., hinzu kommen eine Vielzahl regelmäßiger Treffen verschiedener Initiativen und Projekte aus Bereichen der Antifa-, Antira-, Sport- und Kulturarbeit (unabhängig vom Verein). Dabei ist ein leichter Zuwachs durch die erhöhte Auslastung der offenen Angebote des Vereins insbesondere in den Sommermonaten zu verzeichnen. Insgesamt hat sich die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer im vergangenen Jahr verringert. Dies ist vor allem auf die im Frühsommer und Herbst zurückgegangene Resonanz bei Konzertveranstaltungen aufgrund des Preisniveaus zurückzuführen. Kompensiert wurde dies jedoch durch das gestiegene Interesse an den offenen Angeboten des Vereins insbesondere in den Sommermonaten. Konzeptionelles und Inhaltliches im Conne Island 2004 Das Jahr 2004 stand zweifelsohne unter dem Eindruck der Verhandlung um eine neue Rahmenvereinbarung zwischen dem Verein und der Stadt Leipzig. Diese konnte am 10.12.2004 unterzeichnet werden und stellt eine wichtige Stütze zur kontinuierlichen und weiterhin erfolgreichen Arbeit des Vereins dar. Zugleich wurde die produktive Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen des Stadtrates und dem Projekt Verein e.V. anschaulich belegt. Über die Verhandlungen mit der Stadt Leipzig hinaus wurden interne Diskussionen weitergeführt und konnte wie in den vorherigen Jahren - in Klausur - eine ausführliche Bestandsaufnahme des Status Quo vorgenommen werden. Insbesondere die Auseinandersetzungen um die theoretischen Hintergründe und gesellschaftlichen Gegebenheiten von Jugend-, Pop-, bzw. Subkultur, die in den vorangegangenen Jahren zu offiziellen Veröffentlichungen des Vereins gegen Antisemitismus, gegen Antiamerikanismus und zu einer bundesweit publizierten Reaktion auf popkulturellen Nationalismus führten, fanden breiten Raum im Alltag des Conne Island. Insbesondere in der Auseinandersetzung um Nationalismus in Pop- und Jugendkultur beteiligte sich das Conne Island 2004 an bundesweiten Debatten. Etwa die Herausgabe solcher Sampler wie "Heimatkult - German Liedgut" oder "Neue Heimat" führten auch 2004 zur kritischen Auseinandersetzung mit dem neuen "Deutsch-Gefühl". Ziel der Diskussionen und Interventionen ist es gewesen, der kulturalistischen Nationalisierungstendenz, in auch ehemals linken oder subkulturellen Genres und Kulturen nach dem Wegbruch der sogenannten Poplinken einen deutlichen Widerspruch entgegen zu bringen. Dazu begann Ende 2004 unter dem Titel "I canīt relax in Deutschland" in Zusammenarbeit mit mehreren Initiativen, Labels und Fanzines die Arbeiten zu einem Sampler, der sich genau dieser Problematik widmet. Ein weiteres wichtiges Diskussionsgebiet eröffnete sich anschließend an die zum Teil sehr heftigen Debatten aus 2003 zum Thema Antiamerikanismus in der deutschen Popkultur. Handlungsbedarf erwuchs insbesondere aus der Beobachtung, dass von linken Antiimperialisten über biedere Stammtischgänger bis hin zu extremistischen Neonazis sich alle in antiamerikanischen Motiven einig sein konnten. Egal, ob er sich in Form der Anklage einer egoistischen und profitgierigen Außenpolitik äußert oder aber auch wahlweise als kulturpolitischer Angriff auf Coca-Cola, angloamerikanische Popmusik oder sog. Fast-Food-Imperialismus die deutschen Charts erobert, wie es z.B. "Rammstein" sehr anschaulich vorgemacht haben. Für die kulturelle Arbeit des Conne Island ergaben sich daraus notwendige Konsequenzen. "Kritik an den USA" oder Antiamerikanismus? war die häufig auszudiskutierende Frage. So kam es am Beginn der Auseinandersetzungen noch im Jahr 2003 dazu, dass Konzerte mit einigen Bands daraufhin nicht zustande kamen. Die häufig geführten Diskussionen klärten aber die Grenzen zwischen Kritik und Antiamerikanismus. Im Rückblick muss selbstkritisch eingeräumt werden, dass diese zum Teil sehr schwierigen Debatten nicht immer mit der gebotenen Vermittlungsarbeit gekoppelt war, die so manchen Vorwurf an das Conne Island hätte deutlich entschärfen können. Als Reaktion auf die bereits seit einigen Jahren zu beobachtende allgemeine pop- und subkulturelle Beliebigkeit haben sich die erwähnten kulturpolitischen Interventionen des Conne Island als richtig erwiesen und zur Profilierung des Soziokulturellen Zentrums entscheidend beigetragen. Anschaulich belegten dies etwa die bundesweiten Einladungen von Vertretern und Vertreterinnen des Vereins zu Diskusionsveranstaltungen wie z.B. am 08.10.2004 nach Göttingen zum Thema "Antiamerikanismus und Popkultur in Deutschland". Das Konzept des Vereins sich anhand gemeinsam diskutierter inhaltlicher Grundprämissen Handlungsspielräume für kritische Einflussnahme auf die verschiedenen Szenen zu erhalten, hat sich also auch in 2004 als wirkungsmächtig und richtig erwiesen. Im Reaktion auf eine hetzerische und latent rassistische Plakatkampagne gegen Drogendealer in Connewitz veranstaltete der Verein im Juni, in Zusammenarbeit mit den "Drug Scouts Leipzig" eine Veranstaltung mit dem Kriminologen Henning Schmidt Semisch und dem Verfasser einer Broschüre der Heinrich Böll Stiftung zum Thema Drogenpolitik Thomas Kupfer. Darüber hinaus fanden Diskussions und Informationsveranstaltungen etwa zum Thema Kapitalismuskritik oder zur Information über die Neonaziszene in Sachsen und zum Neonaziaufmarsch am 03.10.2004 in Leipzig statt. Kulturpolitisch wendete sich der Verein, unterstützt durch den Autor und Publizist Roger Behrens, der Frage nach der gesellschaftlichen Reichweite von Popkultur und dem Mythos von der Unabhängigkeit der Kultur zu. In den Verhandlungen mit der Stadt Leipzig um die Gewährung eines neuen Rahmenvertrages wurde deutlich, dass der Verein auch zukünftig seiner stabilisierenden Rolle in der Connewitzer Alternativ- und Kulturszene gerecht werden wird. Dabei ist klar, dass der Verein aufgrund seiner Herkunft und Verwurzelung in den verschiedenen Szenen nicht unparteiisch agieren kann. Jedoch war der Verein auch im Jahr 2004 stets um Transparenz und Ansprechbarkeit bemüht. Er sieht seine Rolle als kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner gegenüber der Stadt, aber auch gegenüber anderen Institutionen und Einzelpersonen und nimmt, so dies notwenig werden sollte, eine vermittelnde Position ein. Personalsituation/Projektmittel/ Förderung Wie in den Jahren zuvor wurde der von der Stadt Leipzig gewährte Personalkostenzuschuss für zwei Stellen auf 4 Angestellte verteilt. Darüber hinaus existieren drei weitere Stellen, die über den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb des Vereins selbst finanziert werden. Eine Vollstelle im Rahmen des Eingliederungszuschusses für Schwerbehinderte wurde durch das Arbeitsamt bereits 2002 gewährt und lief bis 2004. Ab 2005 wird sie in eine unbefristete Festanstellung überführt. Darüber hinaus existiert am Conne Island eine Zivildienststelle und erstmalig aus dem Jahr 2003 die Möglichkeit, ein "Freiwilliges Soziales Jahr Kultur" (FSJ Kultur) zu absolvieren, welches 2004 beendet und nicht weitergeführt wurde. Mit der internen Umgestaltung der Organisation der Gastronomie ist der Verein seinem Ziel, die Attraktivität dieses Angebotes zu steigern, ein Stück näher gekommen. Die beim Jugendamt der Stadt Leipzig beantragten Mittel zur Instandsetzung der Räumlichkeiten des offenen Kinder- und Jugendtreffs wurden leider negativ beschieden. Die beim "Fonds Soziokultur" eingereichten Anträge führten nicht zum erwünschten Erfolg. Wie jedoch eingangs bereits erwähnt fand das Projekt am Conne Island "public information platform" sowie das "Radio Island" die Unterstützung der Stiftung "Jugend für Europa" und wurde mit 7250 gefördert. Baulicher Zustand Der bauliche Zustand ist unverändert kritisch. Es ist der aufopferungsvollen ehrenamtlichen Tätigkeit und Improvisationsgabe der Vereinsmitglieder zu verdanken, dass die Arbeit des Vereins im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten so erfolgreich verlief. Dennoch ist positiv zu bemerken, dass der Großteil der Fenster im Conne Island nach langem Warten sukzessive neue ersetzt wurden. Dennoch ist der Arbeitsalltag oft durch beständige Behelfsreparaturen bestimmt, welchen nur durch grundsätzliche Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen beizukommen wäre. Dies läge durchaus im Interesse der Stadt Leipzig, ließen sich laufende Unterhaltskosten deutlich senken, die bei Beibehaltung der jetzigen Zustände unüberschaubar zu steigen drohen. Um also die langfristige, kontinuierliche Arbeit abzusichern sowie bestehende Bauauflagen zu erfüllen ist es notwendig, folgende Arbeiten durchzuführen: Die Trockenlegung des Vorderhauses sowie des Saalgebäudes, um eine regelmäßige Komplettsanierung des Parterre zu verhindern bzw. die Bausubstanz zu sichern. Zwar wurde im Jahr 2004 der Parkplatz und der Zufahrtsweg notdürftig geflickt, eine grundlegende Sanierung ist dennoch weiterhin notwendig. So ist bereits nach wenigen Monaten der Parkplatz wieder von tiefen Löchern übersät. Und auch die Zufahrt weist bedrohliche Unebenheiten auf. Insbesondere Zulieferer, Entsorgungsfahrzeuge und Nightliner-Busse auftretender Künstler laufen Gefahr, anzuecken. Ebenso mehren sich die Beschwerden der Zuschauer, die ernsthafte Schäden an ihren Fahrzeugen befürchten. Die Dämmung des Vorderhauses würde die Energiekosten deutlich senken. Das Parkett im Saalgebäude, einst als Tanzparkett gedacht, gleicht nach jahrelangem Konzertbetrieb einem Flickenteppich, ausgebrochene Dielen sind notdürftig durch Holzbretter ersetzt. Ebenso ist eine grundsätzliche Überholung eines Großteils der Fußböden im Vorderhaus und insbesondere im Café notwendig. Dingend notwendig ist darüber hinaus die grundlegende Überholung der sanitären Anlagen im Vorderhaus und im Veranstaltungssaal, sowie die Überholung des Treppenhauses. Auch die Instandsetzung der sog. Spielhölle ist unumgänglich und vom Verein für 2005 geplant, um die Attraktivität des Angebotes zu erhalten. Kontakt zu den Ämtern der Stadt Leipzig Der Verein schätzt das Verhältnis zum Kulturamt als vertrauensvoll und produktiv ein, dies haben die Verhandlungen um die Rahmenvereinbarung bestätigt. Ebenso konnten - wie angestrebt - in der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Verbesserungen erzielt werden. So konnte nach einem Besuch des Herrn Blume grob eine gemeinsame Arbeitsebene skizziert werden, die es im Folgenden weiter auszubauen gilt. Im Zuge der Rahmenvertragsverhandlungen konnte der Verein seine Kontakte zu den Fraktionen des Stadtrates auffrischen und ausbauen, was sich in einer vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit niederschlug. Conne Island 2005 |