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Word sound power: Mutabaruka.



Mutabaruka –
„Thought proviking,
always smoking,
lyrics like a bazooka,
you’re listening to Mutabaruka“


leer, 0.6k

Mutabaruka, 25.8k

Ob als Poet, Radiomoderator, Schauspieler oder Dozent – wenn Mutabaruka spricht, wackeln die Wände und das vor allem dank der treffsicheren Wortwahl, die noch jede Ungerechtigkeit anpackt. Mutabaruka bedient sich der wutschnaubenden Rhetorik eines Malcolm X genauso wie er Bezüge zu Eldridge Claever und Marcus Garvey herstellt, in deren Tradition er sich sieht: „Wir erlangten damals dieses Bewußtsein von Black Power. Dazu kam, daß mich Lehrer wie Marcus Garvey Jr. unterrichteten. Da diese Bewegung jedoch nur eine sozio-politische Ausrichtung hatte, fehlte mir mit der Zeit die spirituelle Seite. Ich wollte beides miteinander in Einklang bringen. Für mich gab es nur eine Alternative: Rastafari. Die Rastas verbanden sozio-politische und spirituelle Aspekte. Ich mußte einfach diesen Weg gehen.“ Neben seinen Aktivitäten als Musiker und Künstler betreibt Mutabaruka einen Buchladen, der ursprünglich aus einem Naturkostladen hervorging – neben italienischen Food eben auch Food for Thought.
„Viele Jamaikaner glauben, daß Schwarze keine Bücher schreiben, da alle Bücher, die sie bekommen können, von Weißen geschrieben wurden. So entschloß ich mich, Werke von Afrikanern für Afrikaner zu verkaufen. Denn um über Geschichte zu schreiben, muß man sie auch erlebt haben.“ Seit ‘81, beinflusst durch Linton Kwesi Johnsons „Dread Beat & Blood“, erreicht Mutabaruka auch jene, die nicht lesen und schreiben können. Und genau das macht auch den entscheidenden Unterschied in der Rezeption von jamaikanischer Musik zwischen dem grössten Markt für derartiges, Europa, und dem Ursprungsland aus. Ist es in Jamaika und auch noch in den englischen Immigrantencommunities als eine Art Voice of the Voiceless zu sehen, als Form der Auseinandersetzung mit realen Misständen, mit Rassismus und kultureller Unterdrückung, so ist die Rezeption jamaikanischer Musik hierzulande meistenteils nichts als eine Art verlogene Adaption weisser Mittelstandskids,die auf die coolen Beats abfahren, ihr täglich Weed rauchen und sich dabei fürchterlich rebellisch vorkommen.
In Jamaika gelingt es Mutabaruka schon lange mittels einer Radioshow, disparate Gruppierungen zusammenzubringen, die sich häufig im „Border Clash“ befinden. Frauen und Männer, verschiedene religiöse Gruppierungen, Ghetto und Society-People. Im jamaikanischen Kontext stellt Mutabaruka eine wichtige Klammer zwischen den verschiedenen Gruppen her, aber ob das hierzulande ausserhalb des „Das ist aber angenehmer Reggae“ Kontextes funktioniert, bleibt für mich mehr als fraglich.....

Light up your...


Kay


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last modified: 28.3.2007