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Total Sience, 46.9k

---Got any breaks? Total Science lassen hoffen! ---

Was hat uns Drum & Bass eigentlich noch zu bieten?! Vielfalt, Flexibilität im Umgang mit Sounds, technische Versiertheit oder etwa kontinuierliche Veränderung?
Die meisten fortschrittlichen Eigenschaften sind seit ‘97 auf der Strecke geblieben. Von Euphorie ist kaum noch etwas zu merken, da die meisten Tracks so langweilig produziert sind wie eine Fahrt durch den Alpentunnel. Twostep hat sich als einheitliches Beatformat in fast allen Produktionen durchgesetzt, die Breaks sind fast verschwunden. Vor einiger Zeit sprach die Presse sogar noch vom Ende, Photek produzierte ein houseähnliches Album, Jonny L griff sich zum Project „True Steppers“ ein Spicegirl und wieder andere produzierten stumpf Nachschub für den Floor. Viele kehrten auch einfach wieder zurück zu Techno/ House oder „wechselten“ zu NuJazz. Von Zweifeln nicht ausgeschlossen, wie sie selber sagten, waren auch Total Science.

Total Science sind seit den frühen Jahren von Hardcore dabei, reagierten ebenfalls auf diese trostlose Situation, allerdings mit noch mehr Aktivismus. Und gerade die letzten zwei Jahre waren definitiv ihre Zeit. Egal welcher Ableger, immer fand sich ein Weg für ihre Produktionen in die verschiedenen Bereiche der Musik. Q-Project und Spinback veröffentlichten auf fast allen relevanten Labels. Verspielt, lieblich und unglaublich easy auf Good Looking und Creative Source, die Experimente mit den Breaks auf Passenger, 31 und Partisan. Hart, verzerrt, treibend und ravelastig auf Timeless, Fuse, Hardleaders oder Renegade Hardware.
Im Oktober 2000 knüpften Sie mit ihrem Album „Advance“ (erschienen auf CIA) an ihr 1995 eingestelltes Hardcorelabel Legend an. Mit der Gründung des eigenen Labels CIA (Computer Integrated Audio), ist klar geworden, dass die beiden es sehr ernst meinen. Hier fanden sich seit der Gründung neben Total Science noch Digital & Spirit wieder, die um eine neue Zusammenstellung von Produzenten bat. Zusammen emanzipierte man einen neuen Sound, der hauptsächlich durch Oldschoolelemente funktionieren sollte.
Abseits von festgelegten Zentren (London, Bristol, etc.) oder großen Namen (Grooverider, Fabio) will sich eine Szene entwickeln, die ohne Hype funktioniert. Die Auflösung der Fixierung auf einen bestimmten Sound, wie der Opticals oder Good Looking ist hierbei das Wichtigste!
Die Grenzen werden immer wieder aufs Neue verschoben, egal in welcher Sphäre der Sound sich gerade befindet, um den Intensitätsgrad zu verändern. Skin Deep, ihr Downbeatlabel macht das am allerbesten deutlich, ein neues Modell von Drum and Bass soll enstehen. Dogmatik und Regeltreue, das Einhalten bestimmter Formate innerhalb von Drum and Bass ist den beiden fremd. Ob ihre Musik im Club oder zu Hause funktionieren soll, kann offen bleiben.
Somit ist unklar, wie hoch man die Erwartung setzt, aber mit Sicherheit steht eines fest: Es wird jede Menge Überraschungen geben, mit der eigenen
Dubplateselection und rarem Material aus ihrem Dunstkreis.
Ob Hardcore wiederkommt, ist ebenfalls jedem selbst überlassen.
Wide Open Space.

zapotek (repertoire – kantige musik in 0341)

Total Science, 14.1k

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last modified: 28.3.2007