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Stereo Total, 6.4k
Jim Avignons Neonangin, 2.0k
dealing with hippies, 27.6k Musique Automatique – Francoise Cactus und Brezel Göring mit ihrem fünften Versuch, ihre spezielle Sicht auf Pop und Trashästhetik zu präsentieren. Ob Chansons, obskure Stücke noch obskurerer japanischer Punkbands oder dem freundlichem Cover der tödlichen Doris, ob französisch, deutsch oder türkisch, nichts ist sicher vor diesem Duo Infernale, nichts ist sicher vor Stereo Total. Das grosse Thema ist und bleibt die Liebe, ob die Liebe zu dritt oder die Liebe zum Radio oder die Liebe zu Liebesliedern. Als Vorläufer und Entwickler des 80er Trash und Kinderzimmerexzesssounds haben es Stereo Total geschafft, sich wiedereinmal neu zu erfinden und einen Tonträger vorgelegt, der sich zum ersten Mal wirklich in Stereo hören lässt. Soll heißen, unter der tätigen Mithilfe eines Produzenten aus dem Electronicabereich ist das Ganze schon fast fett geraten und das im Sinne modernen Jugendslangs. Handgespielte Instrumente und ein richtiges Schlagzeug lassen die altbekannte und beliebte Garagenästhetik freilich nicht zu kurz kommen, auch zeigt die Auswahl der elektronischen Instrumente einen Hang zu gepflegtem D.I.Y.-tum (Pocketsampler, einstimmiger Synthesizer). Francoise erklärt ‘97 „Wir vergreifen uns an tausend Stilen und machen irgendwelchen Scheiss damit.“ Mit dieser Band lässt sich jeden Abend eine Pariser Kommune gründen, sagt Kristof Schreuf. Kindheitserinnerungen und Liebeslieder noch und nöcher. Keine Angst vor niemand, keine Macht den Räten, Schröders, Gysis oder Steffels, alle Zeit der Welt.
„Jim Avignon is the Andy Warhol of contemporary Berlin. He paints faster than you can switch the Channels and aggravates the art world by selling his work at very pop prices. While his palette is technicolor, the Humor is strictliy black.“ Jim Avignon sei der Tizian des Techno, liess der Spiegel einmal in seiner unnachahmlichen Art verlauten. „Kunst muss billig und Teil des Alltags sein und nicht wie im etablierten Kunstbetrieb unerschwinglich und vom Betrachter ganz weit entfernt.“ sagt er selber. Pop-Art und Popmusik haben sich bei Avignon schon immer bedingt und vermischt. Wild überdrehter Kinderzimmerkrawall, der auch die stillen Momente kennt und um Ironie einen grossen Bogen macht, vorgetragen mit einer alten Yamaha-Orgel, deren Presetsounds so gegen die Bedienungsanleitung eingesetzt werden, dass der verantwortliche Programmierer wahrscheinlich einen Herzkasper bekäme, könnte er dies hören. Da formt sich aus Country-Elementen ein Technotrack, eine Jump’n’Run-Melodie mutiert zu einem düsteren Tango. Neoangin arbeitet nach dem gleichen Cut’n’Paste-Prinzip wie die Oldschool-Hip-Hop-Produzenten, kommt allerdings zu ganz anderen Ergebnissen. Legendär sind seine Bühnenaufbauten aus Pappmaché und die Vielzahl der manchmal auch zufällig enstehenden Songs, während der letzten Tour (immerhin 11 Shows) wurde kein Stück zweimal gespielt.
Kay


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last modified: 28.3.2007