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Open Air kills Club!

Die Großen Open Air Festivals bedeuten faktisch ein Auftrittsverbot für viele Bands in Clubs wie dem Conne Island.
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In den letzten Jahren ist eine zunehmende Anzahl von Open Air Festivals im Sommer zu verzeichnen. Die meisten davon bieten eine fast identische Auswahl an Bands und Künstlern an, möglichst breitgefächert und alle Sparten rockmusikalischen Schaffens abdeckend. Diese breite Fächerung dient der Risikominimierung des Veranstalters und ist keineswegs ein besonders freundliches Angebot an die Besucher. Die äusseren Konsumbedingungen sind meist haarsträubend. Hohe Preise für Speisen und Getränke, schlechte sanitäre Einrichtungen etc. sind der Normalfall. Aber darum soll es hier eigentlich nicht gehen. Interressant ist die Frage welche Auswirkungen derartige Massenvergnügen auf kleine lokale Clubs haben.
Im Gegensatz zur Kurzfristigkeit der Festivals sind Clubs soziale Orte mit einer auf längere Zeiträume angelegten Wirkung und meist darauf angelegt, vermittels eines Kulturangebotes Identifikationsangebote zu machen. Desweiteren sind Betreibergruppen lokaler Läden auch ökonomisch auf ein kulturkonsumierendes Publikum angewiesen und in diesem Zusammenhang wird in der Auswahl der Bands in dem Feld unterhalb des Stadionrocks gearbeitet. Und in diesem Kontext ist für uns das, was von Hardcore noch übriggeblieben ist von besonderem Interesse, bieten doch Konzerte dieser Sparte für eine linksverortete Szene immernoch ein hohes Potential an Idendifikation, was in der einstmaligen DIY-Attitüde des HC und in der grundlegend falschen Rezeption dieser Spielart des Rock in Europa begründet liegt. Der Haken bei dieser Geschichte liegt bei den festivalüblichen Verträgen, mit denen sich die Veranstalter eine gewisse Exklusivität sichern, um ihr finanzielles Risiko zu mindern und durch Klauseln im Vertrag den Bands untersagen, in einem bestimmten Zeitraum nochmals in der Region aufzutreten, was es kleineren Veranstaltern unmöglich macht, derartiges zu veranstalten. Thats Kapitalismus. Nicht Copy kills Music, sondern Open Air kills Club.
Grape

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last modified: 28.3.2007