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Jeder ist sich selbst der Nächste

Einige Gedanken zum Solidarisierungseffekt bei der Unterstützung von Projekten.

Welche Mittel braucht es, um sich in der vorherrschenden gesellschaftlichen Struktur erfolgreich zu behaupten? Seit mehreren Wochen hat sich die Situation für unabhängige Projekte und Initiativen um einiges zugespitzt. Angefangen bei der Räumung der Aurelienstraße bis zur Rangelei um die Gute Quelle. Nun wird von mehreren Seiten beklagt, daß die gegenseitige Unterstützung und Hilfe der Projekte untereinander verschwindend gering sei. Und das mit einer Erwartungshaltung, die in einem Mißverhältnis zur Öffentlichmachung und Darlegung der jeweiligen Projektziele, -mittel und -wünsche steht.

Beklagt wird im Endeffekt ein Zustand, den die jeweiligen Projektgruppen selbst zu verantworten haben: Wer bitte opfert denn Kraft und Zeit für eine Sache, deren Zusammenhänge durch fehlende Öffentlichkeit gar nicht nachvollziehbar sind? Wer setzt sich denn aktiv für das Bleiben eines Hauses ein, wo der Wille von Seiten der jeweiligen Gruppe völlig unklar ist?
Ich möchte mich hier gegen einen undifferenzierten Solidarisierung wenden, der einzig und allein auf die allbekannte Formel "gegen Bullen" zu bringen ist. Es ist sinnlos, "Solidarität" darauf zu begrenzen, daß sie da ist. Sie benötigt logischerweise ebenso bestimmte Maßstäbe. Ohne diese werden wir immer die Verlierer sein: Wer von Repression, Räumung usw. betroffen ist, muß versuchen, konsequent die Öffentlichkeit zu suchen. Dazu braucht es dann natürlich eine effiziente Infrastruktur (also: Vervielfältigungsmöglichkeiten, Räumlichkeiten zur Koordinierung usw.).
Das Vorhandensein einer solchen steht immer noch in den Sternen. Auch dafür gibt es genug Grund zur Kritik. Es reicht natürlich nicht, erst dann zu wühlen, wenn die Kacke am Dampfen ist!:

  • mit Unterschriftenlisten völlig ohne Zusammenhang
  • mit Tränen in den Augen, wie beschissen es doch sei
  • mit der Einsicht in eine fiktive Hilflosigkeit
  • ohne klar umrissene Widerstandsvorstellungen
so gewinnt man weder Blumentöpfe noch eigene Freiräume! So zermürbt man sich bloß selbst! Wetten?
Die Leute zur Hilfe sind da, man muß ihnen nur zu verstehen geben, welche Hilfe man einfordert!
Ralf


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last modified: 28.3.2007