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metalhead, 9.2k

Down to Basic.

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Kemistry & Storm, Alley Cat.

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kemistry, storm, 14.3k Das Drum & Bass Fieber hat seinen Höhepunkt längst erreicht. Die Industrie und die Drum & Bass Pessimisten sagen, Drum & Bass ist in einer Einbahnstraße. Daraus folgend wird allem nun ein bißchen weniger Beachtung geschenkt und viele haben das Interesse verloren. Und das in einem schnelleren und kürzeren Zeitraum als z.B. beim Techno.
Wobei bei House, Techno, Disko das Interesse – der Industrie – nie verloren gegangen ist und die ganze Szene mitlerweile nur noch im großen Rahmen (Rave) funktioniert. Oder in kleineren oder größeren Großraumdiskos, die von „Mainstream“-kombatiblem Publikum reflektiert werden. Der „Mainstream“ heutzutage ist faschistoid. Vielleicht kann man froh darüber sein, daß die elektronische englische Clubszene der hiesigen Vorrang bekommen hat, ansonsten hätte sie die gleiche Entwicklung nehmen können, wie so viele andere elektronische und nicht-elektronische Musikformen. Im Moment macht die Drum & Bass-Szene eigentlich nur, was sie immer getan hat: sie versucht einfach weiter zumachen, weiterzugehen. Und dafür spielt es keine Rolle, ob es in irgendwelchen Medien ist oder nicht. Wer sich für das, was sie macht, interessiert, ist sowieso auf seine eigene Art drin und dabei.

Die Protagonisten ziehen weiter um die Welt und rocken nach wie vor eine Party nach der anderen. Einer der wichtigsten sind zweifels ohne die beiden Grand Damen der gebrochen Beats, Kemistry & Storm. Kemistry und Storm sind DJs und wollen auch als solche akzeptiert werden. Für sie beginnt alles Ende der 80er: Sie hielten es in ihrer mittel-englischen Heimat nicht mehr aus und zogen gemeinsam nach London. In London entdecken die beiden »Acid House«1, feierten auf illegalen Warehouse-Parties und stoßen Ende der 80er auf Rage, die legendäre und einflußreiche Clubnacht von Fabio und Grooverider im Heaven, das als Geburtsort für das gesamte Breakbeat/Jungle/Hardcore/Drum & Bass-Movement bezeichnet werden darf. Sie beobachten auf den Parties die DJs, kaufen sich Platten und sparen für die ersten Turntables. 1990 treffen sie den bis dahin – im musikalischen Bereich – unbekannten Goldie, schleppen ihn ins Rage und infizieren ihn mit den Jungle/Break Beat-Virus. Goldie, der sein Geld damals mit Graffities verdiente – er war und ist einer der besten Sprayer Englands – verdiente, unterstützte die beiden. Noch im gleichen Jahr starten sie zu dritt als „Mack Three“ eine Radio Show beim Piraten Touchstone FM. Und dann kam auch schon Metalheadz. Goldie und Doc Scott starteten das Label, um Sachen von ihnen selbst zu veröffentlichen und auch Tracks von anderen Artists, die vielleicht Probleme damit bei anderen Labels hatten, weil ihr Sound schwierig war. Nachdem Goldie beim Major ffrr unterschrieb, kann er sich nicht ausreichend um das Label Metalheadz kümmern. Doc Scott steht dem Label als stiller Geldgeber zur Seite, der mit der direkten Labelarbeit nichts am Hut hat. Ihm war es wichtiger, neue Sounds zu produzieren und als DJ tätig zu sein. Das Problem mit dem Label ändert sich als Kemistry & Storm bei Metalheadz einsteigen und sich fortan um Presse, Bookings und A&R-Tätigkeiten kümmern. So sind beide maßgeblich an den erfolgen von Hidden Agenda, Lemon D, Peshay und besonders Photek beteiligt.
Seit ca. 2 Jahren arbeiten die beiden nicht mehr bei dem Label im aktiven alley cat, 7.9k Tagesgeschäft , repräsentieren es dennoch mit ihren „Sound of Metalheadz“ und als langjährige Resident DJs der Metalheadz-Nächte im Blue Note.
Inzwischen gehören Kemistry & Storm, mit ihrer Vorliebe für B-Seiten und experiementelle Tracks längst zur ersten Liga der Drum & Bass DJs oder auch Djanes.
Sie spielen regelmäßig in allen angesagten Clubs in England und touren mitlerweile durch die ganze Welt. Ihre Lieblingslabel Metalheadz, Prototype, Infra-Red, Creative Source, Reinforced, Full Circle sorgen – unter anderem – mit frischen Dubplates dafür, daß der Sound weiter um die Welt rollt. Ihre Einstellung und ihre Beliebtheit sind nicht gerade typisch für den Drum & Bass-Zirkus. Genausowenig, wie Kemistry und Storm es sind. Während Goldie die letzten Jahre zum weltweiten Liebling der Boulevard Presse mutiert ist und andere – DJs/Produzenten – mit großen Sportflitzern durch die Kante rasen, zählen Kemistry & Storm neben der Reinforced Crew, Doc Scott, Dillinja, Source Direct oder den Stuttgarter Skunk Rock Prod. – an die hier mal offiziell danke gesagt wird – und einige mehr, zu den Künstlern, die dafür verantwortlich sind, daß Drum & Bass – auch nach seiner Pointe – in hiesigen Clubs funktioniert. Veranstaltungen wie Source Direct, Hidden Agenda oder Doc Scott haben es bewiesen.
Alicia Williams aka Alley Cat kommt aus San Francisco aus dem Umfeld der Sisters Crew. Diese ist eine DJ Promotion-Crew, die in erster Linie Djanes eine Plattform bieten möchte.Über sie trat sie regelmäßig als DJ in San Francisco auf und es entstanden auch viele Kontakte zu weiteren VeranstalterInnen in Kalifornien und weltweit. Außerdem tritt sie in San Diego – „Dragon Lounge“ – als Gast-Resident DJ auf. Neben Drum & Bass liebt sie auch alle weiteren Arten elektronischer Musik, vor allem Hip Hop und Old School Electro, aber auch anspruchsvollen House- oder Techno-Sound.
Die lokale Szene ist am Abend mit DJ Booga vertreten, der sicherlich einige seiner eigenen-produzierten Dub Plates mit in der Kiste haben dürfte.

Also: am 20.03.ins Conne Island gehen, und das Haus rocken.
Roli

1. Acid House: Besonders in England Ende der 80er ist die Jugend begleitet von der Hysterie der Medien und restriktiven Maßnahmen der Behörden, von Acid House begeistert. Nach dramatischen Drogenrazzien wird Acid House schnell als Drogenmusik verteufelt, die das Fortbestehen der zivilisierten Gesellschaft bedroht. In der Verbindung mit der bedingunglosen Ausschlachtung des Trends ist der Overkill unabwendbar und bereits 1989 ist die Blütezeit des Acid House vorbei und zieht sich wieder in die dunklen Nischen der Underground Clubs zurück. Dafür eroberte ein neuer Sound die Clubs, Drum & Bass.
Die beiden Drum & Bass-Altmeister Fabio und Grooverider – spielten im Heaven Club (London) Detroit Techno & Britisch Hardcore – gelten als die ersten, die, die Post Acid Generation mit Break Beats überzeugte.
Acid House ist nicht zu verwechseln mit Acid Jazz – „Duddel Daddel Baskenmützen“-Musik.



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last modified: 28.3.2007