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Skatecontest

Es hat wohl kaum einer geglaubt, daß die Miniramplandschaft der Skateboardanlage noch vor dem Skatecontest fertig wird. Aber in meinem Kopf stand sie schon im Frühjahr.

Na gut, ich muß zugeben, als ich erst Mittwochnacht mit dem Untergestell des letzten Tables fertig war, hatte auch ich einen kurzen Anflug von Zweifeln. Aber Erstens, sie mußte ja fertig werden und Zweitens die Vorstellung von einer Rampe in die nächste und wieder die nächste und........zu springen, ohne erst 400 oder 500 km mit dem Auto fahren zu müssen, mobilisierte noch einmal alles in mir.

DONNERSTAG, den 15.09.94 14 Uhr
Wie überhaupt den ganzen Sommer über stehe ich ganz allein mit einem Stapel Werkzeug in den Armen inmitten der fast fertigen Miniramplandschaft und überlege, wo anfangen mit dem Verlegen der ersten Belagschicht. Noch ist keiner von denen zu sehen, die später wahrscheinlich die Rampen öfter befahren werden als ich. Aber ich bin guter Hoffnung, daß heute doch noch viele helfende Hände zusammenkommen. Am späten Nachmittag ist der Mob dannn so richtig am Wirbeln und die Maschinen reichen mal wieder nicht, um alle helfenden Hände einsetzen zu können. Axel, seines Zeichens eigentlich PA-Techniker im Conne Island, hat gerade das letzte Flat fertiggestellt. Rene bastelt am Verbundstück der 3 Flats, obwohl er schon 12 Stunden Holzbasteln auf'm Bau hinter sich hat. Gegen Abend lichten sich wieder die Reihen der Helfer und um Mitternacht steh' ich nur noch mit Rene,S. und Tifftiff auf den Rampen. Wir überlegen, ob wir die letzte Belagschicht noch anfangen und die Nacht durchmachen oder nicht. Eine Stunde später verabschiedet sich S., wir haben uns entschieden durchzumachen und noch eine Stunde später geht dann auch TiffTiff.

Der erste Contest-Besucher ist übrigens schon seit 19 Uhr im C.I.. Er kommt aus Stuttgart.

Das läßt mich hoffen, daß unsere Propaganda doch gut genug war, um den Contest als erfolgreich verbuchen zu können.

FREITAG, den 16.09.94 8 Uhr
Nachdem René schon mehr als 24 Stunden durch gearbeitet hat, gönnen wir uns erst einmal ein Frühstück und René haut sich ein paar Stunden auf's Ohr.

11 Uhr
Die letzten Belagplatten werden verlegt und ich rechne schon mit den ersten Contest- Besuchern. Erik und Ronny wollten eigentlich auch schon seit 10 Uhr da sein, denn der Belag auf den Tables muß noch verlegt werden.

12 Uhr
René hat sich wieder aufgerafft und gibt den Ecken der Miniramplandschaft ihren letzten Schliff. (Er hat für diesen Tag extra Urlaub genommen!)
Endlich erscheinen Erik und Ronny mit noch einem Elektroschrauber. Ich kann nach 24 Stunden Durchbauen endlich die restliche Arbeit den Anderen überlassen und mich um die jetzt anstehenden organisatorischen Aufgaben kümmern.

15 Uhr
Es sind noch nicht so viele Skater zu sehen, wie ich erwartet habe. Auch Mitorganisator Schwarwel mutmaßt, daß es eventuell am Wetter liegen könnte, es regnet zwar nicht, aber der Himmel ist bedeckt und es weht ein frischer Wind.
wir denken bei uns:' Werden genügend Leute kommen?'

19 Uhr
Skater sind in der Zwischenzweit recht zahlreich eingetroffen, die gastronomische Versorgung läuft dank des eingespielten C.I.-Teams reibungslos und die Vorbereitungen für die abendliche Party mit Big Brother BK und den Break-Dancern sind in vollem Gange.

Ich bekomme von alldem nicht mehr sehr viel mit, denn nach 35 Stunden auf den Beinen ohne jede Drogen bin ich zwar körperlich noch anwesend, aber geistig schon in meinem Bettchen.
Eine Stunde später verlasse ich dann den Ort des Geschehens und habe von der Party leider nichts mitbekommen. Ich kann nur hoffen, daß ihr schon über andere Quellen vom Verlauf und der Stimmung der Party erfahren habt.

Samstagfrüh treffe ich -zwar nicht ausgeschlafen- aber doch erholt, im C.I. ein und höre von der Nachtwache, daß es keine Zwischenfälle gab. Die restliche C.I.-Crew ist schon wieder fleißig am Wirbeln, um das Frühstücksangebot bereit zu stellen.

Samstag 12 Uhr ......................
Und der Contest soll eigentlich beginnen, wird aber um eine Stunde verschoben, da noch nicht alle organisatorischen Fragen geklärt waren. Auch der Ansturm auf Rudi am Computer in der Lesebude, wo sich Anmeldung und Registrierung befanden, hält sich in Grenzen. Trotzdessen ist die Skateboardanlage schon übervoll. Gegen 13 Uhr haben sich letztendlich 11 Teilnehmer in Gruppe C Street und Gruppe B Street gemeldet und der Contestbeginn wird auf 14 Uhr festgelegt. In den Disziplinen Miniramp und Halfpipe melden sich jeweils 5 Teilnehmer. Aufgrund dessen wird entschieden, in der Disziplin Street je Gruppe einen Cut to 4 zu fahren und Miniramp bzw. Halfpipe direkt zu entscheiden.

Für den Sonntag blieben somit nur die Finalruns in Street Gruppe B und C.
Bei den Vorentscheidungen in Street gab es spektakuläres Skating zu sehen. Es gab auch jeder sein Bestes. Bei den Minirampfahrern gab es nur eine Gruppe und Nachmeldungen verzögerten deren Startbeginn. Als krönenden Abschluß gab es am Sonnabend dann den Halfpipelauf.

Inzwischen war es dunkel geworden und die Flutlichtanlage der HP verwandelte selbige in den absoluten Mittelpunkt. Auch von den Zuschauerzahlen her war die HP zu diesem Zeitpunkt, anders als üblich, der Mittelpunkt, obwohl keine internationalen Größen angesagt waren. Die Stimmung unter den 5 Teilnehmern war entsprechend gut und übertrug sich auch auf's Publikum. Und so mancher wurde auch mit Applaus belohnt.

Der Contest war im Gröbsten vorbei und ich konnte mich an die Auswertung der ersten Ergebnisse heranmachen. Die Siegerehrung sollte ja schon während des Konzerts erfolgen.

An diesem Weekend war aber nicht nur Skating zu bewundern.
Der Board Graphic Contest, zu dem 8 Teilnehmer ihre selbstbemalten Decks dem Publikum zur Wertung stellten, war ein weiteres kulturelles Angebot.
Organisiert hat die ganze Sache Schwarwel von Basement und zu den Teilnehmern zählten namenhafte Künstler aus den verschiedenen Szenen.
Mir blieb für den Kunstgenuß im Saal keine Zeit, aber die Stimmung muß wohl gut gewesen sein. Auch bei Disaster Area, die jetzt schon das 3. Mal im Rahmen einer Skateveranstaltung im C.I. gespielt haben.

Auch die Nacht darauf verlief ruhig, ganz der Unterschied zu Hamburg, wo die Skater bei den dt. Meisterschaften des INC-Cups im Anschluß saumäßig randaliert haben.

Wie schon am Morgen davor waren die Leute vom C.I. schon kräftig am Werkeln.
Ich war beim Bereiten des Frühstücksbuffets für D.A..
Disaster sind eine dt. Skate-Punk-Legende; auch wenn sie jetzt "in die Jahre kommen" und nicht jederMANNs Geschmack sind, verdienen sie Respekt.
(Die Adresse, an die dies geht, weiß, worum es sich handelt!)

Für 13 Uhr des Sonntagmittags waren die Finals in Street angesetzt. Da einige Herren es nicht für nötig hielten zu erscheinen, verzögerte sich der Beginn um einiges.
Als 13.30 Uhr die weiteren Modalitäten der Finalteilnehmer geklärt waren, ging es dann endlich los. Die Teilnehmer der Gruppe C fuhren im head-to-head-System. Der Stimmungsbackground des Publikums verfehlte nicht seine Wirkung. Es wurden viele gute Tricks gezeigt. Dasgleiche galt auch für die Starter der Gruppe B. Sie fuhren ebenfalls head to head.
Marcel aus Braunschweig zerbrach auf dem Weg ins Finale 2 Decks, er konnte somit nicht gerade unbelastet in Rennen gehen. Den Judges fiel die Entscheidung nicht leicht. Am Ende fiel alles sehr knapp aus und nur einer konnte auf dem "Treppchen" ganz oben stehen.
In der Zeit, in der sich die Judges um den Sieger berieten, zeigten Geraer und Leipziger Biker, was man/frau alles mit einem BMX-Rad anstellen konnte.
Gegen 16 Uhr war es dann soweit, die Sieger der Streetgruppen standen fest. Die Siegerehrung wurde im Cafe' des C.I. vorgenommen.

Im Anschluß daran sollten eigentlich die Graphic Boards versteigert werden, dafür konnte man aber keine Anbieter erfreuen. Es lag wohl weniger an dem Anfangsgebot, sondern mehr an der Tatsache, daß sich die Skater einbildeten, hinterher die Decks preisgünstig kaufen zu können.
Damit war der erste "LITTLE SISTER CUP" offiziell beendet.

Jetzt, 14 Tage nach den Ereignissen, da ich über diesen Zeilen sitze, bin ich überzeugt, daß der Cup ein Erfolg war. Daß einige Leute mein Engagement derart mißverstanden, daß sie meinen Shop im 3. Obergeschoß des Verwaltungsgebäudes, direkt über dem Freizeitraum,um 4 TS, 1Sweatshirt, 1 Hose und ein Paar Schuhe erleichterten, wird mich nicht davon abhalten im nächsten Jahr den "LITTLE SISTER CUP" neu aufzulegen.
SHUT UP AND SKATE
GO II


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last modified: 28.3.2007