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The Peacocks & Loaded.

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Der Kalender paßt sich allmählich dem Wetter an, und da trifft es sich gut, daß die „Sommer“-pause vorüber ist und es endlich wieder gute Bands hier in Leipzig zu sehen gibt. Beide waren schon einmal – gemeinsam – zu Gast im Conne Island, loaded ska, 3.2k im Rahmen der „Claus ‘97"-Tour Ende vergangenen Jahres (zusammen mit Eastern Standard Time).
Etwas überraschend erwiesen sich damals die Peacocks als der Abräumer des Abends, mit ihrem sehr melodischen und überaus druckvollen Rockabilly-Mix, der gekonnt mit Elementen des Punk und Ska angereichert ist, erspielten sich die drei Schweizer, seit fünf Jahren live präsent und daheim inzwischen wohl der Bezeichnung „Geheimtip“ entwachsen, in der fast „klassischen“ Minimalbesetzung Schlagzeug, Gitarre und Standbaß (der leider auf ihrer ersten Langrille irgendwo verlorengegangen ist) dauerhafte Sympathien beim Publikum.
Auch Loaded aus Heidelberg/Germany (die Gründungsmitglieder waren damals bei der US-Army) können auf etliche Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken. In dieser Zeit haben sie einen sehr anspruchsvollen und völlig eigenständigen Musikstil entwickelt, der sich mit Worten nur unzureichend beschreiben läßt. Die Songstrukturen basieren zwar zu großen Anteilen auf Ska (sowohl Sixties als auch Two Tone), doch gibt es immer wieder intelligente Breaks und plötzlich klingt das Ganze sehr nach klassischem Punk/Oi! und gelegentlich fließt sogar ein wenig Soul mit ein. Optische Reizfigur auf der Bühne ist neben dem agilen Leadsänger und Bassisten Nick vor allem Jesse Sharps, ein riesiger Schwarzer mit buntem Iro, der ein hammerböses Saxophon im Stile von The Beat spielt. Mag sein, daß diese Mischung viele Musikkonsumenten, die Ska vornehmlich als erträglichen Soundtrack ihres Besäufnisses verstehen, schlichtweg überfordert, weil sich nun mal die Songs nicht vom ersten bis zum letzten Takt im gleichen Schritt und Tritt durchstampfen lassen. Ich jedenfalls finde die Band bei jedem Hören besser, allein das Cover von „Evil“ peacocks, 12.7k (Four Skins) ist schon beinahe das Eintrittsgeld wert!
Von beiden Bands gibt es gerade neue Platten, als Vinyl veröffentlicht auf Elmo Rec., einem der beiden neuen Sub-Labels von Grover aus dem Moskito-Imperium, deren neuer Hauptkatalog bis zum Konzerttermin vielleicht schon erschienen ist und auf jeden Fall eine ganze Reihe guter neuer Scheiben enthalten wird. Daher: Vorsichtshalber schon mal Taschengelderhöhung beantragen, rät peanut vendor.


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last modified: 28.3.2007