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space is the place, 3.2k

Willkommen im Dub-Universum der Tokioer Space Cowboys.

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audio active, plexiq, 2.3k

Die Tokioer Space Cowboys von Audio Active sind zurück. Vielen noch bekannt durch ihr Auftreten bei der 94er Dub Syndicate-Tour, die sie als Supportact begleiteten oder auch bekannt durch ihre zwei grandiosen Vorgängeralben »We are Audio Active« und »Happy Happer«. 1998 sind sie wieder im Conne Island (18.04.) und präsentieren ihre neue Scheibe »Apollo Choco«, die, wie die Vorgänger-Scheiben, von On-U-Sound Labelchef Adrian Sherwood gemixt und produziert wurde.

Sie verbinden die bekannten Dub-Komponenten mit phatten Basslines, schwirrenden Synthesizer-Linien, programmierten Vocals und Dope Beats in Stücke und montieren akustische Twists und Tunes. Man sollte also nicht überrascht sein, wenn da plötzlich auch disparate Industrial Noise-Elemente, technoide Klänge und Ambiente Drones’n’Loops zu hören sind: Getreu der Funktion des Dub, den Ton/Sound ins Unermeßliche zu verarbeiten und dabei neue Sounds zu entdecken. Dub ist die Kunst des Auslassens und Hinzufügens – verzögerter so sehen sie aus, 7.0k Schlagzeuge, tiefer geschichteter Bassläufe und am oberen Hörrand weglaufender Snaregeräusche. Dub mündet, mit recht zufälligen Anhäufungen von Effekten, in einer Version, die auch alle anderen Möglichkeiten in sich trägt: Dub sind Varianten, Versuche und nochmals Versionen.
Diese Definition und Einführung des Dub war an dieser Stelle nochmal sehr wichtig für mich, da viele beim Begriff Dub auf die Reggae-Vergangenheit zurückschauen und diese Musik als reine Kiffermusik ansehen. Es sollte aber nicht vergessen werden, daß die technische Funktion des Dub wegweisend und heute in fast allen Musikrichtungen all around ist.
Zum Beispiel geben Trip Hop-Produzenten ihren oft schnarchigen Produktionen mehr Hall, um die Musik weiter und offener klingen zu lassen. Wenn House-Sachen oder der neu versuchte musikalische Hype Speed Garage nicht genügend knallen, versieht man sie einfach mit Delay-Effekten.
Doch nun zurück zu Audio Active. In Japan längst eine Institution, beziehen sich Audio Active gerne auf Legenden wie Jimi Hendrix, Lee Peery oder Sun Ra. Ihr erstes Album »We are Audio Active« wurde in Japan von Alfa Records im November 1993 veröffentlicht. Alfa Rec. machte irgendwann Pleite und mußte seinen gesamten Katalog vom Markt nehmen. Glücklicherweise hatten Audio Active zu dieser Zeit gerade bei Adrian Sherwoods Label On-U-Sound unterschrieben und entschieden sich, in Japan eine Pause einzulegen und sich erstmal auf ihre Arbeit in England und Europa zu on u-sound, 2.3k konzentrieren. Ihre erste On-U-Veröffentlichung war die überarbeitete Version von „Free the Marijuana“, die mit der exquisiten Stimme der Reggae-Legende Bim Sherman angereichert wurde. Die Single schaffte es an die Spitze der britischen Independent Charts und war Anlaß, die restlichen Tracks des Albums zu überarbeiten. Die Folge davon war die Veröffentlichung von »We are Audio Active«.
1995 begann Audio Active mit weiteren Aufnahmen, die schließlich zum zweiten Studio Album »Happy Happer« führten. Wieder mit Adrian Sherwood an denn Reglern, wurde »Happy Happer« in London und Tokio aufgenommen, wo man mit Gästen wie Tack Head und Little Axe zusammenarbeitete. Außerdem war Mark Stewart Co-Autor von „Happy Shooper“, der ersten Singleauskopplung aus diesem Album. 1996 waren Audio Active, aufgrund des großen Interesses für ihr Talent als Produzenten, damit beschäftigt, Material anderer Artists zu remixen. Zu den Remix-Projekten zählen verschiedene Musiker und Bands wie Friction, Denki Grooves Sunahara, Surf Coasters, Air, Masahiro Motoki und Psycodelicious sowie Dub Syndicate und Two Badcard.
Fehlen eigentlich nur noch die Mixe für DJ Krush oder Pizzicato Five, wobei damit die Verbindung zu Labels wie Mo Wax, Ninja Tune oder Matador hergestellt wäre.
1997 brachten Audio Active ihr vielschichtigstes Werk „Apollo Choco“ mit zwei neuen Singleauskoppelungen auf den Markt. „Robot Wars“ und ihre eigene Version des Two Badcard Songs „Weed Specialist“.
Fazit 1: Die Referenzpunkte an diesem Abend bilden Garagensounds, Drum’n’Space und Unmengen Hall und Echoeffekte.
Fazit 2: Anschnallen nicht vergessen und los geht die Reise durch die Dubstationen dieser durchgeknallten Spacepunks.
Das Warm up übernimmt die Hamburger Elektronika-Combo Plexiq.
Außerdem wird an den Turntables DJ Tricky Cris zwischen den Live-Events für Dub Sounds von den 1210ern verantwortlich sein.
Tricky Cris gehört seit Jahren zu den aktivsten und bekanntesten DeeJays und Produzenten aus dem Frankfurter Raum. Bekannt wurde er mit dem „Raggamuffin Sound System“, was schnell auch überregional Kultstatus erlangte und in Deutschland Pionierarbeit für Ragga leistete.
Er gehört zu den Mitbegründern und dem engen Kreis der internationalen Dub-Formation „Serious Dropout“. Zur letzten Veröffentlichung „Wake the Town and Dub the People“ lieferte er zusammen mit der Formation „Global Youth“ und dem in San Francisco lebenden Produzenten Daniel Irrbaren die Singleauskopplung „The Riddim“, auf der er den jungen jamaikanischen Sänger Jah Meek förderte. Von diesem Track sind Remixe von Rockers Hifi, Jamin Unit, The Disciples und Groundnation erschienen... Im Herbst ‘97 ist seine erste EP unter dem Namen Tricky Cris erschienen. Aufgenommen im eigenen Global-Studio, released beim Kult Label „Elektrolux“.
Fazit 3: Delay, Hall, Echo und andere Effekte bis in den frühen Morgen, wenn ihr es checkt.

Roland@z.x.free.de



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last modified: 28.3.2007