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planet punk, 6.7k punker, 5.5k
 
fingerabdruck, 10.1k
Das Punkrock sich, diverser Todesanzeigen ungachtet, immer noch auf den Konzertbühnen bestens behaupten kann, ist trotz/wegen des Medienerfolges unrasierter Teen-Bands vom Schlage GREEN DAY kein Geheimnis mehr. Es scheint sich da offensichtlich um eine Art Revivalbewegung zu handeln, die auch halbwegs authentisch wirkt, solange es sich um einigermaßen „gestandene“ Bands und um Heroen des Punk/Oi handelt. Nun, bei der Planet-Punk-Tour haben wir es immerhin mit zwei dieser verehrten Vertreter des Oi zu tun - RED ALERT und KLASSE KRIMINALE. RED ALERT kommen, wie sollte es anders sein, aus der Wiege der Oi/Punk-Bewegung (obwohl ich stark im Zweifel bin, ob sich dieser Begriff bei einer derart differenzierten Szene überhaupt richtig anwenden läßt), England und gehört zu der Klasse Bands, die so um ‘79 anfingen, den Streetpunk/Oi kräftig in die Medien zu bringen. Kompromissloser Oi/Punk prägt seither ihren Sound. Und da Street- oder Oi-Punk untrennbar mit dem Begriff Skinheads verbunden sind, ist hier der Platz, um ein paar Worte über die Freunde der gepflegten Kopfrasur zu verlieren.
klasse kriminale, 8.2k
In den Medien wird Skinhead oft genug als Synonym für „rassistischer Schläger“ verwandt. Nicht, das Skins gewaltablehnende Jugendliche, die nur gutes im Sinne haben sind, ganz im Gegenteil. Doch die mediale Festschreibung auf den Typus dumpfer Rassist stimmt so einfach nicht. Lassen wir einmal Roddy Moreno den Begründer des SHARP-Movements in Großbritannien zu Wort kommen: „Kein wahrer Skinhead kann ein Rassist sein. Ohne die jamaikanische Kultur würden Skinheads heute gar nicht existieren. Es war ihre Kultur, vermischt mit der britischen Arbeiterjugend, die Skinhead zu dem machte, was es ist“. Das die äußeren Codes der Skins, hartes, stolzes Auftreten, ihre Kleidung, ihr Männlichkeitsgehabe hier in diesem Lande zeitweise zur Uniform der faschistischen Schlägertrupps wurde (wenngleich in unendlich karikierter Form - Stiefel bis zum Knie, Spiegelglatze etc. dürften jedem, der dem Kult der Skins anhängt, die Nackenhaare sträuben) ist unbestritten. Und das der Punk auch auf Nazis seine Anziehungskraft hatte ebenso. Will sagen, Faschisten gefiel der rebellische Habitus des Punk ganz gut und die Anzahl der unsäglichen Nazibands ist nun auch eben nicht klein (VORSICHT! Extrem vereinfachte Darstellung). Auch spielen besagte (Nazi-)Bands eine nicht zu unterschätzende Rolle im Netzwerk der Faschisten, sei es als szeneverbindendes Element oder um die Möglichkeit der Rekrutierung zu geben. Im Grundhabitus ist Streetpunk zu allererst „unpolitisch“. Um nochmal zu zitieren: „Ich weiß, daß ich die Welt nicht verändern werde. Würde ich das glauben, wäre ich ein kompletter Vollidiot. Alles was ich tun kann, ist auf die Bühne zu gehen, darüber zu singen und und die Leute dazu zu bringen, daß sie sich die Texte anhören und sich trotzdem amüsieren. Ich bin kein Politiker, ich bin kein Führer. Alles was ich bin, ist ein Kerl, der auf die Bühne geht, und Rock’n’Roll spielt“ Jimmy Pursey, Sham 69. Von daher ist es uns wichtig, solche Konzerte unter einem mindestens „unpolitischen“ bis antirassistischen Vorzeichen zu veranstalten. Doch zurück zur Musik.
public toys, 2.5k
Klasse Kriminale kommen aus Italien und gehören zu den Aushängeschildern der dortigen Punk- und Skinszene. Klasse Kriminale traten in diesem Lande zum ersten Male beim „OI the Meeting“, einem antirassistischem Festival in Redsburg in Erscheinung. Eine Woche später wurde ein Gig von ihnen von Antifas und Polizei auf Grund der Berichte in den Medien, es würde sich um ein Faschokonzert handeln, angegriffen. In diversen Szeneblättern wurde dieser absurde Vorfall mit den Southhall-Riots verglichen.
Diverse Autritte in und zu Gunsten der „Centri Sociali“ in Italien und Beiträge auf Samplern wie „Punkers Dalla Vecchia Alla Nuova Generazione-Its Antifascist Bands“, „Oi against Racism“ oder „Oi against Silvio (Berlusconi)“ dürften wohl auch dem letzten klargemacht haben, daß K.K. mit Bonehead-Bands nur wenig gemeinsam haben. Klasse Kriminale sehen sich derselben Kontroverse wie alle Oi-Bands ausgesetzt, angegriffen von Rechts und von Links.
Der dritte Vertreter des Streetpunk wird an diesem Abend die kanadische Band Bitter Grin sein. Aus dem Waschzettel war lediglich zu erfahren, daß sie Streetpunk in der 77er Tradition zum Besten geben und am Ende soll auch die 4. Band in diesem Package nicht unerwähnt bleiben: Public Toys aus Düsseldorf.
Auch wenn ich weder kurze Haare habe noch ein Punk bin viel Spass KAY

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last modified: 28.3.2007